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Der Traum vom goldenen Löwen-Jahr - Ziel: 40 Punkte aus 21 Spielen...

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Von: Uli Kellner

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Plakat der 1860-Ultras beim DFB-Pokal-Spiel gegen Dortmund: „Auf in goldene Zeiten“.
Aufbruchstimmung: Hatten die 1860-Ultras bereits beim ersten Heimspiel der Saison, als sie von „goldenen Zeiten“ träumten. © Imago

Wenn nicht zum Jahreswechsel, wann sonst ist positives Denken angebracht? Drei Löwen-Mutmacher zum Neustart der Aufstiegsmission in 2023.

Silvester-Vorbereitung ohne Stress, Neujahrserwachen ohne Wecker (und hoffentlich ohne Kater). Am Ende eines bewegten Jahres ist Michael Köllner noch einmal großzügig mit seinen Löwen. Das komplette Wochenende ist frei. Soll also keiner sagen, er hätte keine Zeit, in sich zu gehen oder aus sich heraus. Auch das Wunschobjekt fürs Blei- oder Wachsgießen dürfte relativ einheitlich sein: ein Gebilde, das an gestapelte Sektkühler erinnert, die auf einem Sockel stehen – der Meisterpokal der 3. Liga, den alle Löwen am 27. Mai ans Herz drücken wollen. Okay: Platz zwei würde wohl auch keiner ablehnen. In jedem Fall hat Köllner Großes vor in den restlichen 21 Spielen dieser Schicksalssaison. „Wir brauchen einen langen Atem, um unsere Ziele zu erreichen“, schwor der Coach seine Spieler ein.

„Auf in Goldene Zeiten“, stand auf einem Banner, das die 1860-Ultras beim ersten Heimspiel der Saison an den Zaun hängten. Zwar folgte damals die 0:3-Niederlage im DFB-Pokal gegen Dortmund. Gemeint dürfte aber auch der Ligabetrieb gewesen sein, und was den angeht, gibt es tatsächlich ein paar Mutmacher. Wenn nicht zum Jahreswechsel, wann sonst ist positives Denken angebracht? Drei Fakten, die auf ein goldenes Löwen-Jahr 2023 hoffen lassen.

Platz 1 in der Jahrestabelle

Konstanz ist der Schlüssel zum Erfolg, da sind sich alle Löwen einig. Konsens ist auch, dass es das Gegenteil von Konstanz ist, wenn man nach sieben Spielen auf Platz 1 liegt (Startrekord), in den zehn Spielen danach aber schlechter abschneidet als 14 andere Teams dieser Liga . . .

Wesentlich besser sähe es in einer Tabelle aus, die sämtliche Spiele des Kalenderjahres 2022 berücksichtigt. Da wären die Löwen unangefochten Erster (63 Punkte), deutlich vor den Südwestrivalen Saarbrücken und Mannheim (jeweils 55).

Selbst, wenn man die Aufsteiger einbezieht, müsste sich 1860 nicht verstecken: Nur Überflieger Elversberg (2,41), Magdeburg (2,18) und der FCK (1,94) toppen den Gesamtjahresschnitt der Löwen, der bei 1,85 liegt und hochgerechnet auf 38 Spiele 70 Punkte ergäbe. Die hätten noch in jedem Jahr zum Aufstieg gereicht und können 2023 erreicht werden, wenn zur bisherigen Beute von 30 Zählern 40 dazukommen.

Seit 2004 punktet kein Löwen-Trainer besser

16 verschiedene Cheftrainer hat der TSV 1860 seit dem Abstieg aus der Bundesliga beschäftigt, von Rudi Bommer (2004) über Vitor Pereira (Abstieg aus der 2. Liga), Aufstiegsheld Daniel Bierofka bis zu Michael Köllner, der am 9. November 2019 übernahm und mit bald 1150 Tagen im Amt nicht mehr viele Löwen-Zampanos vor sich hat. Seine Bilanz in dieser Zeit: 113 Spiele mit 54 Siegen, 32 Unentschieden und 27 Niederlagen (Torverhältnis 210:13). Entspricht einem Punkteschnitt von 1,72, der nur von Maurer in dessen erster Amtszeit übertroffen wurde (1,75).

Rückrunden liegen 1860 seit dem Aufstieg

Die Jagd-Metapher hat eine lange Tradition bei 1860, doch nicht erst einmal ging der Schuss sprichwörtlich nach hinten los. 2013/2014 in der 2. Liga („Jagdsaison“) wurde der Aufstieg ebenso verpasst wie 2021, als Sportchef Günther Gorenzel vor dem Endspurt tönte: „Wir werden auf die Jagd gehen . . .“

Im November, nach dem Absturz von Tabellenplatz 2 auf 6, wurde das Halali-Motiv erneut bemüht – aus gutem Grund. In Rolle der Gejagten verloren die Startrekord-Löwen erst die Konzentration, dann die Form. Hoffnung macht Köllners Jägern nun diese Statistik: Rückrunden liegen den TSV-Teams. In drei von vier Spielzeiten seit dem Aufstieg konnten die Giesinger ihren Ertrag der ersten 19 Spiele deutlich verbessern, wenn’s in die Rückserie ging, am eindrucksvollsten in der zurückliegenden Saison (25/36).

So darf’s weitergehen – dann könnte 2023 wirklich ein gutes und vielleicht sogar goldenes Löwen-Jahr werden. Wie sagte Köllner schon beim Fanfest im Sommer? „Wir wollen im Mai etwas Großes zu feiern haben . . .“

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