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Frau nimmt Pferd mit ins Flugzeug - und muss sich nun im Netz verteidigen

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Eine Frau nahm ihr Pferd mit ins Flugzeug. Jetzt muss sie sich mit fiesen Kommentaren auseinandersetzen.
Eine Frau nahm ihr Pferd mit ins Flugzeug. Jetzt muss sie sich mit fiesen Kommentaren auseinandersetzen. © dpa/Peer Grimm

Eine Frau, die ihr Miniaturpferd mit ins Flugzeug genommen hat, wird nun im Netz heftig angegangen. Bei dem Tier handelt es sich um ein "Service Animal".

Ronica Froese ist Mitte Februar mit ihrem Miniaturpferd Fred von Michigan zum Ontario International Airport mit Zwischenstopp in Dallas geflogen. Ein Foto ihres Fluges* an der Seite des Mini-Pferdes teilte sie auf Facebook. Seither hat sie mit Anfeindungen im Netz zu kämpfen. Sogar in einer amerikanischen Talk-Show wurde über die Frau hergezogen.

Frau fliegt mit Miniaturpferd - aus besonderem Grund

Dabei ist Fred ein sogenanntes "Service Animal", das Menschen mit psychischen Erkrankungen und körperlichen Behinderungen als Unterstützung zur Seite stehen soll. Wie Froese im Interview mit dem Portal CBS News erklärt, leide sie an einer unheilbaren Autoimmunkrankheit, die ihr vor viereinhalb Jahren diagnostiziert wurde. Zu dem Zeitpunkt hatte sie bereits das Miniaturpferd Charlie, holte sich aber noch Fred dazu, da er noch etwas kleiner ist und sie ihn somit an mehrere Orte hin mitnehmen kann - zum Bespiel mit ins Flugzeug.

Für ihren Flug nach Ontario informierte sie sich extra bei American Airlines, um sicherzugehen, dass sie das Miniaturpferd mitnehmen könne. Generell ist es laut dem US-Verkehrsministerium erlaubt "Service Animals" wie Hunde, Katzen, aber auch Miniaturpferde mitzunehmen.

Die Flüge nach Ontario und zurück stellten auch kein großes Problem dar. Wie Froese auf Facebook berichtete, waren Flugbegleiter und Passagiere mehrheitlich freundlich und interessiert: "Es war eine tolle Erfahrung...ich konnte zwar die Leute ausmachen, die es anders sahen, aber es ist wie es ist. Er (Anm. d. Red.: Fred) war ein 'Service Animal' wie aus dem Bilderbuch."

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Frau wird nach Flug im Netz angefeindet - und bangt nun

Erst als ihr Flug mit dem Miniaturpferd Fred die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit erregte, wurde die Frau im Internet angefeindet. In einer amerikanischen Talk-Show wurde Froese kritisiert, ein Pferd in die Erste Klasse* zu nehmen. Dabei wählte sie den Platz nur, um ihrem Pferd mehr Freiraum zu bieten und andere Passagiere nicht zu stören.

Zudem scheinen viele ihr nicht glauben zu wollen, dass es sich bei Fred wirklich um ein "Service Animal" handelt und unterstellen ihr, diese Regelung des Verkehrsministeriums nur auszunutzen. Nun fürchtet Froese, dass diese Regelung bald aufgehoben wird: "Es wird wahrscheinlich das erste und einzige Mal gewesen sein, dass ich und Fred zusammen fliegen. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass das Verkehrsministerium es verbieten wird, jemals wieder legal (Anm. d. Red.: mit einem Miniaturpferd) fliegen zu können."

Weiterhin meint sie: "Ich wünschte nur, die Öffentlichkeit würde verstehen, dass ein Miniaturpferd eine viel bessere Option für manche Leute ist. Ich wünschte, die Öffentlichkeit würde wissen, dass man in einer Welt, in der man alles sein kann, freundlich ist. And ich wünschte, dass Menschen das auch online lernen würden. Man greift Menschen an und es gibt welche, die das mental nicht aushalten. Ich habe Glück, dass ich das kann."

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