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Spielplan-Dilemma nach 1860-Absage: Jetzt droht sogar der Zweitage-Rhythmus

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Von: Florian weiß, Uli Kellner

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Der Schnee bremst die Regionalliga Bayern empfindlich aus.
Der Schnee bremst die Regionalliga Bayern empfindlich aus. © MIS / Renate Feil /M.i.S.

Die Absage der Partie des TSV 1860 beim FC Ingolstadt II sorgt für Probleme, der Spielplan wird immer enger. Wann sollen die ausgefallenen Partien nachgeholt werden?

München – Seit die Regionalliga Bayern 2012 ins Leben gerufen wurde, fungiert Josef Janker als BFV-Spielleiter dieser Staffel. Sechs Winter hat der Oberpfälzer also in seiner aktuellen Funktion erlebt, doch Wetterkapriolen wie zurzeit sind selbst für ein Verbands-Urgestein wie Janker neu. „Es hat immer wieder Probleme mit Spielausfällen gegeben“, sagt der 62-Jährige, „aber an so massive Probleme über ganz Bayern kann ich mich nicht erinnern.“

Die Folge für Terminplaner Janker: Arbeit ohne Ende. Die Folge für den TSV 1860, das prominenteste Pferd in Jankers Stall: Terminprobleme. Bereits das Auswärtsspiel im Schneeloch Illertissen musste verschoben werden (auf 24. April). Jetzt kam das Topspiel beim FC Ingolstadt II hinzu. Janker sagt, wie es ist: „Viel darf jetzt nicht mehr passieren, sonst müssen die Mannschaften irgendwann im Zweitage-Rhythmus ran.“

Wollen kann das keiner, doch ein Blick auf den Spielplan zeigt: Es sind schon jetzt kaum noch Terminlücken frei, wo sich Spiele ohne größere Umbauten hineinverlegen ließen. Schließlich muss immer an zwei Klubs gedacht werden. Ingolstadt zum Beispiel hat noch drei Liga-Spiele mehr auszutragen als der TSV 1860. Es drohen Termin-Härtefälle.

1860 muss zwölf Spiele in 47 Tagen absolvieren

Ein Blick auf den Spielplan zeigt das Ausmaß des Dilemmas. Der TSV 1860 muss in den kommenden 47 Tagen zwölf Spiele austragen (den möglichen Einzug ins Totopokal-Halbfinale am 11. April eingerechnet) - das sind im Schnitt weniger als vier Tage Pause zwischen den Partien.

Den Gegner FC Ingolstadt II trifft es durch weitere, vorangegangene Spielabsagen noch härter. Im gleichen Zeitraum müssen die kleinen Schanzer sogar 13 Mal antreten. Im April sind es sogar acht Partien innerhalb von 27 Tagen. Das sind Verhältnisse wie bei Bundesligisten mit Dreifach-Belastung - und wir sprechen hier noch immer von Amateuren!

Josef Janker ist seit 2012 Spielleiter der Regionalliga Bayern.
Josef Janker ist seit 2012 Spielleiter der Regionalliga Bayern.

Wann also soll die Partie Ingolstadt II gegen 1860 da noch nachgeholt werden? Die kleinen Schanzer könnten am 5. Mai, da aber spielt Sechzig in Pipinsried. Denkbar wäre als Nachholtermin Ostersonntag, an dem allerdings normalerweise Amateurvereine nicht spielen. Doch dann müssten das Totopokal-Spiel der Löwen in Bayreuth (das der BR live im TV zeigen will) und das FCI-Spiel gegen Nürnberg II von Ostermontag auf Dienstag oder Mittwoch verschoben werden.

Aber: Noch bleibt Janker gelassen. „Momentan kann’s noch mit Englischen Wochen gelöst werden“, sagt er, „aber es wird immer schwieriger.“ Sein Vorsatz: „Wir müssen ab sofort Ausfälle vermeiden – mit aller Gewalt.“ Noch besser freilich wäre, es würde auch temperaturtechnisch endlich Frühling.

1860 zu Saisonende mit vier Auswärtsspielen in Folge

Vollkommen verrückt: Der TSV 1860 absolviert laut derzeitigem Spielplan sein letztes Heimspiel der regulären Saison bereits am 21. April gegen den FC Augsburg II, danach folgen aber noch die vier Auswärtsspiele bei Illertissen, Bayern II, Pipinsried und Bayreuth bis zum Ende der Regionalliga am 12. Mai.

Die endgültigen Saison-Entscheidungen fallen übrigens innerhalb von nur sieben Tagen: Am 21. Mai würde das Totopokal-Finale steigen, die Aufstiegsplayoffs sind für den 24. und 27. Mai angesetzt.

Termine der Restsaison des TSV 1860

* möglicher Spieltermin bei Weiterkommen

ulk, fw

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