So will Mey Ismaik zum Verkauf seiner 1860-Anteile bewegen

Gerhard Mey will unbedingt beim TSV 1860 einsteigen und auch ein neues Stadion bauen. Er erklärt, wie er Hasan Ismaik dessen Anteile an der KGaA abkaufen will.
München - „Mein Entschluss steht fest: Ich mach‘ das jetzt auf jeden Fall!“ Mit diesen klaren Worten im Interview mit der Süddeutschen Zeitung formuliert Geschäftsmann Gerhard Mey seinen geplanten Einstieg als Investor beim TSV 1860. Besonders seine klare Ansage, ein neues Stadion für die Löwen bauen zu wollen, sorgt für Aufsehen. Er spricht von drei Zahnrädern, die ineinander greifen müssen. Diese seien Ismaik, die Mitglieder und die handelnden Personen im Verein. „Und wenn diese drei Zahnräder in Schwung geraten, dann gibt es in der Stadt München auch garantiert kein Problem, ein zweites, modernes Stadion zu bauen und dauerhaft zu unterhalten“, ist er sich sicher. Das Olympiastadion schließt Mey in jedem Fall als Spielstätte aus.
Grundsätzlich seien Reformen bei den Löwen unvermeidlich. Unter anderem gehe es ihm um „die konkrete Ausgestaltung der Investoren-Regel 50 plus 1“. Mey selbst sieht sich nicht als Mäzen, sondern als Investor.
Geschäft mit Ismaik muss Win-win-Situation werden
Der nächste Schritt wird aber ein persönliches Gespräch mit dem derzeitigen Investor Hasan Ismaik sein. „Ich reihe mich nicht in die Gruppe der Ismaik-Basher ein. Der ehrenwerte Mann hat viel in den Verein investiert, dafür verdient er Respekt. Geld ist Geld. Jetzt ist allerdings die Frage, wie werthaltig das Investment ist. Es ist ja nun mal nicht die erste Liga geworden, sondern die vierte.“
Man könne vom Jordanier keine Geschenk erwarten, es müsse bei einer eventuellen Übernahme von dessen Anteilen eine Win-win-Situation erarbeitet werden. Beispielsweise in Form von sogenannten Besserungsscheinen, die bei Firmenübernahmen durchaus üblich sind. Hierbei erhält der Verkäufer von Anteilen Geld, wenn speziell formulierte Meilensteine (beispielsweise ein Aufstieg in die 3. oder 2. Liga) erreicht werden.
May will Konzept für 1860 im September vorlegen
Damit aber ein neuer Investor bei 1860 einsteigen kann, müssen drei Viertel der Stimmberechtigten bei einer Mitgliederversammlung dem Vorhaben zustimmen. So wurde es bei der letzten Versammlung vor rund zwei Wochen festgelegt. Das erschwert natürlich den Zugang für Mey. „In gewisser Weise erschreckt mich das schon“, gibt er zu. „Weil der Lernprozess im Verein offenbar noch nicht so weit fortgeschritten ist. Aber ich möchte mir da keinerlei Urteil erlauben. Deshalb ist es ja so wichtig, dass wir mit allen Beteiligten im September mal reden. Um zu erfahren, wie sie sich die Zukunft von 1860 vorstellen.“ Dann will Mey das von seinen Experten erarbeitete Konzept für Sechzig vorlegen. Danach könne man diskutieren, ob es den Verantwortlichen gefällt, ob es angepasst werden soll oder ob es abgelehnt wird.
Sollten die angestrebten Reformen irgendwann fruchten, sieht Mey für den von hohen Ambitionen stets begleiteten Verein eine rosige Zukunft - mit einer möglichen Wiederholung der Meisterschaft von 1966. „Der Himmel ist das Limit für 1860“, meinte er.
fw