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1860 siegt in Kiel - "Haben das Spiel repariert"

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Edu Bedia, Rubin Okotie
Edu Bedia (l.) freut sich zusammen mit dem Doppeltorschützen Rubin Okotie über dessen Soegtreffer zum 2:1. © MIS

Kiel - Fehlstart in der Liga, zumindest ein Hoffnungsschimmer im Pokal: 1860 ist bei Holstein Kiel an einer Pokal-Blamage vorbeigeschrammt.

"Wenn ich viermal hintereinander verliere, dann müssen sie mich entlassen. Dann bin ich nicht gut genug."

So hatte es 1860-Trainer Ricardo Moniz während der Saisonvorbereitung formuliert. Gestern beim Pokalspiel in Kiel sah es lange so aus, als würde der Zähler auf drei springen. 0:1 lagen die Löwen nach einer katastrophalen ersten Halbzeit zurück. Dank einer Leistungssteigerung nach dem Wechsel und zwei Toren von Rubin Okotie drehten die Sechziger den Rückstand noch in einen 2:1-Sieg. Die knapp 1000 mitgereisten Löwen-Fans unter den 8500 Zuschauern im Holstein-Stadion jubelten, die Verantwortlichen der Sechziger dürften tief durchgeschnauft haben. Die ganz große Krise ist durch diesen Einzug in die zweite Pokalrunde (28./29. Oktober, Auslosung am Samstag bei Sky) erstmal abgewendet. Am Freitag geht’s in der Liga zum Aufsteiger nach Heidenheim.

„Kiel war ein eindrucksvoller Gegner und hat uns in der ersten Halbzeit überrascht“, so Moniz. „In der zweiten Halbzeit hat meine Mannschaft das Spiel in schwieriger Situation repariert.“ Und der neue Kapitän Christopher Schindler resümierte: „In der ersten Halbzeit hat man gesehen, dass wir wenig Selbstvertrauen haben, was nicht verwunderlich ist. Die Reaktion in der zweiten Halbzeit war aber richtig gut.“

Gegenüber der Leipzig-Pleite hatte Moniz drei Umstellungen vorgenommen. Für Zöpferlzupfer Kiraly stand Zugang Ortega zwischen den Pfosten, anstelle der jungen Wittek und Weigl durften Volz und Tomasov ran. Am Gesamteindruck änderte sich zunächst nichts. Mut- und ideenlos präsentierte sich die Mannschaft, bereits nach anderthalb Minuten hätte es 0:1 stehen können. Ortega war planlos aus seinem Tor gerannt, Ex-Löwe Manuel Schäffler war schneller am Ball, passte nach innen zu Sane, dessen Schuss Schindler gerade noch blocken konnte.

1860 ringt Kiel nieder - Okotie bekommt Note zwei!

Ein Weckruf? Keineswegs! Kiel zeigte die klarere Spielanlage, die Defensive der Sechziger gab ein erschreckendes Bild ab. Nach einem leichten Ballverlust im Mittelfeld durchschnitt Kiels Mikkel Vendelbo mit einen perfekt getimten Pass die blaue Innenverteidigung, Tim Siedschlag war schneller als Gary Kagelmacher und lupfte die Kugel über Ortega hinweg ins lange Eck. Sieben Minuten waren gespielt – und ein erneuter Albtraum schien sich anzubahnen. Bis zur Halbzeitpause spielten die die Löwen keine einzige echte Torchance heraus, konnten froh sein, dass sie die Kabine nur mit einem 0:1 erreichten. Die Ansprache des Trainers dürfte heftig ausgefallen sein. Nach dem Wechsel übernahmen die Löwen – nun mit Daylon Claasen für Volz und Steinhöfer als Rechtsverteidiger – zunehmend das Kommando. Immer öfter tauchten sie jetzt im gegnerischen Abwehrdrittel auf. Die Belohnung: Nach einer Ecke von Bedia brachten die Kieler den Ball nicht weg, Tomasov flankte mit links auf den zweiten Pfosten, wo Okotie ungedeckt einköpfen konnte (65.).

Das entscheidende Tor fiel in der 81. Minute. Okotie holte gegen Herrmann einen Elfmeter heraus und verwandelte selbst flach rechts. Das vierte Pflichtspieltor für den Österreicher im dritten Spiel – keine üble Bilanz. „Nach der Pause hatten wir mehr Zugriff auf die Bälle“, sagte Okotie.

Und zur Lage der (Löwen-)Nation äußerte sich dann Gary Kagelmacher: „Der Sieg war extrem wichtig für die Mannschaft, ansonsten hätte das Feuer gelodert.“

Der Spiel-Verlauf im Ticker zum Nachlesen

lk

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