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Terrorverdacht gegen Soldat: Große Pannen bei Asyl-Anhörung?

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Hessische Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge
Die hessische Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge © dpa

Nürnberg - In der Asylakte des terrorverdächtigen Bundeswehroffiziers Franco A. gibt es nach Informationen der „Nürnberger Nachrichten“ zahlreiche Mängel und Ungereimtheiten.

So habe das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) früh Hinweise bekommen, dass der Antragsteller unter seiner angeblichen Identität kaum in Erscheinung trat. Der Helferkreis der ihm zugewiesenen Flüchtlingsunterkunft bei Kirchberg in Oberbayern habe die Ladung zur Anhörung mit den Worten zurückgeschickt: „Herr Benjamin kam noch nie“. Das BAMF war am Sonntag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Franco A. hatte unter dem Namen David Benjamin Asyl beantragt. Bei der Anhörung gab er dem Zeitungsbericht zufolge an, am 8. Februar 1988 geboren zu sein. Er sei Syrer, Christ und gelernter Landwirt und werde wegen seines Glaubens verfolgt. Außerdem sei er wegen seines jüdisch klingenden Namens in Syrien nie akzeptiert worden. Geflohen sei er nach einem Angriff des Islamischen Staates. Sein Vater sei getötet, er selbst durch einen Granatsplitter verletzt worden.

Dazu habe es weder Nachfragen gegeben, noch sei die Verletzung entgegen den Gepflogenheiten überprüft worden, schreiben die „Nürnberger Nachrichten“ unter Berufung auf das Anhörungsprotokoll. Im Asylbescheid vom 16. Dezember 2016 habe Franco A. einen Schutzstatus wegen des Bürgerkrieges in Syrien, nicht aber aufgrund religiöser Verfolgung erhalten.

dpa

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