Wagner-Kreml-Konflikt: Schoigus Ministerium will womöglich Söldner in Bachmut eliminieren lassen
Der Streit zwischen Prigoschin und Putin spitzt sich zu. Moskau soll Soldaten des Wagner-Chefs bewusst in Bachmut einsetzen, um ihn zu schwächen.
Kiew – Die Kämpfe um die Stadt Bachmut in der Ukraine setzen sich fort. Putins Koch und Chef der Söldner-Arme, Jewgeni Prigoschin, spricht von einer „sehr schwierigen“ Lage. Doch nicht nur die militärischen Auseinandersetzungen halten an, auch der Konflikt zwischen dem Kreml um Wladimir Putin und Prigoschin erreicht offenbar seinen Höhepunkt.
Laut einem Bericht der US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) vom 12. März ist das Ziel des Kremls, „Prigoschin zu schwächen und seine Ambitionen auf größeren Einfluss im Kreml scheitern zu lassen“.
Putin soll Prigoschins Wagner-Söldner in den Krieg geschickt haben – eskaliert Konflikt?
Die US-Experten des ISW gehen davon aus, dass die russische Regierung die Wagner-Truppen dafür gezielt in der Stadt Bachmut einsetzt. Das Verteidigungsministerium in Moskau stelle die Eliminierung der Wagner-Söldner, die ihre eigenen Kameraden umbringen, an vorderste Stelle. Zudem habe Moskau die Rekrutierungsmöglichkeiten von Prigoschin beschränkt und die Nutzung von Strafgefangenen zur Unterstützung im Ukraine-Krieg untersagt.

Einer britischen Einschätzung zufolge könnte die Söldnertruppe Schwierigkeiten bekommen, da keine neuen Rekruten aus den Gefängnissen sie an der Kriegsfront unterstützen. Prigoschin hatte zuvor monatelang Insassen rekrutiert und ihnen Amnestie bei ihrer Rückkehr nach Russland versprochen.
Die Wagner-Söldner erlitten im Ukraine-Krieg bereits massive Verluste. Laut dem Verteidigungsministerium in London ist bereits die Hälfte der eingesetzten Gefangenen in Bachmut gestorben. Eine landesweite Rekrutierungskampagne könne die Verluste nicht ausgleichen, heißt es.
Prigoschin unterschätzt offenbar Putins Vertrauen in Wagner-Soldaten
Prigoschin selbst hat immer wieder entscheidende Kampferfolge im Ukraine-Krieg für sich beansprucht. Mit seiner Ansicht, dass seine Kämpfer dem offiziellen russischen Militär weit überlegen seien, hatte er laut CNN den Ärger des russischen Establishments auf sich gezogen. Zuletzt hatte er sogar öffentlich Kritik an Putin geäußert und behauptet, der Kreml-Chef gehe nicht mehr ans Telefon.
Das ISW geht davon aus, dass Prigoschin Putin mit seiner aggressiven Eigenwerbung auf Kosten von Personen aus Putins Machtzirkel, die ihm und seinem Regime seit Jahren treu sind, wie Sergei Schoigu und General Waleri Gerassimow, verärgert hat. Der Kreml-Chef könnte laut dem ISW Prigoschins Kritik als „Illoyalität“ angesehen haben und Prigoschin als „Sündenbock“ benutzen, sobald die Kämpfe um Bachmut ihren Höhepunkt erreicht haben. Langfristig will Putin Prigoschin endgültig loswerden.
Dieser Artikel wurde mithilfe maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redakteurin Bona Hyun sorgfältig überprüft.