Donnerlottchen! 1860 fliegt gegen Drittligisten aus Pokal

Lotte - Blamage für den TSV 1860! Die Löwen verlieren ihr Achtelfinale im DFB-Pokal gegen den Drittligisten Sportfreunde Lotte und fliegen aus dem Wettbewerb.
Es sind schon zahlreiche Mannschaften unglücklich aus dem Pokal ausgeschieden, aber selten war eine Niederlage so verdient wie das 0:2 (0:1) der Löwen beim Drittligisten Lotte. Nach einer peinlichen Vorstellung ist damit für den TSV 1860 im Achtelfinale Feierabend. Lindner (30.) und der überragende Freiberger (58.) – allerdings nach vorhergehender Abseitsstellung – sorgten für die Entscheidung. „An der Einstellung hat es nicht gelegen“, erklärte der Münchner Kapitän Jan Mauersberger: „Das 0:2 war der Knackpunkt.“
Vitor Pereira überraschte wieder mit seiner Aufstellung: Felix Udoukhai und Daniel Adlung bekamen eine Pause. Mit dabei war aber wieder Stefan Aigner, nachdem er im letzten Spiel in Bielefeld nicht im Kader stand. Er verdrängte Olic. Überraschend war der zuletzt starke Lacazette nicht in der ersten Elf, dafür kam Liendl zu seinem Startelfdebüt unter Pereira. Mauersberger ersetzte Uduokhai auf der linken Seite in der Dreierkette. Außerdem rückte Wittek ins zentrale Mittelfeld.
Der Respekt vor Lotte war in München groß. Kein Wunder – die Elf aus der 14.000-Einwohner-Gemeinde hatte in den ersten beiden Runden die Erstligisten Bremen und Leverkusen aus dem Pokal geworfen. Am Samstag wurde Wehen 3:0 geschlagen. Es war das Ende von Ex-Löwen-Coach Torsten Fröhling.
Das Selbstvertrauen merkte man der Elf von Ismail Atalan sofort an. Die erste Chance des Spiels hatten die Lottener mit einem Weitschuss (7.). Die Löwen kamen auf den schwierigen Bodenverhältnissen – der Platz musste von vielen Helfern vom Schnee befreit werden – lange Zeit überhaupt nicht ins Spiel. Wenn es mal gefährlich wurde, dann über Rechtsaußen Amilton. Er holte auch den Freistoß raus, aus dem die erste Halbchance für Gytkjaer resultierte.
Vom

Comeback-Aigner war überhaupt nichts zu sehen, zumindest nichts Positives. In der 9. Minute bekam er fürs Fuß-Draufhalten Gelb. Die Löwen spielten nur mit planlosen langen Bällen, die Lotte spätestens mit dem zweiten Ball eroberte. Spielaufbau? Fehlanzeige! Anders Lotte. Der schnelle Freiberger setzte sich rechts durch, Ortega konnte noch parieren, aber Lindner staubte ab. 1:0 für den Außenseiter! Statt einer Trotzreaktion von 1860 gab’s Offensives von den Hausherren. Wieder setzte sich Freiberger gegen Mauersberger durch, verzog aber knapp (35.).
Mit Aycicek sollte es in der zweiten Hälfte besser werden. Es wurde aber noch schlimmer. Wieder setzte sich Freiberger durch, legte in die Mitte, Ortega konnte parieren, der Nachschuss ging an den Pfosten. Kurze Zeit später lief Sane alleine auf Ortega zu, vertändelte aber (57.). Eine Minute macht es der überragende Freiberger besser. Nach einem langen Ball hat er Platz, und umkurvte Ortega zum 2:0. Die Löwen protestierten wütend – und zu Recht –, dass Freiberger beim Zuspiel im Abseits war und zeigte damit überhaupt mal eine Reaktion.
Aus dem Löwen-Block war „Wir ham die Schnauze voll“ zu hören. Und mit der verdienten Führung zog sich der vermeintliche Außenseiter Lotte etwas zurück. Von den Löwen kam überhaupt nichts. Kein Aufbäumen. Keine Ideen. Eine völlige Enttäuschung. Lotte dagegen immer wieder mit gefährlichen Nadelstich. In der Nachspielzeit der unrühmliche Höhepunkt. Völlig unnötig trat Ribamar Brock rum – glatt Rot. Florian Fussek
Der Spielverlauf zum Nachlesen im Live-Ticker.
Florian Fussek