Fink äußert sich zu 1860-Verhandlungen – „Der Trainer ist die ärmste Sau“

Thorsten Fink galt als möglicher Nachfolger von Michael Köllner, wurde es aber letztendlich nicht. Auch weil der Verein in sich zerstritten ist.
München – Der Aufstiegszug scheint für den TSV 1860 München abgefahren. Zehn Punkte Rückstand haben die Löwen mittlerweile auf den Relegationsplatz – und das bei zwölf verbleibenden Spielen. Auch nach der Köllner-Entlassung wartet man an der Grünwalder Straße weiter vergeblich auf den Befreiungsschlag.
TSV 1860: Fink als Köllner-Nachfolger gehandelt
In sechs Spielen holten die Sechzger lediglich drei Punkte und konnten keinen Sieg einfahren. Der neue Löwen-Coach Maurizio Jacobacci verlor seine Premiere zu Hause gegen Viktoria Köln und musste sich am Wochenende mit einem 2:2 beim MSV Duisburg zufriedengeben – nach 2:0-Führung.
Jacobacci übernahm 1860 nach einer schier endlos langen Trainersuche. Zuvor wurden mehr als eine handvoll Trainer als Köllner-Nachfolger bereits gehandelt. Einer davon: Thorsten Fink. Der Ex-Bayern-Profi galt zwischendurch sogar als Favorit aufs Köllner-Erbe.
TSV 1860: Gesellschafter sind sich uneinig
Letztendlich kam es aber bekanntlich anders. Bei Blickpunkt Sport sprach der Champions-League-Sieger von 2001 am Sonntagabend über das Interesse der Löwen: „Man muss immer schauen, was will der Klub erreichen? Hat der Klub einen Plan oder nicht? Du kannst den Trainer wechseln so oft du willst. Solange der Investor, die Vereinsführung und der Trainer zusammen nicht einen Plan machen, wird der Verein nicht funktionieren.“
Was Fink meint: In Folge der Köllner-Entlassung und anschließenden Trainersuche gaben der TSV 1860 und seine beiden Gesellschafter nicht gerade das beste Bild ab. Gegenseitig schoben sich beide Seiten die Verantwortung für das Fiasko in die Schuhe.
TSV 1860: Kontakt mit Fink – aber kein Angebot
„Der Trainer ist dann die ärmste Sau, wenn das andere nicht funktioniert. Der Verein gibt mir momentan nicht das Gefühl, in der Führung einig zu sein. Da sind ja schon mehrere gute Trainer gewesen und deswegen klappt es in diesem Verein nicht”, erklärt Fink.
Mitunter ein Grund für den 55-Jährigen, sich aus den Gesprächen mit den Löwen zurückzuziehen. Denn: „Es gab auf jeden Fall mal ein Vorfühlen“, berichtet Fink, auch wenn er gleich danach einschränkt, „am Ende muss man überlegen: Klappt das oder nicht? Dann sage ich: besser nicht! Ich weiß ja gar nicht, ob der Verein gesagt hätte, wir nehmen dich. Es war ja nicht so, dass sie mir ein vertragsreifes Angebot hingelegt hätten.“ (kk)