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Wirbel um Stresstest für Stuttgart 21

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Berlin - Der Stresstest für den umstrittenen Bahnhofsneubau "Stuttgart 21" hat am Samstag für Verwirrung gesorgt.

Die “Berliner Zeitung“ meldete unter Berufung auf den baden-württembergischen Verkehrsminister Winfried Hermann, die Deutsche Bahn habe die Überprüfung ihres Großprojektes offenbar bestanden. Doch der Grünen-Politiker dementierte den Bericht umgehend: Er habe dem Autor des Artikels kein Interview gegeben, der Bericht sei Spekulation. Seinem Ministerium liege das Gutachten noch nicht vor.

Der Zeitung hatte Hermann dem Bericht zufolge gesagt, “nach den bisher durchgesickerten Informationen“ werde der Stresstest “wohl nicht scheitern“. Er äußerte zugleich Zweifel an dem mehr als vier Milliarden Euro teuren Projekt. Er sei skeptisch, ob der Bahnhof zu diesem Preis in einer akzeptablen Qualität bedient werden könne.

Gutachten soll erst Mitte Juli vorgestellt werden

Der Test war nach den Schlichtungsgesprächen mit dem ehemaligen CDU-Politiker Heiner Geißler vereinbart worden und sollte den Nachweis erbringen, dass der neue unterirdische Bahnhof 30 Prozent leistungsfähiger ist als derzeit der bestehende Stuttgarter Kopfbahnhof. Die Bahn und das Schweizer Beratungs- und Verkehrsplanungsunternehmen SMA wollten dem Blatt zufolge nichts zu den Ergebnissen des Stresstests sagen. Die Gutachter sollen das Ergebnisse der Untersuchung Mitte Juli vorstellen.

Der baden-württembergische Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) sagte dem Deutschlandradio Kultur, “Stuttgart 21“ habe den Stresstest “noch nicht bestanden“. Solange der Test nicht vorliege, werde seine Partei abwarten und ihre ablehnende Haltung beibehalten. Er sprach sich für einen Volksentscheid aus, bei dem die Grünen für den Erhalt und Ausbau des Kopfbahnhofs werben würden. 

dapd

Stuttgart 21: Argumente Pro und Contra

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