Trump: "Seltene Gelegenheit" zur Beilegung des Nahost-Konflikts

Donald Trump ist zu Besuch in Israel. Nicht zuletzt will er sich dort als Schlichter im schier unlösbaren Nahost-Konflikt profilieren.
US-Präsident Donald Trump hat zu Beginn seines Israel-Besuchs die Konfliktparteien zu neuen Anstrengungen im Nahost-Friedensprozess aufgerufen. Es bestehe die "seltene Gelegenheit, Sicherheit, Stabilität und Frieden" in die Region zu bringen, sagte Trump am Montag nach seiner Landung am Flughafen Ben Gurion nahe Tel Aviv. "Aber das können wir nur erreichen, indem wir gemeinsam daran arbeiten. Es gibt keine andere Lösung."
Zugleich beschwor Trump das "unzertrennbare Band" zwischen den USA und Israel. Auch US-Außenminister Rex Tillerson bezeichnete die Nahost-Reise Trumps als Chance. Die Visite sei eine "Gelegenheit, in den Diskussionen über Frieden zwischen den Israelis und den Palästinensern voranzukommen", sagte Tillerson an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One.
Frieden in Nahost? Trump zeigt sich wieder selbstbewusst
Trump hatte zuletzt die Ansicht vertreten, mit seiner Hilfe könne eine Beilegung des jahrzehntealten Nahost-Konflikts gelingen. Kurz vor der Ankunft des US-Präsidenten lockerte die israelische Regierung mehrere Einschränkungen für Palästinenser. Unter anderem sollen die Öffnungszeiten an mehreren Grenzübergängen im von Israel besetzten Westjordanland gelockert werden.
Aus israelischen Regierungskreisen hieß es, Trump habe vor seinen Gesprächen mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas um "vertrauensbildende Maßnahmen" seitens Israel gebeten.
Besuch an der Klagemauer
Im Laufe des Tages will Trump als erster amtierender US-Präsident die für Juden heilige Klagemauer in der Jerusalemer Altstadt besuchen. Am Nachmittag sind Gespräche mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu geplant.
Am Dienstag will Trump nach Bethlehem im Westjordanland weiterreisen und dort Gespräche mit Palästinenserpräsident Abbas führen. Zudem sind ein Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem und eine Rede Trumps im Israel-Museum vorgesehen. Begonnen hatte Trumps Israelbesuch mit einer Schrecksekunde.
Palästinenser kündigen „Tag des Zorns“ an
Im Westjordanland sind unterdessen dutzende Palästinenser bei Zusammenstößen mit der israelischen Armee verletzt worden. Dies teilte der palästinensische Rettungsdienst am Montag mit. Die Palästinenser forderten bessere Haftbedingungen für rund 1000 Häftlinge in israelischen Gefängnissen, die sich seit mehr als einem Monat im Hungerstreik befinden.
Ein Komitee zur Unterstützung der Häftlinge rief für diesen Dienstag zu einem „Tag des Zorns“ auf, wenn Trump in Bethlehem Palästinenserpräsident Mahmud Abbas treffen will.
AFP