SPD-Spitze hält an Albig fest

Kiel - Die Küstenkoalition in Schleswig-Holstein ist vorbei: Laut dem vorläufigen Endergebnis liegt die CDU deutlich vor der SPD. In unserem Live-Ticker berichten wir über die Entwicklungen nach der Landtagswahl.
Update vom 12. August 2017: Die Niedersachsen wählen im Herbst dieses Jahres wieder einen neuen Landtag. Wir haben Umfragen und Prognosen zur Landtagswahl 2017 in Niedersachsen zusammengefasst.
Update vom 18. Juli 2017: Die SPD will die Union bei den kommenden Bundestagswahlen stürzen. Das ist das Wahlprogramm der Sozialdemokraten.
Update vom 18. Juli 2017: Gelingt es den beiden Spitzenkandidaten der Linken, Dietmar Bartsch und Sahra Wagenknecht, ihre Partei bei der kommenden Bundestagswahl über die 10-Prozent-Hürde zu hieven? In unserem Info-Text erklären wir, wie die beiden Politiker ticken.
Update vom 18. Juli 2017: Kann der FDP der Wiedereinzug in den Bundestag gelingen? Mit welchem Wahlprogramm gehen die Liberalen an den Start? Wir haben einen Blick auf das Wahlprogramm der FDP geworfen und für Sie die wichtigsten Punkte zusammengefasst.
Update vom 18. Juli 2017: Kennen Sie die bekanntesten Politiker der CDU? Und wie stehen die Chancen für Angela Merkel, auch nach der kommenden Bundestagswahl Kanzlerin zu bleiben? In unseren Info-Text über die CDU erfahren Sie es.
- Schleswig-Holstein hat am Sonntag seinen neuen Landtag gewählt.
- Die CDU liegt im Endergebnis deutlich vor der SPD und hat die Wahl gewonnen.
- Die Wahlbeteiligung beträgt 64,2 Prozent.
- Eine Woche später findet die Wahl in NRW statt- unter diesem Link finden Sie aktuelle Umfragen.
ParteiCDUSPDGrüneFDPLinkeSSWAfDAndereProzent32,027,212,911,53,83,35,93,4Sitze im Landtag2521109-/-35-/-Vorläufiges amtliches Endergebnis
Partei | CDU | SPD | Grüne | FDP | Linke | SSW | AfD | Andere |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Prozent | 32,0 | 27,2 | 12,9 | 11,5 | 3,8 | 3,3 | 5,9 | 3,4 |
Sitze im Landtag | 25 | 21 | 10 | 9 | -/- | 3 | 5 | -/- |
Vorläufiges amtliches Endergebnis |
20.34 Uhr: Der SPD-Landesvorstand in Schleswig-Holstein hat am Montag über die schwere Niederlage bei der Landtagswahl beraten. Dabei sei ein möglicher Rückzug von Ministerpräsident Torsten Albig kein Thema gewesen, teilte Landesparteichef Ralf Stegner mit. „Darum ist es nicht gegangen.“ Natürlich sei die Enttäuschung groß, weil die SPD ihre Wahlziele nicht erreicht habe.
19.10 Uhr: CDU-Landtagswahlsieger Daniel Günther will in der kommenden Woche Sondierungsgespräche mit den Grünen und der FDP über eine gemeinsame Koalition in Schleswig-Holstein starten. „Es macht keinen Sinn, es diese Woche schon zu machen“, sagte Günther am Montagabend in Kiel. „Wir müssen auch für uns selbst den Verhandlungsweg festlegen.“ Im erweiterten CDU-Landesvorstand wurde Günther mit Ovationen und rhythmischem Klatschen begrüßt.
Auf die Frage, ob er politische Schnittmengen zwischen den Grünen und der CDU sehe, antwortete Günther: „Die sehe ich in jedem Fall. Im Bereich Kita haben wir sehr ähnliche Positionen.“ Die Grünen hätten sich hier deutlich von der SPD distanziert. Auch in der Finanzpolitik gebe es durchaus Überschneidungen von CDU und Grünen: „Wir wollen alle einen soliden Haushalt haben. Und auch bei anderen Themen sehe ich durchaus Gemeinsamkeiten, die wir miteinander ausloten werden.“
16.20 Uhr: Die Linkspartei sieht trotz des verpassten Einzugs in den Kieler Landtag Rückenwind für die Wahl in Nordrhein-Westfalen am Sonntag. Es habe zwar für den Einzug in den Landtag von Schleswig-Holstein nicht gereicht, aber gerade unter den jüngeren Wählern unter 35 Jahren habe es eine größere Zustimmung gegeben, sagte Parteichef Bernd Riexinger am Montag in Berlin. "Das stimmt uns zuversichtlich, dass wir gute Chancen haben, in Nordrhein-Westfalen reinzukommen", fügte er hinzu.
15.10 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht in dem Erfolg ihrer Partei bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein noch keine Vorentscheidung für die Bundestagswahl. "Natürlich wird der Bundestagswahlkampf nochmal ganz anders", sagte Merkel am Montag in Berlin. "Da hat sich gar nichts geändert durch das Ergebnis einer Landtagswahl."
Die CDU-Kanzlerkandidatin fügte hinzu: "Landtagswahl ist Landtagswahl und Bundestagswahl ist Bundestagswahl."
13.37 Uhr: Kanzlerin Angela Merkel sieht nach dem Wahlsieg der CDU in Schleswig-Holstein einen eindeutigen Führungsanspruch ihrer Partei. Angesichts des deutlichen Vorsprungs vor der SPD gebe es „einen klaren Regierungsauftrag“ für die CDU, sagte Merkel am Montag in Berlin. Die bisherige SPD-geführte Koalition sei abgewählt worden, da sie eine mangelhafte Bilanz gehabt habe. Der CDU-Erfolg im Norden habe ganz stark darauf beruht, „dass man auf die Landesthemen gesetzt hat“, sagte Merkel. Darauf werde die CDU auch bei der Wahl am Sonntag in Nordrhein-Westfalen abheben. Zu Auswirkungen auf die Stimmung im Bund sagte die Kanzlerin: „Eine Landtagswahl ist eine Landtagswahl.“
Video zur Landtagswahl in Schleswig-Holstein: CDU feiert, SPD leckt Wunden
12.40 Uhr: Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck (Grüne) sieht große Hürden für die Bildung eines Jamaika-Bündnisses mit CDU und FDP. „Es ist kein Geheimnis, dass wir große Probleme haben eine Idee mit der CDU und der FDP zusammen zu entwickeln, die ein Land tragen kann, wenn sie denn liberal und fortschrittlich sein soll“, sagte Habeck am Montag vor Beginn einer Sitzung des Landesvorstandes mit Fraktion und Ministern. Mit Blick auf CDU-Spitzenkandidat Daniel Günther fügte er hinzu: „Von der Energiewende bis zur Einwanderungspolitik hat Daniel Günther Pflöcke eingeschlagen, die man jetzt so schnell nicht mehr aus der Erde rauskriegen kann.“ Formal müssten aber alle demokratischen Parteien miteinander gesprächsfähig sein, sagte Habeck. „Wir können ein Land ja nicht ins Chaos führen.“
SPD-Kanzlerkandidat: "In einer schwierigen Lage"
11.52 Uhr:
SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz hat nach der Wahlniederlage seiner Partei in Schleswig-Holstein den Zusammenhalt der Sozialdemokraten beschworen. Schulz sagte am Montag in Berlin, er sei gemeinsam mit dem abgewählten SPD-Ministerpräsidenten Torsten Albig und den Mitgliedern des SPD-Präsidiums "in einer schwierigen Lage". Seine Partei habe die Wahl am Sonntag verloren. "Aber wir sind eine solidarische Partei, die für Gerechtigkeit und Zukunftsorientierung steht und weiter kämpfen wird, auch wenn wir schon mal einen Rückschlag einstecken müssen", sagte Schulz. In diesen schwierigen Momenten gelte für die SPD das Prinzip der "Solidarität miteinander". Eine Tugend der Sozialdemokraten sei, "in den guten wie in den schwierigen Momenten zusammenzustehen".
11.42 Uhr: Die Wahlschlappen der SPD in Schleswig-Holstein und im Saarland haben aus Sicht von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) keine Bedeutung für die Wahl in Nordrhein-Westfalen. „Beide Länder sind nicht mit Nordrhein-Westfalen vergleichbar und haben völlig andere Strukturen“, sagte Kraft am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf. „Es gab in Schleswig-Holstein auch individuelle Fehler vor Ort, die die Kollegen jetzt selbst analysieren müssen.“
Wahlverlierer Albig: "Gestern gefallen und morgen wieder aufstehen"
10.49 Uhr: Nach der deutlichen Niederlage seiner Partei bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein hat der bisherige Kieler Ministerpräsident Torsten Albig die Sozialdemokraten zur Zuversicht aufgerufen. Die SPD sei "gestern gefallen" und werde "morgen wieder aufstehen", sagte Albig am Montag in Berlin. Die Partei werde sich "vom Staub des Hinfallens befreien". "Der Kampf geht weiter", sagte Albig.
10.01 Uhr: Der Koalitions-Poker in Schleswig-Holstein läuft auf vollen Touren: FDP-Spitzenkandidat Wolfgang Kubicki hat jetzt eine Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP praktisch ausgeschlossen. Die Wahrscheinlichkeit für ein solches Bündnis tendiere gegen null, so Kubicki in Berlin.
9.38 Uhr: Der Sieger der Landtagswahl in Schleswig-Holstein, Daniel Günther (CDU), schließt eine große Koalition im Norden so gut wie aus. „Wir liegen so eindeutig vor der SPD, die Menschen in Schleswig-Holstein wollen einen richtigen Wechsel. Das geht nur, wenn die CDU die Landesregierung anführt“, sagte Günther am Montag vor Beginn einer Präsidiumssitzung der Bundes-CDU mit Kanzlerin Angela Merkel in Berlin. Eine große Koalition wäre „das falscheste Signal“ nach so einer Wahl. „Eine SPD, die so krachend abgewählt wurde, die kann nicht in einer neuen Landesregierung sein“, sagte Günther. Seine Priorität sei klar: Jamaika.
Verlor Albig die Wahl wegen eines Interviews?
8.58 Uhr: Generalsekretärin Katarina Barley macht für die Wahlniederlage der SPD in Schleswig-Holstein auch ein Interview von Noch-Ministerpräsident Torsten Albig in der Zeitschrift „Bunte“ verantwortlich. „Ich kann mir das nur so erklären, dass es in den letzten zwei, drei Wochen gar nicht mehr so sehr um politische, um Gerechtigkeitsthemen ging, sondern eher um Dinge wie das Privatleben des Ministerpräsidenten. So sehen wir auch, dass offensichtlich vor allem Frauen weniger die SPD gewählt haben.“ Barley spielte damit auf ein umstrittenes „Bunte“-Interview Albigs an. Schilderungen zur Trennung von seiner langjährigen Ehefrau, die er als zuhause „gefangene“ Mutter und Hausfrau beschrieb, lösten eine Diskussion über das Frauenbild Albigs aus. Sein Leben habe sich schneller entwickelt als ihres und man habe sich kaum noch auf Augenhöhe ausgetauscht, sagte Albig der „Bunten“. Barley sagte auf die Frage, ob sie die Niederlage damit ausschließlich Torsten Albig zuschreibe: „Wir gewinnen zusammen, wir verlieren zusammen.“
Grüne skeptisch gegenüber einer Jamaika-Koalition
8.06 Uhr: Hindernisse für mögliche Jamaika-Koalition: Grünen-Spitzenkandidatin Monika Heinold hat sich nach der Landtagswahl in Schleswig-Holstein skeptisch über eine Koalition mit der CDU und der FDP geäußert. "Wir stehen als Grüne bereit, wieder Regierungsverantwortung zu übernehmen", sagte die Landesfinanzministerin am Montag im ZDF-"Morgenmagazin. "Aber klar ist, dass grüne Inhalte, grüne Ziele deutlich in einem Bündnis vertreten sein müssen." Eine Ampel-Koalition aus Grünen, SPD und FDP sei dafür "deutlich" besser geeignet als das sogenannte Jamaika-Bündnis.
Die Grünen seien aber offen für Verhandlungen: "Wir sprechen jetzt mit allen, wir sind bereit zu sondieren." Mit der FPD gebe es etwa in der Innenpolitik "an vielen Stellen Übereinstimmung".
7.13 Uhr: Die Wahl in Schleswig-Holstein hat in ihrem Ausgang viele Beobachter überrascht. Fünf Signale könnten auch für die anstehende Wahl in NRW gelten.
6.31 Uhr: Von der gestiegenen Wahlbeteiligung in Schleswig-Holstein hat laut des Politikwissenschaftlers Joachim Krause besonders die siegreiche CDU profitiert. Mit Daniel Günther habe die CDU diesmal einen Spitzenkandidaten aufgeboten, der aus der Landespolitik komme und im Wahlkampf unprätentiös und sachorientiert aufgetreten sei, so Krause. Die um vier Punkte auf 64,2 Prozent gestiegene Wahlbeteiligung habe zudem der FDP und den Grünen genutzt. Deren Abschneiden mit zweistelligen Ergebnissen sei bundespolitisch schon fast sensationell. Dies hänge mit den führenden Politikern Robert Habeck (Grüne) und Wolfgang Kubicki (FDP) zusammen, die bundesweit bekannt seien.
Wahl in Schleswig-Holstein: Das vorläufige Endergebnis
6.20 Uhr: Das vorläufige Endergebnis der Wahl: Die CDU erhielt 32 Prozent der Stimmen, wie der Landeswahlleiter von Schleswig-Holstein am frühen Montagmorgen bekanntgab. Damit legte die Partei um gut einen Punkt zu. Die SPD verlor rund drei Zähler und kam auf 27,2 Prozent. Drittstärkste Kraft wurden die Grünen mit 12,9 Prozent, gefolgt von der FDP mit 11,5 Prozent. Mit 5,9 Prozent zieht auch die AfD in den Kieler Landtag ein. Der von der Fünfprozenthürde befreite SSW erreichte 3,3 Prozent. Die Linke schafft es mit 3,8 Prozent nicht in den Landtag. Die Piraten kamen auf nur 1,2 Prozent und scheiden damit nach einer Legislaturperiode aus. Die Wahlbeteiligung lag bei 64,2 Prozent.
0.00 Uhr: Die CDU in Schleswig-Holstein hat als Gewinnerin der Landtagswahl den klaren Anspruch auf die Regierungsbildung erhoben. „Die SPD ist abgewählt und es ist jetzt an der CDU, eine Regierung zu bilden“, sagte CDU-Spitzenkandidat Daniel Günther am Sonntagabend in den ARD-„Tagesthemen“. Er werde deshalb zügig Gespräche mit Grünen und FDP aufnehmen.
20.53 Uhr: Nach dem Wahlerfolg in Schleswig-Holstein hat sich CDU-Spitzenkandidat Daniel Günther zurückhaltend gegenüber einer möglichen Koalition mit der SPD geäußert. „Ich hab das vorher nicht ausgeschlossen, aber ich denke angesichts des Wahlergebnisses ist das nicht das richtige“, sagte Günther am Sonntagabend im NDR-Fernsehen.
20.33 Uhr: Wie hieß der frühere Ministerpräsident von Schleswig-Holstein? Carsten Harry Petersen? Oder Peter Harry Carstensen? Bei der ARD ist in der Hektik des Wahlabends noch ein weiterer kleiner Fehler passiert.
20.13 Uhr: Hannelore Kraft sieht in den kommenden Tagen vor der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen viel Arbeit auf sich und die SPD zukommen. So reagiert die NRW-Ministerpräsidentin auf die Wahl in Schleswig-Holstein.
19.45 Uhr: Zwei Wahlen an einem Abend? Da kann man schonmal durcheinander kommen. So kam es auch in einer ARD-Wahlsendung zu einer witzigen Panne.
19.14 Uhr: „Das ist ein bitterer Tag für die Sozialdemokratie“, sagte der aktuelle Ministerpräsident Torsten Albig (SPD). „Das ist ein guter Tag für Schleswig-Holstein“, sagte Wahlsieger Daniel Günter (CDU). Weitere Reaktionen zum Ergebnis in Schleswig-Holstein lesen Sie unter diesem Link.
18.55 Uhr: CDU-Spitzenkandidat Daniel Günther von einem "großartigen Tag" für seine Partei gesprochen. "Die Menschen haben gegen die Koalition des Stillstands gestimmt, weil sie eine Koalition des Aufbruchs wollen", sagte Günther am Sonntag vor Anhängern in Kiel. Die Wähler hätten eine "klare Entscheidung getroffen" und die SPD-geführte bisherige Regierung von Ministerpräsident Torsten Albig abgewählt. Folgen solle nun eine "starke Regierung unter Führung der CDU", sagte Günther.
18.49 Uhr: Der Schulz-Effekt ist verpufft, die Euphorie ist weg: Lesen Sie bei Merkur.de einen Kommentar zum Ausgang der Landtagswahlen.
Wahl in Schleswig-Holstein: „Klarer Sieg für Herrn Günther“
18.26 Uhr: Die CDU sieht ihren Wahlsieg als Rückenwind für die Landtagswahl im bevölkerungsstärksten Bundesland Nordrhein-Westfalen am kommenden Sonntag. „Wenn man ein gutes Wahlergebnis hat, gibt das Motivation und Anreize, weiterhin zu kämpfen und sich einzusetzen“, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, Michael Grosse-Brömer (CDU) am Sonntag in Berlin. Der nordrhein-westfälische CDU-Spitzenkandidat Armin Laschet sei auf Augenhöhe mit SPD-Amtsinhaberin Hannelore Kraft. „Jetzt geht es darum, in der letzten Woche genau wie bei Daniel Günther nochmal alles zu geben.“
18.19 Uhr: SPD-Generalsekretärin Katarina Barley hat den Ausgang der Landtagswahl als Niederlage für die SPD bezeichnet. „Das ist ein klarer Sieg für Herrn Günther“, sagte Barley am Sonntagabend. Schleswig-Holstein sei für die SPD immer ein schwieriges Pflaster gewesen. „Wir hatten uns auf einen harten Kampf eingestellt.“ Die Aussagekraft für weitere Wahlkämpfe sei aber gering. „Wir werden jetzt analysieren, wo die Fehler liegen und Schlüsse ziehen“, so Barley.
18.01 Uhr: Es ist das Ende der Küstenkoalition: Laut den ersten Prognosen sind SSW, Grüne, SPD weit von einer Mehrheit entfernt. Die CDU liegt deutlich vor der SPD.

Die Christdemokraten legten bei der Abstimmung laut der Prognose des Instituts Infratest dimap auf 33 Prozent zu und landeten damit sieben Punkte vor den Sozialdemokraten von Ministerpräsident Torsten Albig, die 26 Prozent erreichten. Die Grünen um Umweltminister Robert Habeck kamen demnach auf 13,5 Prozent, die FDP von Spitzenkandidat Wolfgang Kubicki auf 11,5 Prozent und der von der Fünfprozenthürde befreite Südschleswigsche Wählerverband (SSW) auf 3,5 Prozent, während die AfD mit 5,5 Prozent in den zwölften Landtag einziehen dürfte, die Linke es mit 3,5 Prozent nicht in das Parlament schafft und die Piraten nach einer Legislaturperiode mit 1,0 Prozent ausscheiden.
Wahl in Schleswig-Holstein: Torsten Albig zeigte sich zuversichtlich

17.52 Uhr: Wie die ARD berichtet, war die Wahlbeteiligung in Schleswig-Holstein offenbar hoch. In wenigen Minuten wird es die ersten Hochrechnungen geben.
16.38 Uhr: Alle Umfragen und Prognosen zur Wahl in Schleswig-Holstein finden Sie unter diesem Link in Grafiken.
16.15 Uhr: Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) zeigte sich am Sonntagmittag in Kiel bei der Stimmabgabe optimistisch. Er kam in Begleitung seiner Lebensgefährtin ins Wahllokal. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir gewinnen, weil alle Umfragen bei den letzten Landtagswahlen immer falsch waren - und zwar frappierend falsch“, sagte Albig mit Blick auf die Umfragen. Dem Ausgang der Wahl schaue er deshalb mit „großer Gelassenheit, mit Fröhlichkeit, mit Demut“ entgegen.
Zuvor hatte bereits CDU-Spitzenkandidat Daniel Günther abgestimmt. Er kam mit Ehefrau Anke in Eckernförde ins Wahllokal. Er sagte danach im Sender RSH, er sei absolut optimistisch, aber ein bisschen Anspannung sei immer dabei. Der Wahlkreis 8, in dem er antritt, ist hart umkämpft. Bei der Landtagswahl 2012 hatte Günther seine SPD-Konkurrentin, Fraktionsvize Serpil Midyatli, nur knapp geschlagen.
Auch FDP-Spitzenkandidat Wolfgang Kubicki tritt in dem Wahlkreis an. Er zeigte sich bei der Stimmabgabe ebenfalls zuversichtlich. Die Liberalen wollen bei der Wahl am Sonntag mit einem zweistelligen Ergebnis vor den Grünen drittstärkste Partei werden.
15.44 Uhr: In Schleswig-Holstein zeichnet sich eine höhere Wahlbeteiligung ab als vor fünf Jahren. Bis 14 Uhr gaben 42,51 Prozent der gut 2,3 Millionen Wahlberechtigten ihre Stimme ab, wie der Landeswahlleiter am Sonntagnachmittag mitteilte. 2012 hatte die Beteiligung zu diesem Zeitpunkt bei 37,7 Prozent gelegen, 2009 bei 48,6.
Wahl in Schleswig-Holstein: Merkel und Schulz kamen im Wahlendspurt vorbei
Bleibt die Küstenkoalititon in Schleswig-Holstein an der Macht? Die letzten Umfragen sagen: Es wird knapp, die kleinen Parteien könnten am Ende entscheiden. Etwa 2,3 Millionen Schleswig-Holsteiner gehen am Sonntag an die Wahlurnen. Die regierende SPD mit Ministerpräsident Torsten Albig (53) und die oppositionelle CDU mit Spitzenkandidat Daniel Günther (43) kämpfen darum, stärkste Kraft zu werden.
SPD, Grüne und SSW (Südschleswigscher Wählerverband) wollen nach der Wahl ihre Regierungskoalition fortsetzen, die seit 2012 besteht. Im Endspurt des Wahlkampfes kamen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und SPD-Chef Martin Schulz die Bundesvorsitzenden erneut in den Norden. Schulz griff nach einem Termin am Mittwochabend noch bei mehreren Veranstaltungen am Donnerstag in den Wahlkampf ein, Merkel tat das am Freitag.
Eine Woche vor der Wahl in Nordrhein-Westfalen dürfte die Abstimmung auch Aufschlüsse auf die politische Stimmungslage in ganz Deutschland geben. Spannend ist etwa, ob der Höhenflug der SPD nach der Nominierung von Schulz zum Kanzlerkandidaten ein Ende findet.

Sollte die jetzige Koalition in Kiel am Sonntag eine neue Mehrheit verpassen, kämen für die Regierungsbildung verschiedene andere Möglichkeiten infrage. Eine sogenannte Ampel aus SPD, FDP und Grünen wäre ebenso denkbar wie ein Bündnis aus CDU, Grünen und FDP. Oder eine große Koalition aus SPD und CDU. In den Umfragen lagen die Grünen jeweils vor der FDP. Die AfD würde demnach knapp in das Parlament kommen, während die Linke um den Einzug bangen muss. Albig hat eine Zusammenarbeit mit der Linkspartei nach der Wahl nicht ausgeschlossen.
Bei dieser Landtagswahl dürfen erstmals schon 16-Jährige ihre Stimme abgeben. Im Wahlkampf spielten außer der Bildungspolitik die Verkehrsinfrastruktur und der weitere Ausbau der Windenergie eine wichtige Rolle.
Wahl in Schleswig-Holstein: Ergebnisse, Wahl-O-Mat und alles, was Sie wissen müssen
Wann mit einem Ergebnis bei den Landtagswahlen zu rechnen ist, haben wir hier für Sie zusammengefasst. Hier finden Sie außerdem den Wahl-O-Mat für die Wahlen im Norden. Was Sie sonst noch wissen müssen, haben wir hier für Sie zusammengefasst.
pak/Video: SnackTV