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Türkischer Journalist erschossen: Kurz zuvor schrieb er einen kritischen Artikel gegen Erdogans Partei

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Von: Andreas Schmid

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Der türkische Journalist Güngör Arslan und Recep Tayyip Erdogan
Der türkische Journalist Güngör Arslan (r.) ist tot. © Adem ALTAN/AFP/SesCocaeli

In der Türkei ist ein Journalist erschossen worden. Es gibt Mutmaßungen, dass sein Tod mit einem kritischen Artikel zusammenhängen könnte.

Izmit - Der Chefredakteur einer lokalen Internetzeitung ist in der Türkei erschossen worden. Güngör Arslan sei am Samstag vor seinem Redaktionsgebäude in der westtürkischen Stadt Izmit von mehreren Kugeln getroffen worden und im Krankenhaus an seinen Verletzungen gestorben, berichteten lokale Medien. Der Journalist sollte am Sonntag beerdigt werden.

Ein Verdächtiger wurde nach offiziellen Angaben festgenommen. Der Hintergrund der Tat war zunächst unklar. Das Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) forderte die Behörden dazu auf, zu klären, ob der Angriff auf Arslan mit seiner journalistischen Arbeit zusammenhänge.

Güngör Arslan erschossen: Einen Tag vor seinem Tot schrieb er einen kritischen AKP-Artikel

Auch Reporter ohne Grenzen forderte eine umfassende Aufklärung und verwies via Twitter auf einen Artikel, den Arslan einen Tag vor seinem Tod veröffentlicht hatte. Darin erhob Arslan Korruptionsvorwürfe gegen den Bürgermeister der von der Regierungspartei AKP geführten Gemeinde. Der Journalist warf dem Politiker etwa vor, Baufirmen Aufträge zugeschanzt zu haben.

Die Adalet ve Kalkınma Partisi (Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung) ist gleichzeitig auch die Regierungspartei in der Türkei. Parteigründer und -vorsitzender ist der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan*. Immer wieder gibt es Korruptionswürfe gegen AKP-Politiker, 2013 traten drei Minister aufgrund der Vorwürfe zurück. (as/dpa) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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