Dressel-Urteil: Löwen hoffen auf Milde - Köllner: „Foul nicht isoliert bewerten!“

TSV 1860: Dennis Dressel sah im Spiel gegen Türkgücü Rot? Wie lange wird der DFB ihn sperren? Trainer Michael Köllner hat Hoffnung.
- Nicht nur Köllner, auch die Spieler des TSV 1860 fanden die Rote Karte gegen Dennis Dressel überzogen.
- Vor Dressel flogen in dieser Saison Phillipp Steinhart und Erik Tallig vom Platz.
- Die Löwen belegen in der Fairness-Tabelle der 3. Liga den drittletzten Rang.
Der Montag ist der Tag des DFB-Sportgerichts. Auch beim TSV 1860 rechnete man bis zum Abend mit einem Urteil bezüglich der Roten Karte gegen Dennis Dressel im Drittligaderby gegen Türkgücü – mit keinem günstigen, wie herauszuhören war.
Vorsorglich hatte Michael Köllner bereits in der Pressekonferenz nach dem Spiel erklärt, dass man Fouls wie jenes von Dressel (an Erhardt) niemals „isoliert“ bewerten dürfe. Standpunkt des 1860-Trainers: Dressel war bis zur 59. Minute brav, anders als mancher Spieler des Gegners. Als gesichert gilt: Alles, was über eine Zwei-Spiele-Sperre hinausgeht, würde 1860 nicht akzeptieren.

Nicht nur der Löwen-Trainer, auch die Spieler des TSV 1860 hatten den Platzverweis gegen Dressel als überzogen eingestuft. Kapitän Sascha Mölders sagte im Bayerischen Fernsehen, noch ohne eine Zeitlupe gesehen zu haben: „Egal ob das jetzt eine Rote Karte ist oder nicht, aber in so einem Spiel an der Mittellinie eine zu geben, ist sehr, sehr mutig.“ Fabian Greilinger, Schütze des 1:0-Führungstreffers, meinte: „Die Rote Karte darf der Schiedsrichter niemals geben. Damit hat er das ganze Spiel durcheinander gebracht.“ Selbst Hasan Ismaik meldete sich aus Abu Dhabi zu Wort, um Dressel und den Löwen Mut zuzusprechen. „Unserer Mannschaft war deutlich anzumerken, dass sie Euch mit einem Derbysieg beschenken wollte“, schrieb der Investor in seinem Facebook-Post und kam seinerseits auf Referee Patrick Hanslbauer zu sprechen: „Dass es nicht ganz gereicht hat, lag leider auch am Schiedsrichter.“
Dass es nicht ganz zum Sieg gegen Türkgücü gereicht hat, lag leider auch am Schiedsrichter.
Für den TSV 1860 ist es bereits der dritte Platzverweis nach nur 13 Spieltagen. Beim glücklichen 1:1 in Rostock hatte Phillipp Steinhart in der Schlussphase Gelb-Rot gesehen. Erik Tallig hatte sich vor zehn Tagen, beim 1:1 gegen Uerdingen, eine Zwangspause eingehandelt. Nachdem Dressel nun „Glatt-Rot“ gesehen hat, nehmen die Löwen in der Fairnesstabelle der 3. Liga den drittletzten Rang ein (auch aufgrund von 29 Gelben Karten, den zweitmeisten in der Liga) – vor Kaiserslautern und Viktoria Köln, dem Gegner am kommenden Samstag.