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„Da hat jeder mitgezogen“: Jacobacci legt TSV 1860 die Gold-Basketballer als Vorbild ans Herz

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„Jeder ist wichtig, jeder gehört dazu“: Jacobacci setzt auf Teamspirit beim TSV 1860 München.
„Jeder ist wichtig, jeder gehört dazu“: Jacobacci setzt auf Teamspirit beim TSV 1860 München. © Imago/Oryk HAIST

Maurizio Jacobacci hofft, dass sein TSV 1860 München sich ein Vorbild an den WM-Helden nimmt. Viele Softskills könne man sich abschauen.

München – Tarsis Bonga (26) fieberte mit seiner Familie vor dem Fernseher mit und drückte seinem Bruder Isaac (23) die Daumen. Trainer Maurizio Jacobacci (60) spitzte in der Schweiz die Ohren und auch der Rest der Mannschaft blickte am Sonntag ziemlich sicher gebannt nach Manila.

„Ein Team“: TSV-1860-Trainer Jacobacci beeindruckt von Basketball-Weltmeistern

Der sensationell errungene Weltmeister-Titel der deutschen Basketball-Nationalmannschaft im Finale gegen Serbien (Endstand 83:77) war zu Wochenbeginn natürlich auch bei den Löwen DAS Gesprächsthema schlechthin. Längst nicht nur, weil mit Tarsis Bonga jetzt ein „Weltmeister-Bruder“ beim TSV 1860 spielt: Jacobacci zeigte sich vom Teamgeist der Truppe um Kapitän und NBA-Star Dennis Schröder (29) so beeindruckt, dass er am Montag vor dem Training mit der Mannschaft darüber sprach.

Der Inhalt: Die Löwen sollen künftig auftreten wie die deutschen Gold-Helden. „Ich wünsche mir schon, dass die Spieler das verfolgt und sich auch ihre Gedanken dazu gemacht haben“, erklärt Jacobacci. „Man redet da wirklich von einem Team.“

Vor allem das spektakuläre Halbfinale gegen die USA (113:111 für Deutschland, d. Red.) habe ihn beeindruckt. „Das war fantastisch! Um so gegen die USA spielen zu können, braucht es erstens Teamgeist und zweitens Überzeugung. Da hat jeder mitgezogen, die ganze Bank hat gepusht.“

Jacobacci von Entwicklung beim TSV 1860 überzeugt

Softskills, die er schon am Samstagnachmittag (16.30 Uhr/MagentaSport) beim Auswärtsspiel in Ingolstadt auch von seinen Schützlingen sehen will.

„Es braucht jeden. Jeder hat eine Rolle zu spielen in diesem Team. Jeder ist wichtig, jeder gehört dazu. Dieses Zugehörigkeitsgefühl muss man spüren“, fordert der Coach. „Auch wenn ich auf der Tribüne bin, gehöre ich dazu. Denn auch derjenige pusht die anderen zu Höchstleistungen. Die sind nur möglich, wenn von hinten angeschoben wird“.

Apropos anschieben: Nach drei Pleiten in Folge müsse seine Mannschaft vor allem das Defensivverhalten und einfache Ballverluste vermeiden. Insgesamt sieht er den neu formierten Kader auf einem guten Weg. „Ich glaube, man sieht gewisse Entwicklungen. Wer sie nicht sehen will, den will ich auch nicht überzeugen“, sagt Jacobacci. „In fußballerischer Hinsicht haben wir die ganz sicher, das ist sehr, sehr gut, was wir machen. Jetzt gilt es, diese Dinge zu schleifen und in der defensiven Ausrichtung einen Schritt nach vorne zu machen.“

Konkurrenzkampf im Mittelfeld: Tim Rieder steht vor seinem Comeback

In Einzelgesprächen will Jacobacci in dieser Trainingswoche deshalb „Reize“ setzen – in Form von Einzelgesprächen und den ohnehin obligatorischen Video-Analysen.

Positiv: Mit der Rückkehr von Abräumer Tim Rieder (30) ins Mannschaftstraining erhöht sich der Konkurrenzkampf schon ganz automatisch. Mit ihm, Marlon Frey (27), Niklas Tarnat (25), Eroll Zejnullahu (28) und Manfred Starke (32) hat Jacobacci im Mittelfeldzentrum nun künftig die Qual der Wahl. Dem Trainer gefällt das. „Das ist gut so. Entscheidend ist, nicht ungeduldig zu werden. Wir haben schon enorm viele Spieler, die dort spielen können“, versucht der Schweizer mit italienischen Wurzeln vorsorglich zu moderieren.

Keine Frage: Mit dem passenden Teamgeist, wie ihn Jacobacci fordert, sollte den Löwen das Hauen und Stechen um die Plätze zum Vorteil gereichen. (Johannes Ohr)

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