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Trotz Flugblatt-Affäre: Aiwanger-Partei legt in neuer Bayernwahl-Umfrage kräftig zu

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Umfrage-Beben in Bayern. Nach der Flugblatt-Affäre geht es vor der Landtagswahl ausgerechnet für eine Partei steil bergauf: Hubert Aiwangers Freie Wähler.

München – Stressige Tage liegen hinter Hubert Aiwanger und den Freien Wählern. Seit Tagen zieht sich die Diskussion um das antisemitische Flugblatt durch die Medien in ganz Deutschland. Aiwanger steht im Fadenkreuz, warf ihm die SZ in ihrem Ausgangsartikel doch vor, Verfasser des Blattes voller verachtenswerter Aussagen zu sein. Der Freie-Wähler-Chef distanzierte sich, Bayerns Ministerpräsident Markus Söder kündigte schließlich am Sonntag an, an Aiwanger festhalten zu wollen.

Umfrage zur Bayern-Wahl: Aiwangers Freie Wähler nach Flugblatt-Affäre im Plus

So ganz lückenlos ist der Fall noch immer nicht aufgeklärt. Ministerpräsident Söder scheint die Beantwortung seiner 25 gestellten Fragen durch Aiwanger aber vorerst genügt zu haben. Sowohl Aiwanger als auch Söder konzentrieren sich seither eher auf Wahlkampfauftritte für die am 8. Oktober anstehende Bayern-Wahl 2023. Hat das Ansehen Aiwangers und seiner Partei unter der Aufregung im Vorfeld der Wahl gelitten? Einer aktuellen Umfrage zur Landtagswahl in Bayern zufolge scheint genau das Gegenteil der Fall zu sein.

Im neusten INSA-Meinungstrend für die Bild zeigen sich an einigen Stellen Änderungen in den Prozentwerten der Parteien. Es ist die erste Umfrage, seitdem der Flugblatt-Skandal um Aiwanger Fahrt aufgenommen hat. Und nun wird deutlich: Die Freien Wähler scheinen durch die ganze Aufregung gar nicht geschwächt, viel eher sogar gestärkt zu sein. Aiwangers Partei legte demnach um vier Punkte im Vergleich zur vorherigen Umfrage zu, steht damit bei 15 Prozent. Ein starker Zugewinn.

Hubert Aiwanger hat gut Lachen: Trotz der Flugblatt-Affäre sind seine Freien Wähler in einer neuen Umfrage für die Landtagswahl im Plus.
Hubert Aiwanger hat gut Lachen: Trotz der Flugblatt-Affäre sind seine Freien Wähler in einer neuen Umfrage für die Landtagswahl im Plus. © dpa / Matthias Balk

CSU verliert in Umfrage zur Bayern-Wahl – düstere Aussichten für FDP und SPD

Nicht ganz so rosig sehen die Werte für die CSU aus. Die Partei von Ministerpräsident Markus Söder käme laut INSA-Trend auf 37 Prozent – das entspricht einem Verlust von einem Prozent im Gegensatz zum Juli. Und eine weitere Entfernung von den von Söder ausgerufenen mindestens 40 Prozent. Stärkste Kraft wäre die CSU damit aber noch immer.

Auch die Grünen verlieren einen Punkt, landen damit bei 14 Prozent und damit gleichauf mit der AfD. Die SPD fällt ganze zwei Prozentpunkte ab auf neun Prozent – ein schwacher Wert. Ebenfalls düster sieht es für die FDP aus. Sie käme aktuell lediglich auf vier Prozent, wäre damit nicht mehr im Landtag vertreten.

Auch wenn es für die CSU minimal abwärts ging, hat die Umfrage doch ein Positives für Söder und seine Partei-Kollegen: Mit den Freien Wählern als zweitstärkste Kraft bei um die 15 Prozent wäre eine Weiterführung des aktuellen Regierungsbündnisses in Bayern möglich.

Für Bild befragte Insa von 1. bis 5. September insgesamt 1000 Wahlberechtigte in Bayern. (han)

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