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Günther Gorenzel: „Du brauchst klare Leitplanken, sonst macht‘s puff!“

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Von: Uli Kellner

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1860-Sportchef Günther Gorenzel mit FFP2-Maske.
„Dieses Ding bietet einfach den besten Schutz“: 1860-Sportchef Günther Gorenzel trägt konsequent FFP2-Maske. © Stefan Matzke / Sampics

Abstand und FFP2-Maske? Wenn‘s sein muss auch zu Hause. 1860-Sportchef Günther Gorenzel über strenge Corona-Maßnahmen und drohende Auswirkungen der Pandemie.

Belek – Er verkörpert das„Team Vorsicht“ im Team des TSV 1860: Sportchef Günther Gorenzel, 50, der nicht nur beim Open-Air-Interview in Belek penibel auf Abstand und Maske achtet, sondern auch in den eigenen vier Wänden. „Ich nehme das Thema sehr ernst“, sagte Gorenzel auf der Terrasse des Teamhotels: „Ich saß schon im Büro mit Leuten, die am nächsten Tag positiv waren. Dieses Ding da (zeigt auf sein Gesicht) ist das einzige, das neben der Impfung schützt. Meine Frau nervt’s höllisch, denn auch zu Hause habe ich die letzten fünf Tage FFP2-Maske getragen – und ich habe nicht mehr am gleichen Tisch mit der Familie gegessen.“ Über diese und andere Themen haben wir mit dem Österreicher gesprochen.

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Gorenzel über . . .

. . . Hygieneregeln im Türkei-Trainingslager: „Ich muss als Vorbild vorangehen. Wenn ich locker damit umgehe, geht das auch auf die Jungs über. Wir haben sehr strikte Corona-Maßnahmen – zu Hause wie auch hier. Und bis dato – toi, toi, toi (klopft sich auf die Glatze) – hatten wir nur Einzelfälle, aber nie eine Mannschaftsquarantäne. Hin und wieder schnappe ich mir einen Spieler und sage: Pass auf, das ist anders ausgemacht. Dann muss ich nachschärfen. Klare Leitplanken sind wichtig, denn sonst machts’s puff.“

. . . Ausflugsverbot am freien Nachmittag: „Ich verstehe, dass die Jungs ihre Freizeit gerne freizügiger gestaltet hätten. Ich hätte ihnen auch vergönnt, dass sie mal aus der Hotelanlage rausgehen, aber momentan ist das nicht zu verantworten.“

. . . seinen Pandemie-Ausblick im Fußball: „Es ist relativ klar, dass wir die nächsten Wochen und Monate mit Geisterspielen verbringen werden. Das ist Wahnsinn für den gesamten Fußballsport, auch wirtschaftlich. Das sind massive Schäden für die Vereine, die sich etatmäßig überall niederschlagen werden. Jeder hat geglaubt, dass wir mit Impfungen durch den Winter kommen. Leider ein Trugschluss. Traurig, dass es wieder so weit gekommen ist.“

. . . Corona-Kontaktperson Kevin Goden: „Kevin wird nicht mehr nachreisen. Das Risiko wäre zu groß. Es war nicht nur sein Vater positiv, sondern es hat auch weitere Fälle in seinem Familienkreis gegeben. Das ist Wahnsinn für den Jungen.“

. . . Wintertransfers: „Die Mannschaft hat sich das Vertrauen verdient, so in die Rückrunde zu starten. Du musst von Spieltag zu Spieltag denken, die Dinge beobachten – um dann gegebenenfalls auf verschiedene Szenarien reagieren zu können. Ich erwarte aber auch von einigen jungen Spielern den nächsten Schritt.“

. . . stockende Vertragsgespräche mit Marco Hiller und Dennis Dressel: „Mit Dennis versuchen wir seit zwei Jahren zu verlängern. Bei ihm standen nie die Finanzen im Vordergrund, es ging immer um seinen Wunsch und die Chance, 2. Liga zu spielen. Ihn im Sommer zu verkaufen, hätte sportlich und wirtschaftlich nullkommanull Sinn gemacht. Und bei Marco sind wir in den Gesprächen sehr weit. Er hat ganz klar signalisiert, dass er ligaunabhängig hier bleiben wird.“

Aufgezeichnet: Uli Kellner

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