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Löchrige Abwehr, stumpfer Sturm - Jacobacci hat in der Länderspielpause viel zu tun

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Trainer, wir haben ein Problem: Morris Schröter bei einer Seitenlinien-Diskussion mit Trainer Maurizio Jacobacci.
Trainer, wir haben ein Problem: Morris Schröter bei einer Seitenlinien-Diskussion mit Trainer Maurizio Jacobacci. Foto: sampics / Stefan Matzke © sampics / Stefan Matzke

Rang zwölf, sechs Punkte und 7:7-Tore. Nach zwei Siegen zum Auftakt stottert der Motor des TSV 1860 in der 3. Liga. Das sind die Baustellen der Löwen.

München – Vollcrash in Giesing: Nach drei Pleiten in Folge ist der Euphorie-Express der Löwen endgültig zum Stillstand gekommen. Die 1:2-Niederlage am Samstag im Heimspiel gegen Erzgebirge Aue legte erneut diverse Problemzonen frei. Unsere Zeitung sagt, was Trainer Maurizio Jacobacci in der Länderspielpause alles in den Griff bekommen muss.

Löchrige Abwehr: Sieben Gegentore in den letzten drei Spielen

Kurz gesagt: 1860 kassiert zu einfache Gegentore. Gleich sieben Mal schlug es gegen Lübeck (1:2), Sandhausen (0:3) und jetzt gegen Aue hinter Torhüter Marco Hiller im Löwen-Kasten ein – wohlgemerkt, nachdem an den ersten beiden Saisonspielen hinten noch die Null gestanden war. Jacobacci haderte erneut mit dem Defensivverhalten, welches Aue das Comeback erst ermöglicht habe. Innenverteidiger Leroy Kwadwo vertändelte in der Schlussphase leichtfertig einen Ball, den die Gäste dankend aufnahmen und zum Auswärtssieg verwandelten.

„Wir dürfen nie abschalten, so wie wir das gemacht haben“, sagte Abwehrkollege Niklas Lang, der am Samstag angeschlagen runter musste. Julian Guttau ergänzte: „Und dann kriegst du zu zwei so Sch . . .-Tore und verlierst.“

Stumpfer Sturm: Dem TSV 1860 fehlt der Killerinstinkt vor dem gegnerischen Tor

Auch dieser Fakt zieht sich wie ein roter Faden durch die jüngsten Spiele: Die Löwen lassen ihren Killerinstinkt vermissen! Joel Zwarts, am Samstag immerhin Torschütze zur 1:0-Führung, und seine Kollegen verballern zu viele Chancen, verpassen es zu oft, ihren Vorsprung auszubauen.

„Wir müssen, müssen, müssen das 2:0 schießen“, klagte Jacobacci am Samstag „Wir sind sehr unglücklich.“ Fazit von Sechser Marlon Frey, nachdem schon gegen Lübeck drei Heimpunkte nach einer 1:0-Führung verschenkt wurden: „Im Moment schlagen wir uns eher selber, als dass es der Gegner tut.“

Keine Bank-Power: Jacobaccis Joker bleiben zu oft blass

Bringt Jacobacci frische Kräfte ins Spiel, verpufft der Effekt noch zu oft (Ausnahme Sandhausen). Einwechslungen bewirken bei den Löwen meist noch zu wenig. Gegen Aue kamen Valmir Sulejmani, Kilian Ludewig und Fynn Lakenmacher ins Spiel. „Kilian hatte Mühe“, gab Jacobacci zu. Und fügte vielsagend hinzu: „Die, die reingekommen sind, hätten auch gewisse Pässe an den Mann bringen sollen.“

Immerhin: Läuferisch und kämpferisch kann Jacobacci seiner Truppe keinen Vorwurf machen, die Einstellung stimmt. In der Länderspielpause gehe es nun darum, die jüngsten Dämpfer aufzuarbeiten. „Ich habe der Mannschaft gesagt, dass wir sofort wieder aufstehen müssen“, sagte Jacobacci. (JOHANNES OHR)

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