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Swiss widersetzt sich der Maskenpflicht in Deutschland 

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Von: Franziska Kaindl

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In Flugzeugen, die in Deutschland starten oder landen, gilt die Maskenpflicht. Anders läuft es aber bei der Airline Swiss – hier müssen Passagiere keine Maske tragen.

Dass in Deutschland im Flugzeug noch Maske getragen werden muss, in vielen anderen Ländern aber nicht, sorgt immer mehr für Unmut bei den Airlines. Die Luftsicherheitsagentur EASA und die EU-Gesundheitsbehörde ECDC haben ihre generelle Empfehlung für eine Maskenpflicht in Flugzeugen und an Flughäfen bereits im Mai zurückgenommen. Nationale Bestimmungen haben aber Vorrang, sodass das Infektionsschutzgesetz der Bundesregierung weiterhin gültig ist. Aus diesem Grund müssen auch Airlines, die ihren Sitz in anderen Ländern haben, bei einem Start oder der Landung in Deutschland eine Maskenpflicht vorschreiben. Doch nicht jede Fluggesellschaft sieht das so, wie sich nun zeigt.

Ein Airbus A330-343X von Swiss International Airlines startet vom Flughafen Zürich.
Ein Airbus A330-343X von Swiss International Airlines startet vom Flughafen Zürich. © Andreas Haas /Imago

Maskenpflicht: Swiss beruft sich auf Registrierung der Flugzeuge in der Schweiz

„Auf dem Flug mit Swiss von Berlin nach Zürich haben gerade, grob geschätzt, neun von zehn Reisenden keine Maske getragen“, schrieb Marc Felix Serrao, der Chefredakteur der Neuen Züricher Zeitung (NZZ) Deutschland auf Twitter. Dass die Passagiere nicht auf Masken kontrolliert wurden, hängt jedoch nicht mit Nachlässigkeit der Kabinencrew zusammen, sondern ist eine ganz bewusste Entscheidung der Airline. „Eine Maskentragepflicht besteht derzeit lediglich auf unseren Flügen ab Zürich nach Indien sowie Singapur, auf dem Rückweg besteht keine Pflicht“, erklärt ein Sprecher dem Online-Portal Focus. „Unsere Flugzeuge sind in der Schweiz immatrikuliert, somit gilt an Bord auch die Schweizer Gesetzgebung.“

Das Bundesgesundheitsministerium widerspricht der Auffassung von Swiss aber: „In allen Flugzeugen, die in Deutschland starten oder landen, gilt die Maskenpflicht“, erklärte eine Sprecherin dem Focus zufolge. „Selbstverständlich auch für eine Schweizer Airline.“ Mit Konsequenzen muss die Fluggesellschaft vermutlich trotzdem nicht rechnen. Bereits im Mai machte eine Flugbegleiterin von Swiss auf sich aufmerksam, als sie dem Spiegel erklärte, dass die Maskenpflicht bei der Airline nicht mehr existiere. Das Gesundheitsministerium wusste darüber Bescheid, wird in solchen Fällen jedoch nicht selbst aktiv.

Lufthansa fordert Ende der Maskenpflicht im Flugzeug

Beim Mutterkonzern Lufthansa richtet man sich hingegen weiterhin nach den „gesetzlichen Vorgaben, die im Infektionsschutzgesetz und der Einreiseverordnung festgelegt wurden“, wie ein Sprecher dem Focus erklärte. Allerdings spricht sich das Unternehmen immer wieder für die Abschaffung der Maskenpflicht im Luftverkehr aus, insbesondere nachdem die Regierung die verschärften Corona-Regeln für den Herbst vorgestellt hat. „Wir setzen auf die Eigenverantwortung unserer Gäste. Passagiere sollen frei entscheiden können, ob sie eine Maske tragen möchten oder nicht“, sagte Christina Foerster, Vorständin für Customer, IT & Corporate Responsibility der Lufthansa Group, der „Bild“-Zeitung. Bereits im Mai hatte die Airline laut einem Bericht des Spiegels erklärt, die Maskenpflicht im Flugzeug nicht mehr mit allen Mitteln durchsetzen zu wollen – zu groß sei das Sicherheitsrisiko.

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