Verantwortung für das SPD-Wahldebakel in ihrem Bundesland liege bei ihr. „Die Verantwortung für das, was in den letzten Wochen und Monaten in Nordrhein-Westfalen geschehen ist, die trage ich - und die trage ich auch mit erhobenem Haupt“, sagte Kraft am Montag in Berlin. Die von ihr geführte Landesregierung habe NRW in den vergangenen sieben Jahren vorangebracht, dies den Wählern aber nicht ausreichend vermitteln können.
Erneut nahm Kraft den SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz gegen Kritik in Schutz, er habe im NRW-Wahlkampf nicht genug bundespolitische Akzente gesetzt. „Ich habe Martin und die Kolleginnen und Kollegen gebeten, die Bundespolitik rauszuhalten aus dem Landtagswahlkampf.“
„Die SPD wird in meinem Herzen bleiben“, sagte sie in Berlin. „Es war ein großes Vergnügen, in dieser Partei an führender Stelle mitzuarbeiten.“ Kraft rief ihre Partei zu einem engagierten Wahlkampf auf Bundesebene auf. „So bitter diese Niederlage ist, sie ist vor allem eine Aufforderung an die gesamte SPD - bis hin zum letzten Mitglied - jetzt zu kämpfen in Richtung Bundestagswahl. Das ist meine Bitte.“
12.32 Uhr: Nach der herben Wahlschlappe will SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz in den kommenden Wochen inhaltliche Akzente setzen und seine abgestrafte Partei so nach vorne bringen. Schulz sagte am Montag in Berlin, die SPD werde die Kritik aufgreifen und nun ganz konkrete Vorschläge für die Zukunftsgestaltung in Deutschland machen. Wichtig seien vor allem Investitionen in Bildung und innovative Technologien. Die SPD steige nun in einen intensiven Prozess zum Wahlprogramm ein. Ziel sei es, eine „Zukunft in Gerechtigkeit“ zu gestalten. „Wir sind zuversichtlich, weil wir glauben, dass wir das richtige und das bessere Zukunftsprogramm haben.“
Schulz räumte ein: „Bis zur Bundestagswahl am 24. September haben wir eine lange Wegstrecke. Die ist steinig, und die wird hart werden. Aber die SPD ist eine kampferprobte Partei.“ Er selbst habe in seinem Leben eine gewisse Erfahrung darin gesammelt, Rückschläge wegzustecken. Das sei nicht immer ganz einfach. „Manchmal kriegt ein Boxer einen Leberhaken, aber das heißt noch nicht, dass die nächste Runde schon an den Gegner geht. In der nächsten Runde ist jemand wie ich kampferprobt.“
12.24 Uhr: Der AfD-Spitzenkandidat in Nordrhein-Westfalen, Marcus Pretzell, wird nach dem Einzug in den Düsseldorfer Landtag sein Mandat als EU-Abgeordneter abgeben. "Ich werde mit denen, die auf der Liste hinter mir stehen, Gespräche führen", sagte Pretzell am Montag in Berlin. Dann solle "in der Tat eine gute Nachfolge in Brüssel" gefunden werden.
Der 43-jährige Pretzell gehört als einziger AfD-Politiker der ENF-Fraktion im Europaparlament an. Die Fraktion besteht vor allem aus Vertretern von Marine Le Pens rechtsextremer Front National (FN). Erklärtes Ziel der ENF-Fraktion ist das Ende der Europäischen Union und die Rückkehr zu einem Europa der Nationalstaaten.
12.17 Uhr: FDP-Chef Christian Lindner sieht seine Zukunft in der Bundespolitik, will aber als Fraktionsvorsitzender im Düsseldorfer Landtag noch volle Verantwortung für eventuelle Koalitionsgespräche in Nordrhein-Westfalen übernehmen. „In jedem Fall ziehe ich es vor, einflussloser Abgeordneter der Opposition im Bundestag zu sein, als stellvertretender Ministerpräsident in Düsseldorf“, sagte der Parteichef am Montag in Berlin.
So sei 2013 seine Zusage an die Partei gewesen. Damals war die FDP aus dem Bundestag geflogen, Lindner hatte den Parteivorsitz übernommen. „Ich werde nichts tun, was in irgendeiner Weise meine Berechenbarkeit und meine Zusagen infrage stellt.“
Lindner sagte, es habe nach dem FDP-Wahlerfolg am Sonntag noch keinen Anruf der CDU für Koalitionsverhandlungen in NRW gegeben. Die FDP müsse es gut begründen, wenn sie nicht in ein schwarz-gelbes Bündnis gehe, aber auch im anderen Fall. Dann werde es eine Mitgliederbefragung zu einem Koalitionsvertrag geben.
Eine Lehre aus Schwarz-Gelb von 2009 sei: „Nur wenn es einen echten Politikwechsel gibt, sind wir dabei.“ Die FDP traue sich auch bei seinem Weggang aus Düsseldorf Richtung Berlin zu, „im Falle eines Falles Regierungsverantwortung zu übernehmen“, sagte Lindner.
12.10 Uhr: Wiederholt sind Töne zu vernehmen, die ein Bündnis zwischen CDU und FDP bei weitem noch nicht unter Dach und Fach sehen. CDU-Wahlsieger Armin Laschet sieht weiterhin Probleme hinsichtlich einer Einigung mit Christian Lindner.
11.47 Uhr: FDP-Chef Christian Lindner sieht seine Partei durch den Wahlerfolg in Nordrhein-Westfalen als eigenständige Kraft ohne Festlegung auf einen Koalitionspartner gestärkt. Von SPD und Grünen hätten die Liberalen 200.000 Wähler gewonnen, sagte Lindner am Montag in Berlin. „Die alten kommunizierenden Röhren gibt es also nicht mehr.“ In den vergangenen Jahren war die FDP oft als quasi natürlicher Juniorpartner der CDU in schwarz-gelben Bündnissen gesehen worden. In NRW hat Schwarz-Gelb nun wieder eine Mehrheit.
„Menschen, die unsere Liberalität teilen, haben uns gewählt, und zwar weil sie uns gemeint haben, die freien Demokraten mit ihren Projekten und Werten, nicht weil sie zuallererst den Koalitionspartner von irgendjemandem stärken wollten“, sagte Lindner. „Wir werben einfach für das, was wir für richtig halten - ohne zu fragen, ob uns das an andere näher heranbringt oder weiter weg.“ Stimmensplitting, also die Aufteilung von Erst- und Zweitstimme auf CDU und FDP, habe es in NRW so gut wie gar nicht gegeben.
„Selbstverständlich ist die FDP bereit, in Nordrhein-Westfalen in die Verantwortung zu gehen.“ Wenn es aber keinen echten Politikwechsel gebe, müsse die Lebendigkeit des politischen Gesprächs aus der Opposition heraus erhalten oder belebt werden.
11.37 Uhr: Nach dem Einzug der AfD in den NRW-Landtag hat der Zentralrat der Juden in Deutschland die anderen Parteien aufgefordert, um Protestwähler zu kämpfen. Die AfD sei in seinen Augen „eine Partei der Spaltung, die auf Ausgrenzung und Abwertung von Minderheiten“ ziele, erklärte der Zentralrats-Präsident Josef Schuster am Montag. Man dürfe sich nicht an ihre Wahlergebnisse gewöhnen. „Vor allem die demokratischen Parteien sind gefordert, um jene AfD-Anhänger zu kämpfen, die diese Partei nur aus Protest oder Frust über die bestehenden Verhältnisse wählen.“
11.24 Uhr: Eine Absage an eine schwarz-gelbe Koalition in Nordrhein-Westfalen wäre den Wählern beider Parteien aus Sicht des Politikwissenschaftlers Ulrich von Alemann schwer zu vermitteln. „Wenn der Wähler Schwarz-Gelb eine knappe Mehrheit gegeben hat, dann sollten die auch anfangen zu regieren und nicht taktieren“, sagte von Alemann am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf. Eine große Koalition sei in der Regel nur eine Lösung, wenn nichts Anderes infrage komme. CDU und FDP seien aber eigentlich natürliche Partner.
11.13 Uhr: Die CDU-Ministerpräsidenten von Hessen und Sachsen-Anhalt sehen eine mit knapper Mehrheit geführte schwarz-gelbe Regierung in Nordrhein-Westfalen skeptisch. „Wenn man zu knapp regiert, ist es auch keine solide Basis für die nächsten Jahre“, sagte Sachsen-Anhalts Regierungschef Reiner Haseloff am Montag vor Beginn einer CDU-Präsidiumssitzung mit Parteichefin Angela Merkel in Berlin. Er regiert sein Bundesland mit SPD und Grünen. „Er braucht auf jeden Fall eine stabile Koalition“, sagte Haseloff.
Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier erklärte: „Eine Stimme ist knapp, aber unter dem Strich kann man damit regieren.“ In Nordrhein-Westfalen seien CDU und FDP natürliche Partner, „aber ich würde auch eine große Koalition nicht ausschließen“. Er habe ein wenig den Eindruck, dass die FDP gar nicht „erpicht“ auf eine Regierungsbeteiligung sei, denn die Herausforderungen seien gewaltig. Bouffier führt die einzige schwarz-grüne Koalition in einem Flächenland.
Bouffier und Haseloff sehen in dem Sieg der CDU in NRW zwar Rückenwind für ihre Partei für die Bundestagswahl im September. Siegessicher dürften die Christdemokraten aber nicht sein. Bei der Bundestagswahl spielten andere Themen eine Rolle: Rente, Außenpolitik, Steuerpolitik. „Jede Wahl hat ihre eigenen Gesetze“, mahnte Bouffier. Haseloff sagte: „Die Bundestagswahl ist noch lange nicht gelaufen. Wir dürfen auch in der Union nicht übermütig werden.“
11 Uhr: Die AfD ist überzeugt, dass sie der CDU zu ihrem Wahlerfolg in Nordrhein-Westfalen verholfen hat. „Ich erwarte immer noch ein Dankesschreiben von Armin Laschet“, sagte der AfD-Spitzenkandidat in NRW, Marcus Pretzell, am Montag in Berlin. Seine Partei habe einen Beitrag dazu geleistet, dass die SPD nun im neuen Landtag nur zweitstärkste Partei sei.
Dass die AfD in Nordrhein-Westfalen mit gut 7 Prozent weniger stark abgeschnitten hat als etwa in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg führte Pretzell vor allem auf jüngste Entwicklungen in der Bundespartei zurück: „In Landtagswahlen können sie sich nie so ganz vom Bundestrend abkoppeln.“
Die AfD hatte vor ihrem Bundesparteitag im April lange darüber gestritten, ob die Partei eher einen realpolitischen Kurs oder eine Strategie als Protestpartei verfolgen solle. Überlagert worden war dieser Konflikt zudem von Personalquerelen. Nachdem Parteichefin Frauke Petry erklärt hatte, sie stehe als Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl nicht zur Verfügung, waren auf dem Kölner Parteitag Alexander Gauland und Alice Weidel zum Spitzenduo gewählt worden.
Weidel sagte, dass die AfD in NRW vor allem in ärmeren Stadtteilen gut abgeschnitten habe, liege an ihrer Forderung, „dass letztlich mehr Netto vom Brutto übrig bleiben muss“.
10.33 Uhr: Wie geht es nun nach der Landtagswahl in NRW weiter? Wann wird der neue Ministerpräsident offiziell vorgestellt? Wir geben eine Übersicht.
9.54 Uhr: Nach dem schwachen Abschneiden der SPD bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen hat Bundestagsfraktionsvize Hubertus Heil dem Kanzlerkandidaten Martin Schulz den Rücken gestärkt. „Wir haben den richtigen Kandidaten mit Martin Schulz. Das steht außer Frage“, sagte Heil in der „Bild“-Online-Sendung „Die richtigen Fragen“. Der Wahlsonntag sei traurig für die SPD gewesen, aber: „Heute ist nicht der Tag der Trauer, sondern der Analyse. Morgen ist der Tag, um in die Offensive zu gehen.“
Der stellvertretende Parteivorsitzende Ralf Stegner sprach im ARD-„Morgenmagazin“ von einem Wirkungstreffer, den die SPD hinnehmen musste. Als Konsequenz regte er mit Blick auf die Bundestagswahl in rund vier Monaten an: „Wir müssen das Gerechtigkeitsthema noch stärker ausbuchstabieren.“ Auch er stellte sich hinter Schulz. Die SPD werde sich nicht auseinanderdividieren lassen. „Wir werden jetzt Martin Schulz unterstützen.“
Auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer schlug in die selbe Kerbe und nahm SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz in Schulz. In Nordrhein-Westfalen sei "ganz klar eine Landesregierung abgewählt worden", das Ergebnis habe "ganz wenig mit Bundespolitik zu tun", sagte Dreyer am Montag im Südwestrundfunk. Insofern sei Schulz weiterhin der richtige Kanzlerkandidat für die SPD. Dreyer zeigte sich überzeugt, dass der SPD-Bundesvorsitzende „immer noch Menschen wirklich begeistern“ könne. Wichtig sei, dass Schulz nun viel mehr in der Öffentlichkeit präsent sei und mit klaren Zielen und Inhalten auftrete. Die verbleibende Zeit bis zur Bundestagswahl im September sei ausreichend. In vier Monaten sei viel zu bewegen. Jetzt komme es darauf an, dass in der SPD "alle gemeinsam kämpfen bis zum Wahltag".
9.42 Uhr: Der FDP-Landes- und Bundesvorsitzende Christian Lindner hat sich am Montagmorgen in der ARD über Koalitionsgespräche mit der CDU in Nordrhein-Westfalen geäußert: „Wenn sie bei uns anruft, nehmen wir den Anruf natürlich an und schauen dann, was geht.“
9.35 Uhr: FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki hält eine Koalition mit SPD und den Grünen
in Schleswig-Holstein für unrealistisch. „Die Wahrscheinlichkeit einer Ampelkoalition tendiert gegen null“, sagte Kubicki am Montag im Deutschlandfunk. Bei den Sondierungsgesprächen mit den Grünen am Abend gehe es darum, eine „vernünftige Basis“ zu finden, „um dann gemeinsam wohl mit der Union die Verhandlungen zu führen über die Errichtung einer Jamaika-Koalition“. Es geht aber nicht um Farbenspiele, sondern um vernünftige Politik - daher bleibe auch die Oppositions-Option.
Von der „unglaublichen Leistung“ der FDP bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen zeigte sich Kubicki erfreut. Auf dem Weg zur Bundestagswahl seien Meilensteine gelegt worden, sagte der stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende. „Eine bessere Ausgangslage für die Bundestagswahl haben wir uns nicht vorstellen können.“
9.24 Uhr: Kommt es nach dem Erfolg der CDU in NRW zu einem Bündnis mit der FDP? Schon FDP-Spitzenkandidat Christian Lindner wollte sich am Wahlabend nicht festlegen. Nun gibt es ebenfalls eine sehr interessante Aussage von Wahlsieger Armin Laschet, der heute im ARD-Morgenmagazin zu Gast war und sich über eine Koalition mit der FDP äußerte: „Die FDP ist im Augenblick auch sehr bemüht, unabhängig zu sein.“
8.49 Uhr: Die nordrhein-westfälische SPD will sich nach ihrer schweren Niederlage bei der Landtagswahl bis zum Sommer neu ausrichten. Das kündigte ihr Fraktionschef Norbert Römer am Montag im Sender WDR5 an. Die Partei wolle jetzt nicht nur analysieren, was bei der Wahl falsch gelaufen ist, sondern auch den Blick nach vorne richten, sagte Römer. Er gehe davon aus, dass spätestens bis zum Sommer Klarheit darüber herrschen werde, mit wem an der Spitze die Partei in die Zukunft gehen werde.
8.43 Uhr: Der Generalsekretär der FDP in Nordrhein-Westfalen hat den Erfolg möglicher Koalitionsverhandlungen mit dem Wahlsieger CDU unter anderem von Schnittmengen im Bereich Bildung abhängig gemacht. Seine Partei sei offen für Gespräche, sagte Johannes Vogel am Montag im ARD-Morgenmagazin. „Aber wir gehen auch nur in Verantwortung, wenn sich ein wirklicher Politikwechsel erreichen lässt.“ Die CDU habe zuletzt den Schulkonsens von Landesbildungsministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) mitgetragen. Die FDP stehe aber etwa auch für Digitalisierung und eine Modernisierung des Rechtsstaates. „Mal gucken, ob wir da zusammenkommen“, sagte Vogel.
8.32 Uhr: Für Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU) liegt der CDU-Sieg bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen in der SPD-Politik unter Hannelore Kraft begründet. Der entscheidende Punkt sei nicht, wer den besseren Wahlkampf gemacht habe, „sondern dass eine große Mehrheit den Eindruck hatte, dass NRW unter Wert regiert worden ist“, sagte der CDU-Politiker am Montag im ARD-Morgenmagazin.
Er wolle keine Manöverkritik für die SPD machen, viele Menschen fragten sich aber, wofür die Partei eigentlich stehe: „Ist sie denn gemeinsam stolz auf das, was die große Koalition unter Führung von Angela Merkel zustande gebracht hat oder ist sie der Auffassung, dass sie sich davon absetzen und gemeinsam mit der Linkspartei Opposition betreiben muss?“, fragte Altmaier. Das sei aber nicht das Problem der CDU.
8.11 Uhr: Hannelore Kraft hat alle SPD-Parteiämter niedergelegt. Jetzt wird spekuliert, wer ihr als Landesvorsitzender in NRW nachfolgen könnte, auch wenn die Genossen keinen Schnellschuss planen. Das sind die Kandidaten.
8.03 Uhr: Nach dem schwachen Abschneiden ihrer Partei hat SPD-Generalsekretärin Katarina Barley ein Nachsteuern beim zentralen Thema von Kanzlerkandidat Martin Schulz angekündigt. „Die Analyse, dass wir bei der sozialen Gerechtigkeit konkreter werden müssen, die haben wir. Und das werden wir auch machen“, sagte Barley am Montag im ARD-Morgenmagazin. Der Fokus liege nun voll auf der Bundestagswahl.
Zur NRW-Wahl sagte Barley weiter, es habe sich gezeigt, dass die Themen innere Sicherheit und Bildung wohl die entscheidenden gewesen seien. „Da muss man bei allem Respekt auch sagen, da ist nicht alles richtig gelaufen in Nordrhein-Westfalen.“ Auf die Frage, ob es richtig gewesen sei, Schulz so aus dem Wahlkampf herauszuhalten, sagte Barley, die bisherige Ministerpräsidentin Hannelore Kraft habe darum gebeten, wegen ihrer guten Bilanz in vielen Bereichen den Fokus auf die Landespolitik zu legen. „Es ist nicht gelungen, das muss man sagen, sie hat ja auch die Konsequenzen daraus gezogen. Davor habe ich ganz, ganz großen Respekt.“
7.59 Uhr: Die CDU will nach ihrem Wahlsieg in Nordrhein-Westfalen umgehend Schritte einleiten, um die Sicherheitslage im bevölkerungsstärksten Bundesland zu verbessern. Die CDU werde Verwaltungsangestellte bei der Polizei einstellen, damit mehr Polizisten auf die Straßen kommen, kündigte ihr Generalsekretär Bodo Löttgen am Morgen nach der Landtagswahl im Sender WDR5 an. Die Schleierfahndung - also Kontrollen ohne besonderen Verdacht - werde eingeführt und die Videoüberwachung ausgebaut, sagte Löttgen. Er verwies auf das 100-Tage-Programm, das CDU-Spitzenkandidat Armin Laschet im Wahlkampf vorgelegt hatte. Die CDU werde mit allen demokratischen Parteien über die Möglichkeit eine Regierungsbildung sprechen.
7.29 Uhr: In Nordrhein-Westfalen können CDU und FDP nach der Landtagswahl über eine Koalition verhandeln. Aber nicht auf allen Feldern der Landespolitik sind die Parteien gleicher Meinung. Wo liegen die Hürden einer schwarz-gelben Ehe in NRW?
7.11 Uhr: CDU und FDP sind die großen Doppelsieger der Landtagswahlen von Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen - aber trägt die Erfolgswelle bis zur Bundestagswahl Ende September? Was uns die Mai-Wahlen für den Bund sagen.
7.03 Uhr: Die Grünen sehen ihr schwaches Abschneiden unter anderem in der Wirtschaftspolitik begründet. Auf die Frage, was bei der Abstimmung schiefgelaufen sei, sagte Parteichef Cem Özdemir am Montagmorgen im ARD-Morgenmagazin: „Vieles“ So sei es nicht gelungen, das „Klischee des grünen Wirtschaftsverhinderers“ zu vermeiden. Er rief dazu auf, nun den Blick nach vorne auf die Bundestagswahl zu richten.
6.54 Uhr: Schwarz-Gelb in Nordrhein-Westfalen wäre nach Einschätzung von CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn auch ein „starkes Signal für den Bund“. Wenn in NRW eine solche Koalition aus CDU und FDP funktioniere, „wäre das ein Zeichen, dass es auch bundesweit geht“, sagte Spahn nach dem klaren CDU-Wahlsieg in Nordrhein-Westfalen.
6.51 Uhr: Grünen-Spitzenkandidatin Sylvia Löhrmann hat die Absage ihrer Partei an eine sogenannte Jamaika-Koalition mit CDU und FDP verteidigt. Für die Grünen in dem Bundesland sei die Entscheidung richtig gewesen, „weil ich glaube, dass wir sonst manche Wechselwähler auch nicht an uns gebunden hätten“, sagte Löhrmann am Montag im ARD-Morgenmagazin. Aus dem Schritt resultierten aber keine Zwangsläufigkeiten für die Wahl auf Bundesebene. „Das war eine Landtagswahl mit klar landespolitischen Themen.“ Zu ihrer persönlichen Zukunft sagte sie: „Ich strebe keine Ämter mehr an in der grünen Landespartei. Ich habe 20 Jahre Landespolitik gemacht, mit Leib und Seele.“
6.49 Uhr: Nach der Schlappe der SPD in Nordrhein-Westfalen wird es nach Ansicht des Parteienforschers Oskar Niedermayer immer wahrscheinlicher, dass die Union auch aus der Bundestagswahl als Sieger hervorgeht. „Die SPD hat an diesem Abend ihren Super-GAU erlebt“, sagte Niedermayer der Deutschen Presse-Agentur. „In ihrer „Herzkammer“ zu verlieren und dann auch noch so stark, das ist natürlich ein ganz, ganz dramatischer Schlag auch für die Bundes-SPD, und deswegen wird es immer wahrscheinlicher, dass die Union dann bei der Bundestagswahl die Wahl auch gewinnt.“
6.42 Uhr: CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer warnt die Union nach dem Wahlsieg der CDU in Nordrhein-Westfalen vor Übermut. "Wir haben Rückenwind, weil Deutschland gut dasteht und wir auf die richtigen Themen der Zukunft setzen. Aber es gibt keinen Grund, übermütig zu werden", sagte Scheuer den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgabe). "Wir wissen, dass wir bis zur Bundestagswahl ganz konzentriert weiter arbeiten müssen." Kanzlerin Angela Merkel (CDU) könne das Wahlergebnis als Erfolg für sich verbuchen. "So wie die NRW-Wahl eine Niederlage von Martin Schulz ist, so ist die Wahl auch ein Sieg für Angela Merkel", sagte Scheuer.
Der Fraktionschef der Grünen im Bundestag, Anton Hofreiter, rief seine Partei dazu auf, die Lehren aus der Abwahl des rot-grünen Bündnisses in NRW zu ziehen. "Auf der Bundesebene müssen wir jetzt mit klaren inhaltlichen Botschaften rüberkommen", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Die Grünen verloren laut Hochrechnungen mehr als fünf Prozentpunkte und kamen bei der Wahl am Sonntag auf gut sechs Prozent.
6.27 Uhr: Nach einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen hat CDU-Spitzenkandidat Armin Laschet seinen Wahlkreis in Aachen knapp gewonnen. Damit ist der Weg zum Amt des Ministerpräsidenten endgültig geebnet.
4.21 Uhr: Das vorläufige amtliche Endergebnis steht (siehe Tabelle oben). Die Linke hat es nicht ins Landesparlament geschafft, damit hätte ein schwarz-gelbes Regierungsbündnis eine hauchdünne Mehrheit. CDU und FDP bringen es gemeinsam auf 100 von insgesamt 199 Sitzen im Landtag.
23.09 Uhr: Nach Hochrechnungen von ARD und ZDF vom späten Abend lag die CDU mit 33,0 bis 33,3 Prozent deutlich vor der SPD mit 31,0 bis 31,5 Prozent. Dahinter folgte die FDP mit 12,5 bis 12,6 Prozent. Mit 7,3 bis 7,4 Prozent zieht erstmals die AfD in den Düsseldorfer Landtag ein.
Die bislang an der Regierung beteiligten Grünen stürzten demnach auf 6,2 bis 6,3 Prozent ab. Die Linkspartei musste befürchten, dass ihr nach 2012 der Sprung in den Landtag wieder nicht gelingt. Hochrechnungen sahen sie am Abend bei 4,8 bis 4,9 Prozent. Die NRW-Piraten flogen mit 0,9 Prozent auch aus dem letzten Landtag.
22.40 Uhr: Der Wahlsieger und wahrscheinliche Ministerpräsident Armin Laschet von der CDU sucht nun nach einem Koalitionspartner. Neben einer großen Koalition mit der SPD könnte überraschend auch ein schwarz-gelbes Bündnis mit der FDP eine Mehrheit haben - falls die Linke nicht in den Landtag einzieht.
22.18 Uhr: Könnte CDU-Mann Armin Laschet, der klare Sieger der NRW-Wahl, doch nicht Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen werden? Hier erfahren Sie, was passieren muss, damit Laschet Nachfolger von Hannelore Kraft werden kann.
22.07 Uhr: Aktuell ist die Wahl natürlich auch Thema bei Anne Will. Gäste sind Manuela Schwesig (SPD, Familienministerin), Volker Bouffier (CDU, Ministerpräsident von Hessen), Wolfgang Kubicki (stellvertretender Bundesvorsitzender der FDP), Jürgen Trittin (Grüne) und Giovanni di Lorenzo (Chefredakteur "Die Zeit").
21.18 Uhr: FDP-Spitzenkandidat Christian Lindner will auch bei einer Mehrheit von CDU und FDP in Nordrhein-Westfalen nicht automatisch eine schwarz-gelbe Koalition eingehen. „Ich bin nämlich nicht der Wunsch-Koalitionspartner von Herrn Laschet und er nicht meiner“, sagte Lindner am Sonntagabend in der ARD. „Es könnte sein, dass es eine schwarz-gelbe Mehrheit gibt. Eine schwarz-gelbe Mehrheit heißt aber nicht, dass es eine schwarz-gelbe Regierung gibt“, sagte der Parteichef der Liberalen in Düsseldorf. In den vergangenen Wochen habe die CDU mehr Wahlkampf gegen die FDP als gegen die SPD gemacht. „Ich nehme das aber sportlich“, sagte Lindner: „Wir sind aus eigener Kraft gewählt worden und entsprechend eigenständig gehen wir in die Wahlperiode.“
20.24 Uhr: Nach der Wahl in NRW und der Abwahl von Rot-Grün steht nun die Frage an: Wer regiert künftig in Nordrhein-Westfalen? Schwarz-Gelb? Jamaika? Hier finden Sie eine Übersicht über die möglichen Bündnisse.
20 Uhr: Die SPD ist klarer Verlierer der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen - das ist nun seit gut zwei Stunden klar. Im Internet haben Spott und Häme nicht lange auf sich warten lassen.
19.33 Uhr: Nach neuesten Hochrechnungen von ARD und ZDF ist die Linke mit 4,9 Prozent erstmals unter fünf Prozent gerutscht. Sie wäre damit nicht mehr im Düsseldorfer Landtag vertreten. Damit wäre eine Koalition aus CDU und FDP mit zusammen 91 (ZDF) oder 92 Sitzen (ARD), also Schwarz-Gelb, möglich.
19.05 Uhr: CSU-Chef Horst Seehofer hat die Union nach dem CDU-Wahlsieg ermahnt, auf dem Teppich zu bleiben. Das CDU-Ergebnis dort sei eine „großartige Leistung“, die Union sei „richtig glücklich“, sagte Seehofer am Sonntagabend in München. „Gratulation an Armin Laschet und Angela Merkel.“ Stimmungen könnten sich aber „fast torpedoartig ändern“, warnte der bayerische Ministerpräsident. „Deshalb ist das noch längst keine Vorentscheidung für die Bundestagswahl.“ Die Wegstrecke bis zur Wahl im September sei nämlich noch genau so lange wie seit dem Beginn des Hypes um SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz bis jetzt.
18.47 Uhr: Der SPD-Vorsitzende Martin Schulz hat die Wahl in Nordrhein-Westfalen als „wirklich krachende Niederlage“ bezeichnet. „Das ist ein schwerer Tag für die SPD. Es ist ein schwerer Tag auch für mich persönlich“, sagte der Kanzlerkandidat der Sozialdemokraten. „Wir haben eine wichtige Landtagswahl verloren.“ Er kündigte Konsequenzen aus der schweren Wahlschlappe an. Die Bürger wollten, dass er nicht nur über soziale Gerechtigkeit rede, sondern die Zukunftsperspektiven der Bundespolitik präziser beschreibe, sagte Schulz am Sonntagabend im ZDF. „Diese Kritik an mir nehme ich ernst, die habe ich aufgenommen und die werden wir auch umsetzen.“ Auch in der ARD kündigte Schulz an, auf Vorwürfe zu reagieren, sein Programm sei zu unkonkret. „Ich habe die Kritik schon auch von vielen Bürgerinnen und Bürgern gehört, die gesagt haben: Ist ja nett, aber Du musst konkreter werden“, sagte er. „Das hab ich mir jetzt auch vorgenommen.“
18.40 Uhr: "Heute ist ein guter Tag für Nordrhein-Westfalen", sagte Armin Laschet in Düsseldorf. Die CDU habe ihre beiden Wahlziele erreicht, "Rot-Grün zu beenden und die stärkste politische Partei zu werden". Die Bürger hätten eine "klare Entscheidung getroffen", sagte Laschet. Sie wollten eine andere Politik bei Themen wie innere Sicherheit, Bildung, Schulen, Infrastruktur. "Wir wollen nicht mehr Schlusslicht sein, sondern an die Spitze", sagte der 56-Jährige.
18.34 Uhr: Die Niederlage für die SPD ist historisch. Unter diesem Link können Sie nachlesen, wie die Bundespolitik auf den Wahlausgang in Nordrhein-Westfalen reagiert.
18.21 Uhr: „Ich wünsche Armin Laschet eine gute Hand für unser Land“, sagte Hannelore Kraft vor Anhängern der SPD und gratulierte dem CDU-Spitzenkandidaten zum Wahlsieg. Gleichzeitig trat sie von ihren Ämtern als Landesvorsitzende der SPD Nordrhein-Westfalen und Bundesvorsitzende der SPD zurück.
18.08 Uhr: Die CDU hat die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen spektakulär gewonnen und der SPD damit die bislang schwerste Niederlage im Superwahljahr 2017 beigebracht. Gut vier Monate vor der Bundestagswahl erlitten die Sozialdemokraten im bevölkerungsreichsten Bundesland dramatische Verluste, Rot-Grün unter Ministerpräsidentin Hannelore Kraft wurde abgewählt. Nach den Prognosen vom frühen Sonntagabend deutete vieles darauf hin, dass es im Stammland der Sozialdemokratie nun zum ersten Mal eine große Koalition geben dürfte - unter Führung der CDU von Herausforderer Armin Laschet.
17.33 Uhr: In einer so genannten Vorwahlumfrage der ARD lag die SPD wieder hauchdünn vor der CDU: Die Sozialdemokraten kamen dort auf 32 Prozent, die Christdemokraten auf 31 Prozent. Es bleibt also bis zuletzt spannend - Hannelore Kraft oder Armin Laschet? Noch eine knappe halbe Stunde kann gewählt werden.
17.18 Uhr: Nach Angaben des Landeswahlleiters haben bis 16 Uhr bereits 59 Prozent der Wahlberechtigten in Nordrhein-Westfalen ihre Stimme abgegeben. Damit war die Wahlbeteiligung von 2012 (59,6 Prozent) bereits zwei Stunden vor Schließung der Wahllokale fast erreicht. In der Landeshauptstadt Düsseldorf lag sie bei 69,7 Prozent, rund zehn Prozentpunkte höher als beim Urnengang 2012.
16.37 Uhr: Noch amtiert Hannelore Kraft von den Sozialdemokraten als Ministerpräsidentin in Nordrhein-Westfalen. Sie selbst hat heute ihre Stimme in Mühlheim an der Ruhr abgegeben. „Wir haben fleißig gearbeitet und die Partei war bis zur letzten Minute unterwegs“, sagte sie dort laut Express.de. Die Spitzenkandidatin der SPD ist zuversichtlich, dass sie auch diesmal die Wahl gewinnt und war offenbar entspannt. Es gehe ihr „sehr gut“, schreibt der Express.
16.01 Uhr: Bald wird es spannend, die Wahllokale in NRW haben noch zwei Stunden geöffnet. Bereits gegen Mittag zeichnete sich eine deutlich höhere Wahlbeteiligung als noch vor fünf Jahren ab. Der Landeswahlleiter stellte eine Beteiligung im Schnitt von knapp 34 Prozent fest. Das waren fünf Prozentpunkte mehr als 2012. Damals hatte die Wahlbeteiligung am Ende allerdings nur den sehr niedrigen Wert von 59,6 Prozent erreicht.
SPD und CDU lieferten sich in Umfragen ein Kopf-an-Kopf-Rennen: Zwei Befragungen im Auftrag von ZDF und Sat.1 NRW sahen die Christdemokraten von Herausforderer Armin Laschet knapp vor der SPD von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. Eine weitere Umfrage sieht die SPD vorn. Es wird also spannend am Rhein. Nordrhein-Westfalen galt lange Zeit als Hochburg der SPD. Sollte sie die Wahl am Sonntag verlieren, wäre das ein schwerer Rückschlag auch für SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz.
Die Wahl in Nordrhein-Westfalen ist immer auch eine kleine Bundestagswahl - und außerdem die letzte Landtagswahl vor der tatsächlichen Bundestagswahl im September 2017. Am Freitag vor dem Urnengang wurden noch einmal Umfragen veröffentlicht: Laut einem Wahltrend von SPON kommt die SPD in NRW derzeit auf 32,5 Prozent, die CDU auf 31,6 Prozent. Die FDP liegt demnach bei 12,6 Prozent, Grüne und AfD jeweils bei 6,4 Prozent. Die Linke könnte mit 5,7 Prozent mit dem Einzug in den Landtag rechnen. Die Umfrage wurde vom Meinungsforschungsinstitut Civey für „Spiegel Online“ und die „Rheinische Post“ erhoben.
Eine Niederlage der SPD bei der Wahl in NRW hätte nach Ansicht des Parteienforschers Oskar Niedermayer erhebliche Konsequenzen: „Wenn die SPD auf den zweiten Platz kommt, ist die Abwärtsspirale nur noch ganz schwer aufzuhalten“, sagte er.
Ministerpräsidenten Kraft zeigte sich so kurz vor dem entscheidenden Sonntag kämpferisch. „Ich glaube keinen Umfragen mehr“, sagte sie am Freitag im ZDF-„Morgenmagazin“. Wenn man die Unterschiede zwischen Umfragen und Wahlergebnissen sehe, dann gebe es da keine Sicherheit mehr. Sie wolle sich jetzt lieber damit beschäftigen, was die Sozialdemokratie voranbringen wolle.
CDU-Spitzenkandidat Laschet kritisierte die Grünen, die eine sogenannte Jamaika-Koalition mit CDU und FDP abgelehnt hatten. Im ZDF-„Morgenmagazin“ warf er ihnen eine „Blockade-Haltung“ vor. Nach der Wahl müsse man sehen, wie man das Land voranbringen könne. Das Signal der Grünen an die bürgerlichen Wähler laute: „Wir könnten mit (der Linken) Sahra Wagenknecht, aber nicht mit Armin Laschet, das ist schon etwas sehr eigenartig“, sagte er.
Grünen-Spitzenkandidatin Sylvia Löhrmann bekräftigte im ZDF dagegen die Absage an eine Jamaika-Koalition. Laschet sei gegen den Kohleausstieg, die FDP wolle wieder Studiengebühren einführen. „Das ist keine Grundlage, so zu regieren - man darf sich doch auch nichts vormachen“, sagte die stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin.
Die Koalitionsfrage war auch Thema der FDP. Bei der Abschlussveranstaltung der Liberalen sagte der Bundes- und Landesvorsitzende Christian Lindner, die Wahrscheinlichkeit für eine Koalition aus SPD und FDP gehe gegen Null. Schwarz-Gelb sei dagegen möglich, „wenn die CDU endlich mal anfängt, die SPD zu attackieren“. Von den Umfragen wird allerdings auch diese Möglichkeit nicht gestützt. CDU und FDP kommen darin nicht auf eine gemeinsame Mehrheit.
Die Landtagswahl am Sonntag gilt auch als Testlauf für den Bund am 24. September. Nordrhein-Westfalen ist das mit Abstand bevölkerungsreichste Bundesland, allein dort sind 13,1 Millionen Menschen wahlberechtigt - mehr als ein Fünftel aller Wahlberechtigten in Deutschland. Wie Sie den Wahlabend live im TV und im Live-Stream verfolgen können, erfahren Sie hier. Mit dem Wahl-O-Mat können Sie außerdem testen, welche Partei zu Ihnen passt.
Eine erste Prognose hat es um 18 Uhr gegeben.
pak/dpa