Löwen ringen Nürnberg nieder - "Wir leben noch!"

München - Der TSV 1860 wandelt im Derby gegen Nürnberg einen Rückstand in einen Sieg um. Dabei haben die Löwen Glück, dass der Schiedsrichter ein reguläres Tor zum Ausgleich zurücknimmt.
Vor der Nordkurve ließen sich die Fußball-Profis des TSV 1860 München minutenlang feiern. Am 155. Vereinsgeburtstag konnten die abstiegsbedrohten Löwen einen besonders wichtigen Sieg bejubeln. Vor der Saison-Rekordkulisse von 68.500 Zuschauern siegte 1860 in einem spannenden Derby mit 2:1 gegen den 1. FC Nürnberg und verbesserte sich am vorletzten Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga auf den rettenden 15. Platz.
Guillermo Vallori per Kopf (56. Minute) und Daniel Adlung mit einem verwandelten Handelfmeter (72.) trafen für 1860, das vor dem letzten Spieltag auf den rettenden 15. Platz vorrückte. „Wir leben noch“, frohlockte 1860-Trainer Torsten Fröhling, der seiner Mannschaft ein großes Kompliment für das Comeback nach der Pause aussprach.
„Ich bin glücklich. Es war ein Kampfspiel. Das Problem ist nur, wir müssen weiterpunkten“, sagte Fröhling mit Blick auf das letzte Saisonspiel beim Aufstiegskandidaten Karlsruher SC. „Wenn wir so spielen wie heute, werden wir es schaffen“, verkündete Torschütze Adlung: „Beißen, kratzen, kämpfen, das ist der Maßstab.“
Nürnberg hatte durch einen Kopfball von Niklas Stark geführt (45.). Großes Glück hatte 1860 in der 86. Minute: Schiedsrichter Jochen Drees erkannte einen regulären Treffer der Gäste von Dave Bulthuis auf Intervention seines Assistenten an der Linie wegen einer angeblichen Abseitsstellung nicht an. „Zu einem unmöglich späten Zeitpunkt wurde das Tor zurückgenommen“, klagte Nürnbergs Trainer René Weiler: „Eigenartig!“ In der Nachspielzeit sah FCN-Abwehrspieler Javier Pinola wegen Meckerns auch noch die Gelb-Rote Karte.
Bilder vom Löwen-Wahnsinn: 1860 schlägt Nürnberg
Erst lief alles gegen 1860. Stark köpfte Nürnberg kurz vor der Pause nach einer Hereingabe von Danny Blum verdient in Führung. „Erste Halbzeit haben wir defensiv nichts zugelassen“, lobte Weiler. Da hatte ihm und den rund 10.000 mitgereisten Club-Fans das Spiel vor der großen Kulisse „viel Spaß gemacht.“
Aber nach der Pause drehten die Löwen auf, vor allem mit dem eingewechselten Marius Wolf und entscheidend mit Matchwinner Adlung: Seinen Freistoß köpfte Vallori, der sich in der Endphase eine vermutlich schlimmere Knieverletzung zuzog, ein. Und nach einem Handspiel von Stark behielt Adlung vom Punkt aus die Nerven, traf sicher ins linke Eck. „Wir haben das Spiel gut gedreht“, erklärte Adlung, der zur Schlüsselszene mit dem nicht gegebenen 2:2-Ausgleich kurz vor Ende bemerkte: „Heute war das Glück mal auf unserer Seite.“
Der Spielverlauf im Ticker zum Nachlesen.
dpa
Die Ergebnisse des 33. Spieltags
TSV 1860 München | 2:1 (0:1) | 1. FC Nürnberg |
Erzgebirge Aue | 0:0 (0:0) | 1. FC Kaiserslautern |
SV Sandhausen | 0:2 (0:1) | Fortuna Düsseldorf |
FSV Frankfurt | 1:3 (1:1) | Union Berlin |
FC St. Pauli | 5:1 (2:1) | VfL Bochum |
Greuther Fürth | 1:0 (0:0) | SV Darmstadt |
VfR Aalen | 2:4 (1:2) | 1. FC Heidenheim |
Eintracht Braunschweig | 0:2 (0:1) | Karlsruher SC |
FC Ingolstadt | 2:1 (1:1) | RB Leipzig |
Tabelle nach dem 33. Spieltag
Pl. | Team | Sp | Tore | Diff | Pkt |
---|---|---|---|---|---|
12. | Sandhausen | 33 | 32:37 | -5 | 38 |
13. | SpVgg Greuther Fürth | 33 | 34:40 | -6 | 37 |
14. | FC St. Pauli | 33 | 40:50 | -10 | 37 |
15. | TSV 1860 München | 33 | 41:49 | -8 | 36 |
16. | FSV Frankfurt | 33 | 38:51 | -13 | 36 |
17. | FC Erzgebirge Aue | 33 | 30:45 | -15 | 35 |
18. | VfR Aalen | 33 | 33:44 | -11 | 31 |