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Syrische Sicherheitskräfte erschießen Demonstranten

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Der syrische Präsident Assad hatte eigentlich zugesagt, dass die Militäraktionen gegen Oppositionelle beendet seien. Dennoch wurden in der Nacht weitere Menschen getötet.
Bei Protesten gegegn das Regime von Präsident Baschar Assad (Bild) sind am Freitag nach Angaben von Oppositionsgruppen rund 30 Menschen durch Sicherheitskäfte getötet worden. © dpa

Beirut - Rund 30 Menschen sind nach Angaben von syrischen Oppositionsgruppen am Freitag bei Protesten gegen die Regierung von Präsident Baschar Assad getötet worden.

Viele der Opfer seien nach Auflösung der Demonstrationen erschossen worden, als die Soldaten Jagd auf Regierungsgegner gemacht hätten, teilten die Aktivisten mit. In von Demonstrationen betroffenen Gebieten kappten die Behörden teilweise auch die Telefon- und Internetleitungen.

Nach Angaben der in Großbritannien ansässigen Oppositionsgruppe Syrisches Observatorium für Menschenrechte und den Örtlichen Koordinationskomitees, die die Demonstrationen mitorganisieren und Menschenrechtsverletzungen dokumentieren, kamen zwischen 29 und 37 Menschen am Freitag ums Leben.

Schwerpunkte der Proteste waren die Städte Homs und Hama. In Homs sollen die Regierungstruppen mit Maschinengewehren auf die Menge geschossen haben. In Hama soll es zu Gefechten zwischen loyalen und desertierten Soldaten gekommen sein.

Die Kräfte des Regimes hätten wütend auf die Proteste am Freitag reagiert, sagte der in Syrien lebende Oppositionsaktivist Mustafa Osso der Nachrichtenagentur AP. Die Soldaten hätten auf die rund 2.000 Demonstranten geschossen. “Es gab auch viele Verletzte. Die Krankenhäuser können sich kaum um alle Opfer kümmern“.

Viele der Demonstranten verlangten die Einrichtung einer Flugverbotszone über Syrien, falls das Regime die Luftwaffe gegen das eigene Volk einsetzen sollte, berichteten Aktivistengruppen. Außerdem riefen die Demonstranten demnach nach der Entsendung von internationalen Beobachtern. Allerdings lehnen die meisten Oppositionsgruppen ein militärisches Eingreifen des Auslands ab.

Die gewaltsame Unterdrückung der seit sieben Monaten anhaltenden Proteste hat nach UN-Schätzungen bereits mehr als 3.000 Syrer das Leben gekostet.

dapd

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