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Wagner-Söldner drohen Kreml-Politiker – Streit mit Russlands Militärführung eskaliert völlig

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Von: Moritz Serif

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Wagner-Chef Prigoschin streitet konstant mit der russischen Militärführung. Eine Gruppe seiner Söldner droht einem Politiker mit schwerwiegenden Konsequenzen.

Moskau - Die Fehde der Wagner-Gruppe mit dem regulären russischen Militär hat offenbar einen Höhepunkt erreicht: Söldner der Gruppe drohen nun damit, einen Politiker und Generalleutnant zu „vergewaltigen“, der sich gegen die berüchtigte paramilitärische Truppe ausgesprochen hatte.

Ein Videoaufruf, der über die mit Wagner verbundenen Telegram-Kanäle verbreitet wurde, zeigt drei maskierte Kämpfer, die dem Viktor Sobolew Rache schwören. „Wir sind Kämpfer der Bachmut“, sagt einer der Männer und gibt sich als Wehrpflichtiger zu erkennen. Sie seien aufgrund eines Mobilisierungsbefehls von Wladimir Putin einberufen worden, berichtet Daily Beast.

Wagner-Sölder beschimpfen Sobolew aufs Übelste

Die beiden anderen Männer geben sich als Mitglieder von Wagner zu erkennen - einer ist ein regulärer Söldner, der andere ein ehemaliger Sträfling, der von der Gruppe rekrutiert wurde. Sie beschimpften den Politiker aufs Übelste. „Wir wollen dem Gesetzgeber Sobolew sagen: Wenn du, du W******, deine Nase reinsteckst und Russland den Krieg wegen W****** wie dir verliert, müssen wir auf den Roten Platz kommen, um unser Volk zu schützen und dich und Leute wie dich in den A**** zu f*****. Also komm verdammt noch mal her, du alter W******.“

Die Drohung kam, nachdem Sobolew, ein Mitglied des Verteidigungsausschusses der Staatsduma, versprochen hatte, Wehrpflichtige, die sich Wagner anschließen, für bis zu 15 Jahre ins Gefängnis zu stecken. Außerdem bezeichnete er die Söldnergruppe als „illegale“ militärische Formation.

Jewgeni Prigoschin steht am 5. Mai 2023 an einem unbekannten Ort vor Söldnern seiner Wagner-Gruppe.
Jewgeni Prigoschin steht am 5. Mai 2023 an einem unbekannten Ort vor Söldnern seiner Wagner-Gruppe.  © afp

Prigoschin reagiert auf Sobolews Ankündigung

Prigoschin reagierte mit Empörung, beschimpfte Sobolew und forderte ihn auf, an die Front zu kommen, „um zu zeigen, wozu er fähig ist“. Obwohl Prigoschin schon seit Monaten gegen Militärbeamte wettert, haben seine Angriffe in jüngerer Vergangenheit einen Höhepunkt erreicht. So hatte der Wagner-Gründer vergangene Woche in einem Video zugegeben, dass die Söldnergruppe „Munition verschwendet“, indem sie russische Truppen hinrichtet, die sich vom Schlachtfeld zurückziehen.

Außerdem gibt es Berichte darüber, dass der Söldnerchef der Ukraine angeboten habe, russische Truppenstandorte zur Verfügung zu stellen, wenn sich die ukrainischen Truppen aus Bachmut zurückziehen würden. Prigoschin dementierte entsprechende Meldungen. Die russische Präsidialverwaltung bereitet laut seinen Aussagen angeblich eine Hetzkampagne vor, um den freimütigen Söldnerchef, der sich offenbar gerne Feinde macht, zu diskreditieren. (mse)

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