Ich weiß nicht, ob die bisher gar nicht gefeiert haben – zumindest wirkte es so.
Der Trainer muss sich die Frage gefallen lassen: War es wirklich sinnvoll, die zuletzt bestens funktionierende Grundordnung (4-1-4-1) zugunsten einer neu formierten Fünferkette über den Haufen zu werfen und dafür einen formstarken Spieler wie Erik Tallig zu opfern? Kapitän Stefan Lex räumte die Überlegenheit des Meisters unumwunden ein. „Ich weiß nicht, ob die bisher gar nicht gefeiert haben – zumindest wirkte es so“, sagte er, attestierte sich und seinem Team „Angst vor der eigenen Courage“ und gab zu: „Die steigen völlig zurecht auf, muss man sagen. Es ist die einzige Mannschaft, die in beiden Spielen klar besser war als wir. Das müssen wir leider akzeptieren.“
Köllners Erklärungen dagegen klangen wie eine nachträgliche Kapitulation. „Wenn du hier was gewinnen willst, musst du selber in Führung gehen“, sagte er: „Durch Biankadi hatten wir eine klare Torchance, haben es aber leider nicht geschafft. In der zweiten Hälfte hat man dann gesehen: Wenn wir das Feld aufmachen, dann läufst du extrem hinterher. Das wollten wir vermeiden.“ Auf die Frage, ob Magdeburg – beide Spiele zusammengenommen – wirklich sieben bzw. 9:2 Tore besser sei, sagte er: „So viel besser, glaube ich nicht. Aber natürlich hat man gesehen, dass wir gegen solche Mannschaften einen Toptag erwischen müssen. Das ist uns in beiden Spielen nicht gelungen. Magdeburg ist eine Übermannschaft in dieser Saison gewesen – das muss man leider auch anerkennen.“
Jetzt geht es darum, dass wir noch unser Nahziel, den vierten Platz, erreichen. Ich möchte schon, dass der Verein nächste Saison wieder im DFB-Pokal spielt.
Am Ende, urteilte Köllner, „spielen wir trotzdem eine sehr gute Rückrunde. Jetzt geht’s für uns darum, dass wir den vierten Platz im eigenen Stadion klarmachen.“ Gegner im Saisonfinale dahoam ist Dortmund II (Samstag, 13.30 Uhr) – und durch die Ergebnisse der Konkurrenz ist der Druck ähnlich hoch wie in Magdeburg. Am Samstag waren die Löwen nur Statisten – das soll sich nicht wiederholen, sagte Köllner, während hinter ihm die MDCC-Arena brodelte: „Wir werden unsere Lehren aus diesem Spiel ziehen. Die Dinge sind in der Planung. Jetzt geht es darum, dass wir noch unser Nahziel, den vierten Platz, erreichen. Ich möchte schon, dass der Verein nächste Saison wieder im DFB-Pokal spielt.“
Mit ihm? Es sieht danach aus. Köllner: „Normal geht dieses Spiel 0:2 aus.“ Aus seiner Sicht wäre es „fatal“, Entscheidungen zu revidieren, „weil in der 90+3. Minute noch zwei Tore fallen“.