1. tz
  2. Politik

Marine erhält neue U-Boote aus Kiel - Pistorius will noch mehr bestellen

Kommentare

Die Marine bekommt zwei neue U-Boote. Der Hersteller TKMS wünscht sich eine Staatsbeteiligung. Der Verteidigungsminister weicht aus. 

Kiel - Die Marine soll zwei neue U-Boote bekommen. Und geht es nach Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) sollen es bis zu acht werden, auch der Zeitenwende wegen. Am Dienstag (12. September) stellte er mit seinem norwegischen Amtskollegen Bjørn Arild das gemeinsame Projekt bei Thyssen Krupp Marine Systems (TKMS) in Kiel vor. Norwegen hat bereits vier baugleiche U-Boote bestellt.

Insgesamt sollen die beiden Länder laut Informationen der Deutschen-Presseagentur 5,5 Milliarden Euro für das Projekt ausgeben. Und Pistorius will die vereinbarte Kaufoption für vier bis sechs weitere U-Boote ziehen: „Dass wir wollen, steht außer Frage“, sagte er. 2032 sollen die ersten Boote an die Bundeswehr geliefert werden.

Boris Pistorius mit dem norwegischen Verteidigungsminister beim Produktionsstart neuer U-Boote.
Boris Pistorius und sein norwegischer Amtskollege Bjørn Arild bei der Präsentation der neuen U-Boote am Dienstag. © Marcus Brandt/dpa

U-Boote mit Stealth-Fähigkeiten für die Bundeswehr

Die neue U-Boot-Klasse 212CD sei ein Projekt mit „Vorbildcharakter“, sagte Pistorius. Das U-Boot soll gegenüber den bisher im Dienst stehenden Modellen schwerer aufzuspüren sein und besser zur Aufklärung einzusetzen sein. Angesichts des Angebots der Bundeswehr an die Nato, ein „Maritimes Hauptquartier“ für die Ostsee zu stellen, sicherlich willkommene Fähigkeiten.

74 Meter lang und 10 Meter breit sollen die U-Boote laut TKMS werden. Die aktuellen U-Boote der Marine vom Typ 212 A sind laut Bundeswehrangaben 56 Meter lang und sieben Meter breit. Die Bauform der neuen Boote sei, laut TKMS, besonders auf Stealth-Fähigkeiten abgestimmt.

TMKS will mehr Geld vom Bund - Pistorius weicht aus

Für die Produktion der Boote hat der Rüstungskonzern TKMS eigens eine neue Fertigungshalle in Kiel errichtet. Werft-Chef Oliver Burkhardt hofft auf weitere Aufträge der Marine.  „Wir haben jetzt ein Momentum durch Zeitenwende, auch durch ein volles Orderbuch“, sagte er. Allerdings könne es sein, dass TKMS den Ausbau der Produktionsanlagen nicht alleine stemmen kann. Deshalb hoffe er auch auf eine Beteiligung des Bundes am Unternehmen. Das berichtete das Handelsblatt. Am Dienstag kommentierte Verteidigungsminister Pistorius das knapp: „Wir überlegen das.“ (Kilian Beck)

Auch interessant

Kommentare