Wahl in Berlin: Das ist SPD-Spitzenkandidat Michael Müller

Berlin - Michael Müller, amtierender Bürgermeister Berlins, tritt bei der anstehenden Wahl in Berlin für die SPD an. Seine Haltung: mit einer klaren Position das Vertrauen der Wähler zu gewinnen. Wir erklären, was Sie über den SPD-Spitzenkandidaten wissen sollten.
Seit fast zwei Jahren ist Michael Müller nun Regierender Bürgermeister Berlins. In diesem Jahr tritt der 51-Jährige zum ersten Mal als Spitzenkandidat der SPD und damit auch für eine neue Amtszeit als Bürgermeister Berlins an. Noch im Mai galt Müller als mit Abstand beliebtester Politiker der Bundeshauptstadt. Im Laufe des Jahres verlor die SPD in Berlin allerdings immer weiter an Zuspruch und auch Müller muss mittlerweile Vertrauen der Bürger einbüßen. Eine Forsa Umfrage im Auftrag der Berliner Zeitung bestätigte, dass die Berliner Bürger mit der Arbeit des derzeitigen Senats der rot-schwarzen Koalition in der Mehrheit unzufrieden seien. Mit Müller selbst sind hingegen 47 Prozent zufrieden, sein Konkurrent und aktueller Innensenator Frank Henkel (CDU) kommt nur auf 27 Prozent. Neueste Umfragen zur Wahl in Berlin zeigen auch, dass die SPD trotz allem gute Chancen hat, erneut stärkste Kraft im Abgeordnetenhaus zu werden. Über die aktuellen Umfragen aus Berlin halten wir Sie hier auf dem Laufenden.
Michael Müller bei der Wahl in Berlin 2016: Sein Weg zum Regierenden Bürgermeister
Michael Müller ist gebürtiger Berliner und wurde 1964 in Tempelhof geboren. Bereits im Jugendalter wurde er von der sozialdemokratischen Einstellung seines Vaters geprägt und trat später selbst der SPD bei. Nach dem Abschluss der Mittleren Reife fing er eine Ausbildung als Bürokaufmann an und arbeitete danach einige Jahre in der Druckerei seines Vaters.
Schließlich folgten die nächsten großen Schritte seiner politischen Karriere: Mit 25 Jahren wurde er zum Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof gewählt und war hier unter anderem als Fraktionsvorsitzender der SPD tätig. Später wurde er Mitglied des Abgeordnetenhauses in Berlin und fungierte hier ab 2001 als Fraktionsvorsitzender der SPD unter dem damaligen Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit. Nach dessen Rücktritt im Jahr 2014, übernahm Michael Müller das Amt des Berliner Bürgermeisters.
Wahl zum Abgeordnetenhaus in Berlin 2016: Das Wahlprogramm der SPD
Berlin boomt und dementsprechend beliebt ist der Wohnraum in der Großstadt. Bereits in der letzten Wahlperiode hat die rot-schwarze Koalition unter Michael Müller in den Wohnungsbau und damit verbundene Förderprogramme investiert. Dies möchte die SPD auch im Fall einer Wiederwahl fortsetzen und damit das Wohnen in Berlin bezahlbar machen. Weiterhin sollen neue Wohnungen gebaut und eine Mietpreisbremse festgelegt werden. Außerdem soll es in Berlin keine reinen Ferienwohnungen mehr geben - hier sorgte erst vor kurzem ein Urteil des Berliner Gerichtshofs gegen Anbieter der Plattform Airbnb für Aufsehen.
Integration ist nach dem großen Flüchtlingsansturm im letzten Jahr für alle Parteien im Wahlkampf ein wichtiges Thema. Die SPD möchte hierbei vor allem die sogenannten Willkommensklassen für Flüchtlingskinder stärken und mehr Personal zur Verfügung stellen. Auch Programme zur Vermittlung von Arbeitsplätzen und Ausbildungsmöglichkeiten sollen gefördert werden.
Generell sollen mehr Arbeitsplätze geschaffen werden. Hierfür möchte die SPD Start-ups besser unterstützen und ein duales Abitur, sowie die Möglichkeit eines freiwilligen industriellen Jahres weiter ausbauen.
Bildung ist generell ein sehr großes Thema im Berliner Wahlkampf: Die Stadt wächst immer weiter und folglich werden auch immer mehr Bildungseinrichtungen benötigt. Aus diesem Grund möchte die SPD in den nächsten Jahren 14.000 Kita-Plätze schaffen und außerdem das Prinzip der Gemeinschaftsschulen in Berlin gesetzlich verankern. Dabei sollen sämtliche Bildungseinrichtungen für alle Bürger kostenlos sein und Erzieherinnen sowie Lehrer besser bezahlt werden.
Das gesamte Wahlprogramm der Berliner SPD finden Sie hier in voller Länge.
Wahl in Berlin 2016: So positioniert sich Michael Müller zur AfD
Müller distanziert sich auch vor der anstehenden Wahl in Berlin 2016 ausdrücklich von der AfD. Er betont: "Wir werden in Berlin weiter ein klares Zeichen gegen Rechts setzen".
Der SPD-Spitzenkandidat möchte im Übrigen die AfD strikt aus seinem Wahlkampf heraushalten und nicht mit Anti-AfD-Plakaten oder implizierter Haltung gegen die Partei Stimmung machen. An dem Vorgehen der CDU kritisierte er, sie würde mit einer Art Wackelkurs die Wähler verunsichern und damit in die Arme der AfD treiben. Müller hingegen möchte mit einer starken Haltung und klaren Zielen der eigenen Partei punkten, damit das Vertrauen der SPD-Wähler zurückgewinnen und sie so davon abhalten, für die AfD zu stimmen. Müller erklärt seine Position: "Jetzt kommt es auf Klarheit und Führung an."
Zum Weiterlesen: Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Wahl in Berlin.