Trauerfeier für getötete Bundeswehrsoldaten

Regen - Mit einer Trauerfeier in Regen nehmen Bundesregierung und Bundeswehr am Freitag Abschied von den vergangene Woche in Afghanistan getöteten drei Soldaten. Die Sicherheitsvorkehrungen sind immens.
Dazu werden unter anderem Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) erwartet. Außerdem wollen die Ministerpräsidenten von Bayern und Baden-Württemberg, Horst Seehofer (CSU) und Stefan Mappus (CDU), an der Trauerfeier teilnehmen - einer der drei Toten stammt aus dem baden-württembergischen Backnang. Die Sicherheitsvorkehrungen für die Trauerfeier sind angesichts der Polit-Prominenz immens. Polizei und Feldjäger sind im Einsatz. Etliche Straßen und Gebäude werden gesperrt.
Ein afghanischer Soldat hatte die drei Männer am Freitag vor einer Woche beim schlimmsten Angriff auf deutsche Einheiten am Hindukusch seit fast einem Jahr erschossen. Der Angreifer hatte das Feuer auf den 21 Jahre alten Hauptgefreiten, einen 22 Jahre alten Stabsgefreiten und einen 30 Jahre alten Hauptfeldwebel vom Panzergrenadierbataillon 112 in Regen eröffnet. Er war eigentlich zum Schutz des Bundeswehr-Außenpostens in der Provinz Baghlan eingesetzt.
Trauerfeier für 2010 gefallene Afghanistan-Soldaten
Guttenberg warnte vor pauschalem Misstrauen gegenüber der afghanischen Armee. Das wäre “der gänzlich falsche Schritt“, sagte er am Donnerstag im Bundestag. “Es entspricht unserer Verantwortung, dass wir an unserer Strategie des Aufbaus der afghanischen Sicherheitskräfte und der engen Kooperation mit ihnen auch festhalten.“ Der Minister betonte, wie wichtig die öffentliche Anteilnahme an dem Einsatz in Afghanistan für die Soldaten ist. “Ohne diesen Rückhalt könnten die Soldatinnen und Soldaten ihren Dienst auch gar nicht in dieser Form, in dieser Weise leisten.“
Der evangelische Militärseelsorger Pfarrer Michael Rohde, der derzeit für die rund 2000 in Masar-i-Scharif stationierten Soldaten zuständig ist, beklagte, dass das Schicksal der Soldaten in Deutschland nur wenig wahrgenommen werde. Ihm fehle die breite Solidarität “mit den Menschen, die hier im Auftrag unseres Parlaments ihren Dienst tun und ihr Leben riskieren“, schrieb er in einem Beitrag für die Zeitung “Die Welt“ (Freitag).
dpa