Bierofka und die harte Kaderplanung bei den Löwen: „Gespräche werden weh tun“

Löwen-Trainer Daniel Bierofka hat sich zu der Kaderplanung vor der neuen Saison geäußert. Dabei kündigte er harte Gespräche an und muss auf Geduld einiger Spieler hoffen.
München - Je öfter sich 1860-Coach Daniel Bierofka zur bevorstehenden Kaderplanung der neuen Saison äußert, desto weniger möchte man in der Haut des 40-Jährigen stecken. Auf die komfortable Tabellensituation und einen dementsprechend möglichen Start der Kaderplanung für die neue Drittliga-Saison angesprochen, konnte Bierofka in der Pressekonferenz am Donnerstag nur wiederholen, nicht handlungsfähig zu sein. Abgesehen davon, dass er mit seiner Mannschaft erstmal auf 46, 47 Punkte kommen wolle, müsse er sich noch mit dem sportlichen Leiter Günther Gorenzel-Simonitsch zusammensetzen.
„Es wird in den nächsten Wochen nicht einfach, wir müssen mit den Spielern reden, da wir den Kader dementsprechend verkleinern müssen. Das werden Gespräche, die auch ein bisschen weh tun, uns weh tun, den Spielern weh tun, aber da müssen wir jetzt einfach durch“, so Bierofka.
Löwen-Spieler müssen Geduld beweisen
Solange der Kader also nicht bis zur Handlungsfähigkeit verkleinert wurde, können auch keine Spielerverträge verlängert oder Neuzugänge verpflichtet werden. So wird es unter anderem auf die Geduld der Akteure ankommen: „Solange wir keinen Handlungsspielraum haben, müssen sich die Spieler das anschauen und gucken, wie lange sie warten wollen. Dementsprechend liegt es auch an den Spielern.“
Namentlich genannt wurde Innenverteidiger Aaron Berzel, der einer von neun Spielern ist, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft. Er ist einer der Spieler, mit denen Bierofka zwar gerne verlängern würde, aber ohne die nötigen Mittel keine Möglichkeit dazu hat. Der Spieler habe sogar schon kommuniziert, dass er gerne in Giesing bleiben würde. „Das ist die Entscheidung vom Aaron, wie lange er bereit ist, zu warten. Wir können zu den Spielern nur ehrlich sein und ihnen sagen, wie es momentan ausschaut.“
Bierofka: „Das Leben ist kein Wunschkonzert“
An Bierofka würde es also ganz gewiss nicht scheitern. Den Kern der Mannschaft würde er zwar gerne zusammenhalten, aber das Leben sei schließlich „kein Wunschkonzert“. Als Angestellter des Vereins müsse er sich „an den vorgegebenen Weg halten, sich an den Verein richten und versuchen, das beste aus der Mannschaft herauszuholen.“
Dass er das Zeug dazu hat, hat er mit vier Siegen aus den letzten fünf Ligaspielen und einem beeindruckendem fünften Tabellenplatz durchaus bewiesen. Trotzdem schaue Bierofka immer erst auf die Punktzahl des Tabellen-sechzehnten, denn wie „außergewöhnlich“ diese Liga ist, hat Kellerkind Aalen am Mittwoch mit einem 3:0-Auswärtssieg in Karlsruhe bewiesen. „Natürlich ist es schön fünfter zu sein, aber wenn man hinter uns schaut, kann es auch ganz schnell wieder in die andere Richtung gehen. Es ist einfach erfreulich, dass wir jetzt auch gegen Mannschaften gewonnen haben, die vor uns stehen.“
Erfreulich war sicher auch der Besuch von Jürgen Klopp. Der Liverpool-Coach kam mit seiner Mannschaft zum Anschwitzen vorbei und präsentierte sich „auch den Spielern gegenüber sehr nahbar“. So gab es noch die Möglichkeit eines kleinen Small-Talks mit dem Trainer, der sich schon mit Dortmund bei den Löwen vorbereitete und am Abend die Bayern in der Champions League besiegen konnte.
ta