Seehofer will um Bundeswehr-Standorte kämpfen

München - Bei der Bundeswehr-Reform steht ein Tauziehen von Ministerpräsident Horst Seehofer und Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg bevor:
Seehofer (CSU) will bei der Verkleinerung der Streitkräfte für den Erhalt möglichst vieler Bundeswehr-Standorte kämpfen.
“Wenn man die Bundeswehr reduziert, muss das nicht zwingend verbunden sein mit Standortschließungen“, sagte Seehofer am Mittwoch in München. “Da werd ich alles in die Waagschale werfen, was wir haben.“ Noch im “ersten Quartal“ - also bis spätestens Ende März - werde er ein Vier-Augen-Gespräch mit Guttenberg (CSU) führen. “Im Detail gibt es noch keine Festlegungen“, sagte Seehofer.
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“Ich habe die Interessen Bayerns zu vertreten und jetzt geht es an den Interessenausgleich mit dem Bundesverteidigungsministerium.“ Es gehe nicht um einen Machtkampf, betonte Seehofer. Guttenberg komme aus Bayern und habe sicher auch bayerische Interessen im Sinn. Seehofer verwies darauf, dass im ländlichen Raum Bundeswehr-Freiwillige für die künftige Berufsarmee leichter zu gewinnen seien. Deswegen macht es nach Seehofers Einschätzung auch Sinn, die Kasernen im ländlichen Raum zu erhalten.
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Dass in Bayern überhaupt keine Bundeswehr-Kasernen geschlossen werden, versprach Seehofer nicht. Nach Einschätzung in der Bundeswehr ist vor allem das Luftwaffen-Ausbildungsregiment im mittelfränkischen Roth von der Schließung bedroht. Denn dort werden bisher Wehrpflichtige ausgebildet, die künftig nicht mehr eingezogen werden. Für solche Standorte hätten Bund, Länder und Kommunen gemeinsam Strukturprogramme vereinbart, sagte Seehofer dazu.
dpa