Von unten nach oben: FDP feiert politisches Comeback

Berlin - Vor wenigen Jahren noch in der Versenkung - nun ist die FDP zurück auf dem Weg auf die bundespolitische Bühne. Doch seit wann geht es bei den Liberalen wieder aufwärts? Wir geben einen Überblick.
Bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen hat die FDP ihr historisch bestes Ergebnis in dem Bundesland erzielt. Nach Jahren voller schmerzhafter Niederlagen ist die FDP wieder stabilisiert und hofft auf eine Rückkehr in den Bundestag bei der Wahl im September.
2009: Die FDP mit Spitzenkandidat Guido Westerwelle erzielt bei der Bundestagswahl mit 14,6 Prozent ihr bislang bestes Ergebnis auf Bundesebene. Sie tritt in eine Koalition mit der Union unter Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ein. Doch in dem Bündnis wird die FDP komplett zerrieben, hinzu kommt parteiinterner Streit.
2010 und 2011: Bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen verliert die schwarz-gelbe Landesregierung ihre Mehrheit. Weder in Sachsen-Anhalt noch in Rheinland-Pfalz schafft es die FDP ins Parlament. In Baden-Württemberg erreicht sie magere 5,3 Prozent. Bei der Wahl in Berlin stürzt sie auf 1,8 Prozent ab.
2012: Lichtblicke für die Liberalen: In Schleswig-Holstein kommen sie FDP mit 8,2 Prozent sicher in den Landtag. Bei vorgezogenen Landtagswahlen in NRW verbessern sich die Liberalen um fast zwei Punkte auf 8,6 Prozent. Bei der Landtagswahl in Niedersachsen im Januar 2013 fährt die FDP mit 9,9 Prozent überraschend ein Rekordergebnis ein.
2013: Bei der Landtagswahl in Bayern holt die bislang an der Regierung beteiligte FDP nur 3,3 Prozent der Stimmen und fliegt aus dem Parlament. Bei der Bundestagswahl ereilt die Liberalen dann die schwerste Katastrophe: Sie verpassen mit 4,8 Prozent den Wiedereinzug in den Bundestag. Das politische Überleben der Partei steht infrage. Christian Lindner wird neuer Vorsitzender und beginnt damit, die FDP inhaltlich und personell auszumisten.
2014: Die FDP geht durch ein tiefes Tal: Bei der Europawahl stürzt sie FDP auf 3,4 Prozent ab. Dann verfehlen die Liberalen in Sachsen den Wiedereinzug in den Landtag und verlieren auch die letzte Regierungsbeteiligung in einem Bundesland. Auch in Brandenburg und Thüringen scheitert die FDP an der Fünf-Prozent-Hürde.
2015 und 2016: Es gibt erste Lichtblicke im Jahr 2015. Zunächst kommt die FDP erneut in die Hamburger Bürgerschaft, dann schafft sie dies auch in Bremen. Die Bilanz des Folgejahres ist gemischt: Die FDP zieht in die Landtage von Baden-Württemberg, Berlin und Rheinland-Pfalz ein. In Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern gelingt dies nicht.
2017: Das Bundestagswahljahr beginnt mit einer Panne im Saarland. Die Liberalen holen nur 3,3 Prozent und kommen nicht in den Landtag. Doch dann beginnt für die FDP der Wonnemonat Mai: Sie zieht mit ihren beliebten Spitzenkandidaten Wolfgang Kubicki und Christian Lindner bei den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen jeweils zweistellig in die Landtage ein und sieht sich auf dem besten Weg zurück in den Bundestag.
AFP