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„Die Leute mussten weinen“: Trump berichtet über seine 57 Minuten im US-Gewahrsam

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Von: Katja Saake

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Laut Ex-Präsident Trump sei die Situation bei seiner Anklageerhebung im New Yorker Gericht dramatisch gewesen - Angestellte hätten geweint.

New York - Am 4. April musste Ex-US-Präsident Donald Trump vor der Staatsanwaltschaft in New York City erscheinen. Er ist der erste US-Präsident in der Geschichte, gegen den Anklage erhoben wurde. Jetzt hat Trump zum ersten Mal in einem Interview über seine Zeit in Polizeigewahrsam gesprochen: 57 Minuten, in denen unter anderem im New Yorker Gerichtssaal die Anklage gegen ihn verlesen wurde. Viele Angestellte vor Ort hätten „geweint“.

Donald Trump, ehemaliger Präsident der USA, trifft am Strafgericht ein.
Donald Trump, ehemaliger Präsident der USA, trifft am Strafgericht ein. © Mary Altaffer/dpa

Ex-US-Präsident Trump nach Anklage: „Sie haben geweint“

„Es war eine schreckliche Sache, weil ich nichts falsch gemacht habe“, beschrieb Trump seine Gefühle bei der Anklageerhebung gegen ihn in New York. In der Sendung „Tucker Carlson Tonight“ auf dem US-Sender Fox News berichtete er, dass er im Gericht registriert worden sei und die „Leute, die dort gearbeitet haben“, „geweint“ hätten. Menschen, die „kein Problem damit haben, Mörder ins Gefängnis zu schicken“.

Trumps Äußerungen lassen sich nicht überprüfen. Der Ex-US-Präsident ist in der Vergangenheit jedoch bereits öfter durch unwahre Aussagen aufgefallen, die zu seiner eigenen Propaganda dienten. Trump schilderte im Fox News Interview die Situation im New Yorker Gerichtsgebäude als dramatisch: „Sie sehen jeden. Es ist ein harter, harter Ort. Und sie haben geweint. Sie sagten, es tut mir leid. Sie sagen 2024, Sir, 2024, während Tränen über ihre Gesichter fließen“, so Trump.

Es sei ein „trauriger Tag in vielerlei Hinsicht“ gewesen, auf der anderen Seite aber auch ein „schöner Tag“. Denn die Menschen würden „verstehen“, dass die Justiz als „Waffe“ gegen ihn eingesetzt würde und seine Umfragewerte seien danach „durch die Decke gegangen“.

Nach Anklage gegen Trump: Umfragewerte explodieren

Tatsächlich konnte Trump nach der Anklageerhebung den Abstand zu anderen möglichen Bewerbern für das Präsidentenamt innerhalb seiner Partei vergrößern. In der ersten Yahoo News/YouGov Umfrage nach der Anklage, liegt Trump unter Anhängern der Republikaner nun mit 26 Prozent vor Ron DeSantis - Gouverneur von Florida und möglicher Konkurrent Trumps. Vor zwei Wochen hatte der Vorsprung nur 8 Prozent betragen.

Laut einer CNN Umfrage vom 31. März und 01. April lehnen 79 Prozent der Anhänger der Republikaner die Anklage gegen Trump grundsätzlich ab. Über 93 Prozent der Republikaner sehen die Anklage als politisch motiviert an. Auch die Mehrheit aller Amerikaner (76 Prozent) denkt, dass Politik eine Rolle bei der Anklageerhebung gespielt hat. 94 Prozent der Demokraten befürworten sie jedoch.

Donald Trump wird die Fälschung von Geschäftsunterlagen in 34 Fällen vorgeworfen. Er habe damit schädliche Informationen und rechtswidrige Aktivitäten vor der US-Präsidentschaftswahl 2016 verbergen wollen. Es geht unter anderem um Schweigegeldzahlungen an eine ehemalige Pornodarstellerin, die falsch abgerechnet worden sein sollen. Der Ex-US-Präsident plädierte auf „nicht schuldig“. Erst am 4. Dezember wird Trump wieder vor Gericht in New York erscheinen müssen - um die Sicherheitsvorkehrungen und Kosten zu begrenzen jedoch nicht persönlich. (kasa/dpa)

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