1. tz
  2. Politik

Bald kommt die Mülltonne für Elektroschrott

Kommentare

Das Bundeskabinett hat am Mittwoch den Weg für die Einführung von Wertstofftonnen in den Haushalten freigemacht. Dort sollen die Bürger künftig alte Handys und andere Elektrogeräte entsorgen.
Das Bundeskabinett hat am Mittwoch den Weg für die Einführung von Wertstofftonnen in den Haushalten freigemacht. Dort sollen die Bürger künftig alte Handys und andere Elektrogeräte entsorgen. © dpa

Berlin - Das Bundeskabinett hat den Weg für die Einführung von Wertstofftonnen in den Haushalten freigemacht. Dort sollen die Bürger künftig alte Handys und andere Elektrogeräte entsorgen. Was das sonst noch für Verbraucher bedeutet.

Mit dem neuen Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz soll angesichts knapper werdender Rohstoffe ein umfassenderes Recycling erreicht werden. Damit wird eine EU-Richtlinie umgesetzt. Der Entwurf war in der schwarz-gelben Koalition lange umstritten. Der Kompromiss sieht nun vor, dass es für alle Sammlungen künftig Ausschreibungen geben soll; für die Wertstofftonne wird eine sichere Rechtsgrundlage geschaffen. Zuletzt hatten kommunale und private Entsorger versucht Fakten zu schaffen, indem sie Wertstofftonnen zusätzlich zu den anderen Tonnen aufstellten. Das Ganze gilt als Milliardengeschäft.

Das Umweltbundesamt (UBA) schätzt, dass pro Jahr und Einwohner sieben Kilo an Müll zusätzlich verwertet werden können. Die flächendeckende Einführung der Wertstofftonne soll bis spätestens 2015 erfolgen. In einem Planspiel unter Federführung des UBA werden nun zunächst Optionen zur Organisation und Finanzierung der Sammlung, Sortierung und Verwertung getestet. Die FDP hatte sich dafür stark gemacht, private Entsorger beim lukrativen Zugriff auf die Wertstoffe vor den Kommunen zu bevorzugen. Sie wollen alte Handys und andere Geräte mit wertvollen Metallen über die gelbe Tonne mitsammeln, die Kommunen hingegen wollen eigene Wertstofftonnen aufstellen. Schon jetzt wird in Deutschland fast 65 Prozent des Mülls wiederverwertet. Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) will diese Quote mit dem neuen Gesetz noch deutlich steigern.

dpa

Auch interessant

Kommentare