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Trump-Beraterin erfindet Massaker, um Einreisestopp zu rechtfertigen

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Washington -  Sie bezeichnete Lügen als „alternative Fakten“, jetzt bringt Trumps Beraterin Conway einen neuen Hammer: Sie erfand offenbar ein Massaker, um den Einreisestopp für Muslime zu rechtfertigen.

Kelllyanne Conway ist eine der engsten Vertrauten des neuen US-Präsidenten Donald Trump - und macht schon zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen damit Schlagzeilen, dass sie es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt. Zur Erinnerung: Als Trumps Pressesprecher Sean Spice nach der Amtseinführung des Präsidenten behauptete, es seien mehr Zuschauer da gewesen als je zuvor, verteidigte Conway diese offensichtliche Lüge in einem NBC-Interview als „alternative Fakten“. 

Nun der neue Hammer: Die Trump-Vertraute gab wieder ein Interview, diesmal dem Sender MSNBC, und wurde auf den von Trump verhängten Einreisestopp für Muslime angesprochen. Da wurde es interessant: "Ich wette, es ist eine brandneue Information für die Leute, dass Präsident Obama das irakische Flüchtlingsprogramm mit einem sechsmonatigen Bann belegt hatte, nachdem zwei Iraker in dieses Land kamen, radikalisiert wurden und dann die Strippenzieher hinter dem Bowling-Green-Massaker waren", sagte Conway. Die Medien hätten kaum über diesen Fall berichtet, schildert sie.

Das steckt hinter dem Bowling-Green-Massaker

Tatsächlich berichteten die Medien nicht über das Bowling-Green-Massaker - denn es hat nie ein solches Massaker gegeben. Es kann nur spekuliert werden, was Kellanne Conway damit meint. Laut Washington Post wohl am ehesten den Fall zweier Iraker, die 2011 in der Stadt Bowling Green verhaftet wurden. Allerdings planten sie keinen Anschlag in den USA, sondern hatten versucht, der al-Quaida Waffen und Geld in den Irak zu schicken, damit diese Anschläge auf US-Soldaten verüben. Einer von ihnen wurde zu lebenslanger, der andere zu jahrzehntelanger Haft verurteilt.

Auch den Bann für irakische Flüchtlinge, den Obama laut der Trump-Beraterin angeblich verhängte, hat es nicht gegeben. Die Regierung hatte damals lediglich angeordnet, den Hintergrund irakischer Flüchtlinge genauer zu überprüfen. Mit seinem Einreise-Bann steht Donald Trump weiterhin allein da.

Video: snacktv

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