„Bewegung“ gegen Russlands Front: Selenskyj schildert Erfolge im Krieg - und hofft auf US-Raketen
Die Ukraine drängt russische Truppen in Robotyne weiter zurück. Es kommt zu russischen Drohnenangriffen auf Kiew. Der Ukraine-Krieg im News-Ticker.
- Nach Beschuss: Humanitäre Helferin und Helfer getötet und verletzt
- Verluste für Putins Truppen bei Ukraine-Offensive: „Russen klammern sich an ukrainische Erde“
- Drohnen über Kiew: Russland verübt neue Luftangriffe
- Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Russland, der Ukraine und ihren Verbündeten. Insbesondere die Angaben zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Hinweis der Redaktion: Dieser Ticker ist geschlossen. Die aktuelle Entwicklung im Ukraine-Krieg können Sie in unserem neuen News-Ticker verfolgen.
Update vom 10. September. 22.55 Uhr: Die Ukraine hat sich am Sonntagabend um hoffnungsfrohe Botschaften im Verteidigungskrieg gegen Russland bemüht: Laut Präsident Wolodymyr Selenskyj rückten die Truppen zuletzt an zwei Fronten vor - zugleich hofft er auf einen Durchbruch bei Waffenlieferungen.
Selenskyj berichtete in seiner abendlichen Videoansprache von „Bewegung“ bei den Kämpfen um Bachmut im Osten des Landes und auch an der Südfront. „In den letzten sieben Tagen haben wir einen Vorstoß im (südlichen) Tawrija-Sektor gemacht. Es gibt Bewegung im Bachhmut-Sektor. Ja, es gibt Bewegung.“
Bei den Verhandlungen über ATACMS-Raketen mit den USA gehe es voran, sagte Selenskyj zudem dem Sender CNN. Er hoffe, dass die Ukraine das System im Herbst bekomme. Es sei militärisch sehr wichtig, auch damit die Gegenoffensive nicht stoppe. ATACMS sind Lenkflugkörper mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern. Von Deutschland erbittet die Ukraine ein ähnliches Waffensystem, Marschflugkörper vom Typ Taurus. Wegen der hohen Reichweite der Waffensysteme gibt es die Sorge, dass mit ihnen auch Ziele in Russland angegriffen werden könnten.
Update vom 10. September, 19.05 Uhr: Russlands Regime hält am Wochenende auch in den besetzten Teilen der Ukraine „Regionalwahlen“ ab - dabei gibt es offenbar Widerstand: Ein Drohnenschlag zerstörte in der Region Saporischschja ein Wahlbüro.
Update vom 10. September, 18.20 Uhr: Eine Beobachterin der Vereinten Nationen hat Russland den gezielten Einsatz von Folter und Misshandlungen im Angriffskrieg gegen die Ukraine vorgeworfen. Die Zahl an glaubhaften Anschuldigungen sei ungebrochen, sagte Alice Jill Edwards, die UN-Sonderberichterstatterin für Folter, am Ende eines einwöchigen Besuches in der Ukraine.
Die australische Expertin sammelte Zeugenaussagen von ukrainischen Zivilisten und Kriegsgefangenen. Diese berichteten unter anderem von Strom, der an Ohren und Genitalien angelegt wurde, Schlägen, Scheinhinrichtungen sowie Androhungen von Vergewaltigung und Tod. „Diese schwerwiegenden Taten wirken weder zufällig noch beiläufig. Sie scheinen Teil einer organisierten staatlichen Politik zu sein, um einzuschüchtern, Angst zu schüren, zu bestrafen oder Informationen und Geständnisse zu erpressen“, sagte Edwards.
Edwards besuchte auch ukrainische Einrichtungen für russische Kriegsgefangene. Die Beobachterin lobte die gute Versorgung und den respektvollen Umgang mit den Soldaten. Eine UN-Kommission hatte hingegen Ende August von mehreren russischen Kriegsgefangenen berichtet, die von Ukrainern getötet oder verletzt wurden. Die Kommission bezichtigte jedoch hauptsächlich Russland solcher Verbrechen.
Ukraine-Krieg: Humanitäre Helferinnen und Helfer getötet und verletzt
Update vom 10. September, 16.25 Uhr: Im Osten der Ukraine sind nahe Bachmut offenbar humanitäre Helfer beim Beschuss eines Autos getötet oder verletzt worden, unter den Verletzten befindet sich auch ein Deutscher. „Der Fall eines verletzten deutschen Staatsangehörigen ist uns bekannt“, hieß es aus dem Auswärtigen Amt.
Nach Angaben der spanischen Regierung wurde eine spanische humanitäre Helferin getötet. Die spanische Zeitung El Mundo berichtete, in dem von der russischen Armee am Samstagmorgen beschossenen Fahrzeug sei auch ein Kanadier getötet worden. Der Deutsche und ein Schwede seien schwer verletzt.
Die Verletzten hätten Schrapnellverletzungen und Verbrennungen erlitten und würden in Krankenhäusern behandelt, hieß es weiter. Die Gruppe sei auf dem Weg in die Region um die heftig umkämpfte Stadt Bachmut gewesen, um sich um Zivilisten zu kümmern. Unterdessen hat der frühere Ukraine-Oberbefehlshaber des Kreml, Sergej Surowikin, offenbar einen neuen Job erhalten.
Verluste für Putins Truppen bei Ukraine-Offensive: „Russen klammern sich an ukrainische Erde“
Update vom 10. September, 14.07 Uhr: Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben weitere 1,5 Quadratkilometer um die zuletzt befreite Ortschaft Robotyne im Süden zurückerobert. „Die Russen klammern sich an jeden Meter unserer ukrainischer Erde (...) Die Streitkräfte der Ukraine versuchen jedoch, die Versorgung der russischen Armee so schwierig wie möglich zu machen, und in bestimmten Gebieten trägt dies Früchte“, zitierten ukrainische Medien den für den Frontabschnitt zuständigen Militärsprecher, Olexander Schtupun, am Sonntag.
In der Ostukraine soll die russische Armee derweil ihre Angriffe weiterhin fortsetzen. Bei Marjinka im Gebiet Donezk hätten ukrainischen Soldaten laut Schtupun etwa 15 feindliche Angriffsversuche abgewehrt. Auch in der Region Charkiw unternahmen die Russen nach Angaben der ukrainischen Behörden einen gescheiterten Vorstoß nahe der Ortschaft Berestowe. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs fanden in den vergangenen 24 Stunden insgesamt mehr als 30 Gefechte statt.
Gegenoffensive der Ukraine kommt langsam voran – General betont: „Schlacht noch nicht vorbei“
Update vom 10. September, 12.39 Uhr: Die Offensive der Ukrainer schreitet langsam voran. Doch US-Generälen zufolge sei es noch zu früh, über den Verlauf zu urteilen. In einem Gespräch mit Laura Kuenssberg in der BBC-Sonntagssendung sagte General Mark Milley: „Die Ukrainer sind noch nicht fertig. Diese Schlacht ist noch nicht vorbei. Sie haben den kämpferischen Teil dessen, was sie zu erreichen versuchen, noch nicht beendet. Wir werden sehen, es ist noch zu früh, um zu sagen, wie das Ganze enden wird.“ Es handele sich zudem um echte Menschen in echten Fahrzeugen, die durch echte Minenfelder kämpfen – es gebe echten Tod und echte Zerstörung.
Ukraine-Krieg: Russland zerstört ukrainische Marineboote
Update vom 10. September, 9.00 Uhr: Russland hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums im Schwarzen Meer mehrere ukrainische Marineboote und Drohnen mit Zielrichtung Krim zerstört. Flugzeuge der Schwarzmeerflotte hätten nordöstlich der Schlangeninsel drei militärische Schnellboote vom US-Typ Willard Sea Force mit Besatzung vernichtet, teilt das Ministerium mit. Die Boote seien in Richtung Halbinsel Krim unterwegs gewesen. Zuvor hatte das Ministerium mitgeteilt, dass die Flugabwehr in der Nacht auch Angriffe mit acht Drohnen nahe der Krim-Küste abgewehrt habe. Überprüfbar sind diese Angaben nicht.
Drohnenangriff auf Kiew: Mehr als zwei Dutzend Drohnen zerstört
Update vom 10. September, 6.42 Uhr: Die ukrainische Luftverteidigung zerstört während der nächtlichen russischen Drohnenangriffe mehr als zwei Dutzend Drohnen über Kiew. Das berichtet die Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt. Laut der Nachrichtenagentur AFP waren mindestens 10 Explosionen über Kiew zu hören.
Derweil soll das russische Militär nach Angaben des Verteidigungsministeriums einen Drohnenangriff über dem Schwarzen Meer in der Nähe der Halbinsel Krim abgewehrt haben.
Update vom 9. September, 20.40 Uhr: Nach dem Durchbruch an der ersten russischen Verteidigungslinie bei Robotyne versucht die Ukraine, die Lücke zu vergrößern, damit Panzer vorstoßen können. Das berichtet der Tagesspiegel. Da der Durchbruch unter hohen Verlusten aufseiten der Ukraine und nicht so schnell wie erhofft erfolgte, hatte Russland offenbar Zeit, weitere Verteidigungslinien, unter anderem in Form von Minen, auf dem Weg in Richtung Melitopol zu errichten. Dazu werden auch Soldaten aus anderen Teilen der Ukraine abgezogen, wie Iwan Fedorow, der im Exil lebende Bürgermeister von Melitopol, dem Wall Street Journal berichtet. Die Stadt Tokmak, die das nächste Ziel der Truppen Kiews im Süden ist, sei „wie eine Militärbasis der Russen“.
Womöglich eine Gefahr für die Ukraine, sollte es nun nicht schnell genug vorangehen. „Wenn die Ukraine keinen Durchbruch erreicht, kann die Russen nichts mehr daran hindern, einfach weiterzugraben oder Gegenangriffe zu starten“, sagte der finnische Analyst Pasi Paroinen dem Wall Street Journal. Das Ziel der Ukraine ist es, um Schwarzen Meer vorzudringen, einen Keil zwischen die russischen Truppen zu treiben und so ihre Versorgung zu unterbrechen.
Rauch über der Krim: Feuer bei einer Militäreinheit Russlands
Update vom 9. September, 17.30 Uhr: Bei einer russischen Militäreinheit in der Krim-Hauptstadt Simferopol ist Angaben der Besatzer zufolge ein Feuer ausgebrochen. „In einer Militäreinheit in Simferopol gab es einen gewöhnlichen Haushaltsbrand“, schrieb Oleg Krjutschkow, Berater der russischen Führung auf der Krim, am Samstag auf Telegram. Das Feuer sei bereits lokalisiert. In sozialen Netzwerken wurde hingegen vielfach ein Video von einer großen schwarzen Rauchsäule geteilt. Unter Berufung auf Anwohner war zudem von Explosionen und Schüssen die Rede. Die Ursache des Brandes blieb zunächst unklar.
Die Krim gehört völkerrechtlich zur Ukraine. Russland hat die Halbinsel im Norden des Schwarzen Meers im Jahr 2014 annektiert. Seit Beginn des Angriffskriegs vor mehr als anderthalb Jahren betont Kiew immer wieder, alle besetzten Gebiete befreien zu wollen, also auch die Krim. Insbesondere in den vergangenen Monaten häuften sich zum Beispiel Drohnenangriffe gegen die russischen Besatzer dort.
Neue ukrainische Angriffe auf Grenzregion in Russland
Update vom 9. September, 14.00 Uhr: Offenbar kam es erneut zu ukrainischen Angriffen in einer russischen Grenzregion. Die ukrainische Armee hätte 13 Artilleriegranaten auf Petrowka, drei weitere auf das Dorf Ustinka sowie den Fahrzeugkontrollpunkt Nechotejewka sowie vier weitere auf die Dörfer Schurawlewka und Krasny Chutor abgefeuert. Dies behauptete der Gouverneur der Region Kursk, Wjatscheslaw Gladkow, auf Telegram. Es habe jedoch keine Verletzten oder sonstige Schäden gegeben. Unabhängig überprüfen ließen sich diese Angaben nicht.
Update vom 9. September, 11.30 Uhr: Die Fähigkeiten der russischen Invasionstruppen in der Ukraine sind nach Einschätzung britischer Militärexperten durch die Vorstöße im Zuge der ukrainischen Gegenoffensive eingeschränkt. Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht des britischen Verteidigungsministeriums vom Samstag hervor.
Es sei sehr wahrscheinlich, dass Moskau Kräfte von anderen Teilen der Front in die Umgebung des Orts Robotyne zusammengezogen habe, wo es den Ukrainern zuvor gelungen war, in die mehrschichtigen russischen Verteidigungslinien vorzudringen. „Diese Truppenverlegungen schränken wahrscheinlich Russlands Fähigkeit ein, eigene offensive Einsätze an anderen Bereichen der Front durchzuführen“, so die Mitteilung weiter. Ukrainische Infanterieeinheiten machen den Briten zufolge weiter schrittweise taktische Vorstöße gegen russische Positionen und reiben russische Kräfte in der Gegend auf. Ebenfalls Druck üben die Ukrainer auf russische Stellungen südlich von Bachmut aus.

Hohe Verluste für Russland im Ukraine-Krieg: Moskau verliert 600 Soldaten an einem Tag
Update vom 9. September, 10.00 Uhr: Der Generalstab der ukrainischen Armee hat aktuelle Zahlen (Stand 9. September) zu den Verlusten der russischen Streitkräfte im Ukraine-Krieg veröffentlicht. Demnach sind binnen 24 Stunden etwa 600 Soldaten aus Russland getötet oder verwundet worden. Zudem sollen weitere Panzer und Artilleriesysteme zerstört worden sein. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.
- Soldaten: 268.140 (+600 zum Vortag)
- Panzer: 4544 (+15)
- Gepanzerte Gefechtsfahrzeuge: 8739 (+13)
- Artilleriesysteme: 5789 (+36)
- Luftabwehrsysteme: 508 (+1)
- Mehrfachraketenwerfer: 757 (+3)
- Fahrzeuge und Tanklaster: 8298 (+34)
- Kampf- und Aufklärungsdrohnen: 4588 (+18)
- Quelle: Angaben des Generalstabs der Ukraine vom 9. September 2023
- Anm.: Nach Berechnungen unabhängiger russischer Medien von Anfang Juli 2023 sind bisher im Ukraine-Krieg circa 47.000 russische Soldaten getötet worden. Diese Zahlen weichen stark von denen ab, die von ukrainischer Seite veröffentlicht werden. Der britische Geheimdienst ordnet die Zahlen hingegen mittig dieser Behauptungen ein.
News aus dem Ukraine-Krieg: Putin-Parteizentrale in Polohy während Scheinwahlen angegriffen
Update vom 9. September, 8.05 Uhr: Den ukrainischen Streitkräften ist es offenbar gelungen, das Hauptquartier der Putin-Partei „Einiges Russland“ in der von Russland besetzten Stadt Polohy zu zerstören. „Einheimische bestätigen, dass das Hauptquartier von ‚Einiges Russland‘ in Polohy zerstört wurde“, schrieb Bürgermeister Iwan Fedorow auf Telegram.
Die Parteizentrale wurde höchstwahrscheinlich attackiert, um die anstehenden von Moskau durchgeführten Scheinwahlen in den annektierten Regionen der Ukraine zu stören. Polohy befindet sich in der teilweise besetzten Oblast Saporischschja – am morgigen Sonntag (10. September) finden in Russland Regionalwahlen statt.
Update vom 9. September, 6.20 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den neu ernannten Verteidigungsminister Rustem Umjerow in den Stab des Oberbefehlshabers und in den Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrat berufen. Außerdem hat er den ehemaligen Minister Oleksij Resnikow aus diesen Gremien abgezogen. Dies berichtet die Ukrainska Pravda. Ex-Verteidigungsminister Resnikow winkt Berichten zufolge die Stelle des ukrainischen Botschafters in London.
Drohnenangriffe im Ukraine-Krieg: Russische Grenzstadt Brjansk erneut attackiert
Update vom 8. September, 22.05 Uhr: In der russischen Grenzstadt Brjansk sind eine Elektronik-Fabrik und ein Bahnhof am Freitagnachmittag erneut zum Ziel von Drohnenangriffen geworden. Nach Angaben des Gouverneurs Alexander Bogomas fing die russische Luftverteidigung mindestens drei Drohnen über oder im Anflug auf die Stadt ab. Zwei der Fluggeräte sollen beim Absturz den Bahnhof und ein industrielles Verwaltungsgebäude beschädigt haben. Verletzt wurde laut Bogomas niemand. Der Gouverneur machte die Ukraine für den Angriff verantwortlich.
„Schritt für Schritt“ in Richtung Melitopol: Ukraine meldet Erfolg an Front im Süden
Update vom 8. September, 20.45 Uhr: Die ukrainische Gegenoffensive an der Melitopol-Front im Süden soll offenbar erfolgreich weitergehen. Südlich der kürzlich eroberten Ortschaft Robotyne habe man weitere Erfolge erzielt, teilten die Streitkräfte auf Facebook mit. Kiews Truppen würden die besetzten Gebiete in Richtung Melitopol „Schritt für Schritt“ befreien und sichern. In der Region Donezk, weiter nordöstlich, sollen ukrainische Kämpfer russische Angriffe abgewehrt haben.
Während Russland in den besetzten Gebieten der Ukraine Wahlen abhalten lässt, greift Kiew offenbar an. Der Inlandsgeheimdienst soll für zwei Explosionen in einem von russischen Besatzern eingerichteten Wahllokal in der Region Berdjansk verantwortlich sein. Das berichtet das Portal Ukrajinska Prawda. Über die „zwei gewaltigen Explosionen“ hatte zuvor der Bürgermeister der besetzten Stadt Melitopol, Ivan Fedorow, via Telegram berichtet. „Zeit, die Pseudowahlen abzusagen“, hatte er dazugeschrieben.
Neuer Drohnenangriff auf Grenzregion? Russland will ukrainischen „Terroranschlag“ abgewehrt haben
Update vom 8. September, 16.30 Uhr: Laut eigenen Aussagen hat das russische Verteidigungsministerium einen Versuch der Ukraine abgewehrt, mittels einer Drohne einen „Terroranschlag“ in Belgorod durchzuführen. „Am 8. September gegen 15.00 Uhr wurde ein Versuch des Kiewer Regimes, einen Terroranschlag mit einer Drohne auf Objekte auf dem Territorium der Russischen Föderation zu verüben, vereitelt“, so die Mitteilung des Ministeriums in einer Stellungnahme. In jüngster Zeit gab es aus Moskau vermehrt Berichte über vermeintliche Drohnenangriffe auf die russische Grenzregion Belgorod.
Update vom 8. September, 15.00 Uhr: Die Ukraine hat die internationale Gemeinschaft aufgefordert, die laufenden „gesetzwidrigen Wahlen“ in den von Russland besetzten Gebieten nicht anzuerkennen. „Die Scheinwahlen Russlands in den zeitweilig besetzten Gebieten sind null und nichtig“, erklärte das Außenministerium. Sie hätten keinerlei rechtliche Folgen, stellten zugleich aber eine „grobe Verletzung“ der territorialen Integrität der Ukraine und des Völkerrechts dar.
Inmitten des seit mehr als anderthalb Jahren andauernden Krieg hat der Kreml – parallel zu den Kommunal- und Regionalwahlen in Russland – in den annektierten ukrainischen Gebieten Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson Scheinabstimmungen angesetzt. Diese von der Besatzungsmacht organisierten Abstimmungen haben international aber keine Gültigkeit. So erklärte etwa die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) bereits, dass nur die Ukraine befugt sei, in ihrem eigenen Land Wahlen abzuhalten. Schon die Ergebnisse der Scheinreferenden zur völkerrechtswidrigen Annexion der vier Regionen im vergangenen Jahr wurden von anderen Staaten nicht anerkannt.
Angriff auf Krywyh Rih: Anzahl der verletzten Zivilpersonen steigt
Update vom 8. September, 13.40 Uhr: Es gibt neue Informationen zu dem russischen Raketenangriff auf Krywyj Rih. Wie die Associated Press unter Berufung auf ukrainische Rettungskräfte berichtet, wurden mindestens 66 Menschen verletzt – zuvor war von zwölf Verletzten die Rede. Nach aktuellem Stand bleibt es bei einem Todesopfer – ein Polizist bei dem Angriff auf ein Verwaltungsgebäude getötet worden.
Update vom 8. September, 11.55 Uhr: In der Oblast Cherson sind nach Angaben des ukrainischen Innenministers bei einem russischen Angriff drei Zivilisten getötet worden. Vier weitere Personen seien verletzt worden, teilte Ihor Klymenko auf Telegram mit. Der Luftangriff sei auf die Ortschaft Odradokamianka verübt worden.
Neue Angriffe im Ukraine-Krieg: Wieder russische Drohnen- und Raketenangriffen
Update vom 8. September, 10.30 Uhr: Bei erneuten russischen Drohnen- und Raketenangriffen auf die Ukraine sind in der Nacht offiziellen Angaben nach mindestens ein Mensch getötet und zwölf weitere verletzt worden. „Einschlag in Krywyj Rih. Die Rakete zielte auf ein Verwaltungsgebäude“, teilte Serhij Lyssak, der Militärgouverneur des Gebietes Dnipropetrowsk, am Freitag (8. September) auf Telegram mit. Durch den Treffer seien mindestens eine Person getötet und neun weitere verletzt worden, schrieb er. Drei Personen seien aus den Trümmern geborgen worden. Womöglich gibt es weitere Opfer.
Auch im Gebiet Sumy im Norden der Ukraine sind nach Angaben des Zivilschutzes ein Mann und eine Frau verletzt aus den Trümmern ihres zweigeschossigen Hauses geborgen worden. Insgesamt seien 20 Wohnhäuser und 8 Fahrzeuge bei dem Raketenschlag beschädigt worden. Einen dabei entstehenden Brand meldete die Feuerwehr am Morgen als gelöscht.
Festnahmen in Kuba – Verdacht des Menschenhandels für Ukraine-Krieg
Update vom 8. September, 8.50 Uhr: In Kuba sind 17 Personen unter dem Verdacht des Menschenhandels festgenommen worden. Sie sollen junge Kubaner dazu gebracht haben, sich inmitten des Ukraine-Konflikts in den Dienst der russischen Armee zu stellen, sagt Cesar Rodriguez, Oberst im kubanischen Innenministerium. Der Staatsanwaltschaft zufolge drohen den Verdächtigen je nach Schwere und Art der Tat bis zu 30 Jahre Gefängnis, lebenslange Haft oder die Todesstrafe.
Die Vorwürfe umfassen Menschenhandel, den Kampf als Söldner und Kriegshandlungen gegen einen anderen Staat. Die Behörden in Kuba hatten nach eigenen Angaben unlängst den Schleuserring identifiziert, der sowohl in Kuba als auch in Russland operieren soll und nun zerschlagen wird.
Ukraine-Krieg: „Teilerfolg“ in der Region Bachmut
Update vom 8. September, 6.30 Uhr: Wie ist die Lage im Ukraine-Krieg? Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte meldet einen „Teilerfolg“ in der Nähe der östlichen Stadt Bachmut sowie Fortschritte beim Vormarsch der ukrainischen Truppen nach Süden zum Asowschen Meer. Wie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner nächtlichen Videoansprache zudem bekannt gab, hat er Militäreinheiten im Osten und Süden des Landes für ihre Aktionen gegen die russischen Truppen gedankt und sie ausgezeichnet. Die Ukraine begann ihre Gegenoffensive im Juni und konzentrierte sich auf die Rückeroberung von Bachmut, das im Mai von russischen Truppen eingenommen worden war.
Neue Angriffe im Ukraine-Krieg: Russische Grenzregion meldet Drohnenangriff auf Industrieanlage
Erstmeldung: Kiew/Moskau – In der russischen Grenzregion Brjansk wurde Angaben des Gouverneurs zufolge eine Industrieanlage von Drohnen attackiert, woraufhin ein Brand ausbrach. Feuer gefangen habe in der gleichnamigen Gebietshauptstadt Brjansk ein Verwaltungsgebäude, schrieb Alexander Bogomas auf Telegram. Er machte die Ukraine für den Drohnenangriff verantwortlich, bei dem niemand verletzt worden sei. Um was für eine Industrieanlage es sich genau handeln soll, war zunächst nicht bekannt.
Hohe Verluste für Russland: Kiew meldet aktuelle Zahlen
Neue Waffen im Ukraine-Krieg: Baerbock versteht Wunsch der Ukraine nach Taurus-Marschflugkörpern
Außenministerin Annalena Baerbock zeigte unterdessen Verständnis für die Forderung der Ukraine nach der Lieferung von weitreichenden Taurus-Marschflugkörper. Die Grünen-Politikerin wies in den Zeitungen der Funke-Mediengruppe und der französischen Zeitung „Ouest France“ (Freitag) darauf hin, dass die russische Armee riesige Minenfelder angelegt habe zwischen den besetzten Gebieten und dem Rest der Ukraine.
„Um die Menschen im Osten der Ukraine zu befreien, um russische Nachschublinien hinter der Verteidigungslinie zu treffen, muss der Minengürtel überwunden werden“, sagte Baerbock. „Insofern ist die ukrainische Bitte nach Gerät mit größerer Reichweite mehr als verständlich.“ Die Außenministerin sprach sich zugleich für eine sorgfältige Prüfung aus. (Mit Agenturmaterial)