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Wulff: Deutsche dürfen NS-Verbrechen nicht vergessen

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Christian Wulff
Bundespräsident Christian Wulff (2.v.l) besucht unter dem Schriftzug "Arbeit macht frei" das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz in Polen. Rechts der polnische Präsident Bronislaw Komorowski, links ein Dolmetscher. © dpa

Auschwitz - Bei seinem Besuch in Auschwitz hat Bundespräsident Christian Wulff an die Deutschen appelliert, die Verbrechen der Nationalsozialisten an der Menschheit nicht zu vergessen.

Die Deutschen seien aufgerufen, “hierfür ewig einzustehen“, sagte Wulff am Donnerstag in Auschwitz-Birkenau, am 66. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers. “Wir tragen alle dafür Verantwortung, dass ein solcher Zivilisationsbruch nicht wieder geschieht“, sagte der Präsident. Sein polnischer Kollege Bronislaw Komorowski sieht in der gemeinsamen Teilnahme am Holocaust-Gedenken in Auschwitz einen Beweis für das neue Verhältnis zwischen Polen und Deutschen.

“Die heutige Jugend muss die Wahrheit über das

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nationalsozialistische Terrorregime kennen“, sagte Wulff. Dann werde sie denen widersprechen, “die die Tatsachen immer noch oder wieder leugnen oder verfälschen.“ Er erinnerte daran, dass in Auschwitz und anderen Lagern der Nationalsozialisten Juden, Sinti und Roma, Kriegsgefangene, Widerstandskämpfer, Homosexuelle, Behinderte und andere “geschunden und ermordet wurden“.

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Es sei wohl das erste Mal, dass die Staatsoberhäupter Polens und Deutschlands gemeinsam an diesem ungewöhnlichen Ort sein könnten, sagte Komorowski bei der Gedenkveranstaltung im ehemaligen Vernichtungslager. “Das ist ein Zeichen dafür, dass sich die Welt in eine Richtung des Guten bewegt.“

Der Deutschlandbeauftragte der polnischen Regierung, Wladyslaw Bartoszewski, rief unterdessen die Weltöffentlichkeit zu Spenden für den Erhalt der Gedenkstätte Auschwitz (polnisch: Oswiecim) auf. Der 88-jährige ehemalige Auschwitz-Häftling sagte, die letzten Holocaust-Überlebenden würden sterben. Umso wichtiger sei es, dass die Baracken, die Rampe, die Ruinen der Gaskammern sowie persönliche Gegenstände der Opfer erhalten blieben. “Auschwitz ist kein gewöhnliches Museum, es ist ein Ort des Mordes - ein Friedhof“, so Bartoszewski. Auschwitz müsse als “brennende Wunde der Menschheit“ für immer bleiben.

dpa

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