Frederic Prinz von Anhalt pöbelt gegen Jürgen Trittin

Köln - „Muss die Welt vor Trump zittern?“, war die Frage bei Maischbergers Talk am Mittwoch. Trump-Fan Frederic von Anhalt polterte von Hollywood aus mit - und beleidigte Jürgen Trittin.
Moderatorin Sandra Maischberger drückte es so aus: Frederic Prinz von Anhalt gab am Mittwochabend per Live-Schalte in ihrem Polittalk „einen interessanten Einblick, in das, was man denkt, wenn man Trump gut findet.“ Ihre Runde widmete sich kurz vor Trumps Vereidigung der Frage „Muss die Welt vor ihm zittern?“
Frederic Prinz von Anhalt lebt seit Jahrzehnten in Los Angeles. Er ist der Witwer der Hollywood-Ikone Zsa Zsa Gabor, und erlangte in Deutschland vor allem Berühmtheit, weil er in der Reality-Show „Die Burg“ in das Badewasser von der derzeitigen Dschungelcamp-Kandidatin Kader Loth pinkelte - seitdem trägt er auch den Spitznamen „Prinz Peinlich“. Mehrmals äußerte er auch schon politische Ambitionen in den USA.
Das schlechte Benehmen haben Prinz Frederic und Trump gemeinsam
Dass der Prinz leidenschaftlicher Trump-Anhänger ist, erkannte man bei der Live-Schalte nach Hollywood sofort: An seiner „Make America great again“-Schirmmütze, aber auch an seinem Benehmen, dass er sich offenbar von Trump abgeschaut hat: Als Grünen-Chef Jürgen Trittin kritisierte, Trump habe sich vor allem Lobbyisten ins Kabinett geholt, pöbelte der Prinz los und wurde beleidigend: „Wie weit haben SIE es denn gebracht in der Politik? Ihre Politik hat nichts gebracht! Verarschen können wir uns selbst, die Grünen sind ganz unten!“
Nichtsdestotrotz: Der trumpverliebte Prinz sprach in der Sendung aus, was wohl viele denken, die Donald Trump zum Präsidenten wählten: „Wir wollen keine Politiker mehr, Politiker haben wir genug gehabt!“ Die Uhren in den USA stünden seit 20 Jahren still, die Steuern seien zu hoch, die Infrastruktur kaputt. Er sei kürzlich in Deutschland gewesen und war überrascht, wie weit das Land voran ist. „Amerika ist hintendran.“ Es brauche jetzt einen Geschäftsmann in der Politik, denn Politik sei „reines Geschäft“.
Frederic Prinz von Anhalt: „Trump will einfach nur Macht“
Deutschland empfiehlt er, „schnell die Kurve zu kriegen“, denn Trump werde vom ersten Tag an regieren. „Ich kenne Trump schon sehr lange. Er braucht kein Geld. Er will einfach nur Macht.“ Für den Prinzen selbst wird vielleicht auch etwas herausspringen: Er habe sehr gute Beziehungen zu Trump und werde in Washington fragen, ob er als Generalkonsul nach Deutschland gehen könne, so der Wahl-Amerikaner. „Was macht ein Generalkonsul? Eigentlich gar nichts, der geht jeden Tag auf eine Party. Party gehen kann ich auch!“
Den übrigen Talkgästen bei Maischberger gelang es mit Mühe, angesichts des Pöbel-Auftritts des Prinzen die Fassung zu wahren. Und sie schafften es sogar, der Präsidentschaft Trumps etwas Positives abzugewinnen. „Es könnte etwas Erfrischendes haben, dass er sich nicht an Etiketten hält - wenn es nicht so verachtend wäre“, meinte die ehemalige Washington-Korrespondentin Tina Hassel.
Ron Williams bezeichnet Trump als „Rassist“
Der ehemalige NATO-General Harald Kujat sieht Parallelen zu Ronald Reagan, der anfangs ähnlich misstrauisch beäugt worden sei wie Trump, aber dann außenpolitisch einiges voran brachte. Der amerikanische Schauspieler Ron Williams teilte den vorsichtigen Optimismus nicht: „Jeder, der Trump kennt, weiß, dass er ein Rassist ist und dass er oberflächlich ist.“
smu