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Tödliche Rakete in Polen: Lawrow-Sprecherin macht sich mit Witz über Ukraine darüber lustig

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Von: Patrick Mayer

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Russlands Außenamtssprecherin Maria Sacharowa.
Russlands Außenamtssprecherin Maria Sacharowa. © IMAGO/Pavel Kashaev

Maria Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministers Sergej Lawrow, witzelt über den tödlichen Raketeneinschlag an der polnisch-ukrainischen Grenze.

München/Przewodow – Der Ukraine-Krieg hat nun auch das Leben zweier Männer aus Polen gefordert. Bei einem Raketeneinschlag am Dienstagabend (15. November) in Przewodow nahe der Grenze wurden auf einem landwirtschaftlichen Gehöft der Fahrer eines Traktors sowie ein weiterer Arbeiter getötet. Nach Angaben des transatlantischen Verteidigungsbündnisses Nato, das in Polen seine Ostflanke sichert, soll es sich um eine ukrainische Flugabwehr gehandelt haben.

Tödlicher Raketeneinschlag in Polen: Russlands Außenamtssprecherin Maria Sacharowa witzelt

Raketentrümmer hätten die Männer getötet, hieß es. Bizarr: Russlands Außenamtssprecherin Maria Sacharowa hat sich tags darauf über den tödlichen Raketentreffer in Polen lustig gemacht.

Die Ukraine habe immer in die Nato eintreten wollen, nun sei sie mit Gewalt eingedrungen – mit einer S-300, griff die Sprecherin von Außenminister Sergej Lawrow an diesem Mittwoch (16. November) auf ihrem Telegram-Kanal einen Witz auf, der zuvor bereits in sozialen Medien kursierte. Anschließend forderte sie Polen zu einer Entschuldigung auf.

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„Der Präsident Polens hat den Absturz der Rakete einen ‚Unglücksfall‘ genannt“, erklärte Sacharowa. Zuvor hätten polnische Politiker jedoch „Hysterie“ verbreitet, sich zu „russophoben Ausfällen“ hinreißen lassen und den russischen Botschafter gegen Mitternacht einbestellt. Dafür solle sich Warschau entschuldigen, schrieb Sacharowa.

Tödlicher Raketeneinschlag in Polen: Wohl Luftabwehrraketen des Typs S-300

Bei den Raketen, die in Polen einschlugen, handelt es sich nach Angaben der polnischen Regierung um Luftabwehrraketen des Typs S-300. Die ukrainischen Streitkräfte hatten die Region rund um die Großstadt Lwiw angesichts massiver russischer Bombardements auf die Infrastruktur mit Boden-Luft-Raketen verteidigt.

Przewodow an der polnisch-ukrainischen Grenze: Hier soll am Dienstagabend (15. November) eine Rakete eingeschlagen sein.
Przewodow an der polnisch-ukrainischen Grenze: Hier soll am Dienstagabend (15. November) eine Rakete eingeschlagen sein. © IMAGO / Russian Look

Tödlicher Raketeneinschlag in Polen: Ukraine sieht die Verantwortung bei Russland

Die ukrainische Regierung bat darum, den Unglücksort inspizieren zu dürfen, und sieht wegen der Angriffe die Verantwortung bei Russland. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erklärte, dass es ohne den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine nicht zu diesem Vorfall im Grenzgebiet gekommen wäre. Neben Polen reagierten insbesondere die baltischen Staaten besorgt. Litauen etwa versetzte einen Teil seiner Armee in erhöhte Einsatzbereitschaft. (pm/dpa)

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