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„Ich will so lange bleiben wie er!“: Jacobacci schwärmt von Köllners fast dreieinhalb Löwen-Jahren

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Maurizio Jacobacci möchte wie sein Vorgänger Michael Köllner mindestens dreieinhalb Jahre bei den Löwen im Amt sein.
Maurizio Jacobacci möchte wie sein Vorgänger Michael Köllner mindestens dreieinhalb Jahre bei den Löwen im Amt sein. © IMAGO/Ulrich Wagner

Im nächsten Ligaspiel treffen die Löwen auf den FC Ingolstadt und auf Ex-1860-Trainer Michael Köllner. Ihm zollt der aktuelle Coach Maurizio Jacobacci hohes Lob und viel Respekt.

München – Als Maurizio Jacobacci (60) Ende Februar seine Trainer-Mission bei den Löwen antrat, hatte er mit vielem gerechnet. Nicht aber mit der Botschaft, die auf einer Flipchart niedergeschrieben in seinem neuen Trainerbüro in der Grünwalder Straße auf ihn wartete. Was genau dort zu lesen war, verriet Jacobacci ein paar Wochen später zwar nicht. Doch es seien sehr positive und kollegiale Worte gewesen, der ganze Vorgang nicht alltäglich.

TSV 1860 München trifft auf FC Ingolstadt und Ex-Trainer Michael Köllner

Der Grund dafür lag im Absender der Botschaft: Sie kam von Ex-Coach Michael Köllner (53). Ein feiner Zug, der sichtlich Eindruck hinterließ bei Jacobacci. Am Samstag beim Auswärtsspiel in Ingolstadt (16.30 Uhr, MagentaSport) trifft der Vorgänger auf der Löwen-Bank nun erstmals auf seinen Nachfolger. Ohnehin ein besonderes Duell – das aufgrund der Vorgeschichte der beiden aber eben noch eine etwas speziellere Note erhält.

„Ich respektiere Michael Köllner absolut“, freut sich Jacobacci auf das Aufeinandertreffen. Beide hatten schon Kontakt. Die Möglichkeit, „mal ein wenig miteinander fachzusimpeln“, hätte es aber noch nicht gegeben.

Jacobacci möchte mindestens genauso lange Amtszeit wie Köllner bei den Löwen

Jacobacci will das bald nachholen – denn Köllner sieht er auch als eine Art Vorbild an. 1179 Tage war der Oberfälzer bei den Löwen im Amt. Eine Marke, die auch Jacobacci erreichen will. „Fast Dreieinhalb Jahre bei 1860 München arbeiten zu dürfen, ist eine lange Zeit. Das muss man honorieren“, zollt Jacobacci Respekt. „Mein Wunsch ist schon, hier mindestens so lange arbeiten zu dürfen wie er. Ich werde alles dafür geben, dass wir das hinkriegen.“ 198 Löwen-Tage hat der Schweizer mit italienischen Wurzeln aktuell auf der Uhr.

Michael Köllner erwartet am Samstagnachmittag seinen Ex-Verein im Audi Sportpark.
Michael Köllner erwartet am Samstagnachmittag seinen Ex-Verein im Audi Sportpark. © IMAGO/Fotostand / Schaefer

Soll sein Wunsch in Erfüllung gehen, muss er Köllner am Samstag direkt wehtun. Denn nach drei Pleiten in Folge brennt bei Sechzig mal wieder der Baum. Als wäre die sportliche Krise nicht schon schlimm genug, gesellt sich – mal wieder – ein Streit auf Funktionärsebene hinzu (unsere Zeitung berichtete). Nachdem Aufsichtsratschef Saki Stimoniaris in einem tz-Beitrag LöwenPräsident Robert Reisinger in der Personalie Horst Heldt einen „Alleingang“ vorwarf, wehrte sich der Oberlöwe gestern erneut.

1860-Spieler mit freiem Wochenende, um „von der Anlage wegzukommen“

„Als die unterschiedlichen Ansichten zur Nachbesetzung der sportlichen Leitung innerhalb des Präsidiums deutlich wurden, habe ich den Verwaltungsrat unseres Vereins um ein Meinungsbild gebeten, um die Positionen einordnen zu können“, sagt Reisinger dem Wochenanzeiger. „Das Gremium ist dem nachgekommen und hat einstimmig für meinen Vorschlag abgestimmt. Auch da-ran lässt sich ersehen, dass von einem Alleingang keine Rede sein kann.“

Für Jacobacci (Vertrag bis 2024) und die Mannschaft kommt die Diskussion freilich zur Unzeit. Nach dem 8:0 im Totopokal bei der DJK Hain gönnte er den Spielern wohl auch deshalb ein freies Wochenende. Um die Köpfe frei zu bekommen und frische Kräfte zu sammeln. Er selbst reiste – nachdem er im Sommer praktisch keinen Urlaub hatte – für zwei Tage zu seiner Partnerin in die Schweiz.

„Es war mal wichtig, wegzukommen von der Anlage“, erklärt Jacobacci. „Umso wichtiger ist, jetzt den Fokus auf das Spiel in Ingolstadt zu legen – und zwar ausschließlich.“ (JOHANNES OHR)

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