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Zeugen sahen blutverschmierte Personen

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Trauerzug in Böblingen für die von der NSU ermordete Polizistin Michèle Kiesewetter. © dpa

München  - Nach dem NSU-Mord an der Polizistin Michèle Kiesewetter in Heilbronn haben mehrere Zeugen von blutverschmierten Personen in der Nähe des Tatorts berichtet.

Das sagte ein Beamter des Landeskriminalamts Baden-Württemberg am Donnerstag im NSU-Prozess vor dem Oberlandesgericht München. Unter anderem habe ein Ehepaar einen Mann beschrieben, der vor einem Polizeihubschrauber wegrannte. Kurz darauf habe ein anderer Zeuge einen blutverschmierten Mann gesehen, der in ein Auto gesprungen sei. Ein anderer Zeuge habe gesehen, wie ein Mann mit blutverschmierten Händen zum Neckar ging.

Die Bundesanwaltschaft geht allerdings in ihrer Anklage nicht davon aus, dass die Zeugen in Heilbronn die mutmaßlichen NSU-Terroristen Uwe Mundlos undUwe Böhnhardt  sahen. Denn der Wohnwagen, in dem die beiden Neonazis wohl unterwegs waren, wurde kurz nach dem Mord an einem gut 20 Kilometer entfernten Kontrollposten gesehen. Anhaltspunkte dafür, dass mehr als zwei Täter an dem Attentat beteiligt waren, sieht die Anklage aber auch nicht. Laut Anklage schossen Mundlos und Böhnhardt am 25. April 2007 auf die beiden Polizisten, die in ihrem Streifenwagen saßen und Pause machten. Kiesewetter starb, ihr Kollege überlebte schwer verletzt.

Mundlos und Böhnhardt töteten sich 2011 selbst. Angeklagt ist die mutmaßlich einzige Überlebende der Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU), Beate Zschäpe.

dpa

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