1. tz
  2. Sport
  3. 1860 München

Köllner-Jackpot für Burgstall-Löwen: „Ich musste erst mal seitlich ranfahren . . .“

Erstellt:

Von: Uli Kellner

Kommentare

Markus Weihrauch freut sich auf den Besuch von Michael Köllner bei seinen Burgstall-Löwen.
„Super, besser geht‘s nicht“: Markus Weihrauch hat für seinen 1860-Fanclub im Landkreis Cham Michael Köllner als Stargast klargemacht. © privat

Die Burgstall-Löwen Gleißenberg fiebern dem Weihnachtsfeier-Besuch von 1860-Trainer Köllner entgegen (Sonntag ab 16 Uhr) - ein Heimspiel für den Oberpfälzer.

Ehe es wieder ernst wird beim TSV 1860, wird es erst mal feierlich. Am dritten Advent, einen Tag vor dem Auftakttraining der Wintervorbereitung, schwärmen die Löwen aus, um ihren Fans eine Freude zu machen. Weihnachtsfeier-Besuche stehen an – vor allem bei den Burgstall-Löwen Gleißenberg löst das vorgezogene Festtagsstimmung aus. Der 1993 gegründete, 135 Mitglieder umfassende Fanclub darf sich auf den 1860-Promi schlechthin freuen – auf Trainer Michael Köllner, der ja ebenfalls aus der Oberpfalz stammt. Wie die Löwen-Fans in der 850-Seelen-Gemeinde das geschafft haben und wie sie Köllner am Sonntag (16 Uhr) empfangen werden, verrät Vorstand Markus Weihrauch, 38, im Interview.

Servus Herr Weihrauch, wie haben Sie es geschafft, für Ihren Fanclub Michael Köllner an Land zu ziehen?

Weihrauch: Im Newsletter für die Löwen-Fanclubs habe ich gelesen, dass man sich mit einer Weihnachtsfeier bewerben kann. Super, hab ich gedacht und einfach mal hingeschrieben. Unser Wunsch war Yannick Deichmann – oder der Trainer. Es kam dann relativ schnell eine Zusage, dass jemand kommt. Wer, wussten wir nicht, aber damit klar, dass wir wirklich eine Weihnachtsfeier veranstalten werden – unsere erste in den 29 Jahren unseres Bestehens.

Heißt das, die Feier findet nur statt, weil Köllner kommt?

Weihrauch: Sozusagen. Die Planungen laufen, seitdem klar ist, dass jemand kommt. Dass es Köllner ist, wissen wir aber erst seit Freitag vor einer Woche. Da kam die Bestätigung von Felix Hiller (einem der Fanbeauftragten von 1860/Red.).

Wie war Ihre Reaktion?

Weihrauch: Ich saß im Auto und musste erst mal seitlich ranfahren. Super ist das für uns, besser geht’s nicht. Der Jackpot!

Weil man als Oberpfälzer automatisch auch Fan von Michael Köllner ist?

Weihrauch: Kann man so sagen. Bei uns gibt’s keine Debatte und keinen Zweifel. Wir stehen zum Trainer und finden, er macht einen super Job.

Also darf sich Köllner auf ein Heimspiel freuen?

Weihrauch: Auf jeden Fall.

Und die Dorfgaststätte fungiert als Stadion?

Weihrauch: Leider nicht. Seit zwei Jahren sind wir gaststättenmäßig nicht mehr gut aufgestellt in Gleißenberg, müssen also ausweichen nach Furth im Wald, neun Kilometer entfernt. Wir feiern dort im Hotel Gasthof Fellner. Der Wirt ist auch Löwen-Fan, wir kennen ihn – passt also ganz gut.

Was genau ist geplant?

Weihrauch: Wir hoffen, dass der Trainer bis etwa 16.30 Uhr eintrifft. Wir fangen dann mit einem Jahresrückblick an. Es gibt eine Tombola mit Fanartikeln, bei der Herr Köllner die Geschenke überreichen darf. Ich hoffe, er sprengt den Zeitrahmen nicht mit seinem Redebedarf (lacht). Und natürlich kommt auch der Nikolaus, wahrscheinlich ein traditioneller, aber ziemlich sicher mit Löwen-Schal.

Die eine oder andere Frage wird vielleicht auch ein bisserl kritisch sein, aber mei: Kleine Hänger sind normal im Fußball. Man kann doch nicht immer alles auf den Trainer schieben, die Mannschaft gehört genauso dazu. Die meisten bei uns sind aber weiterhin guter Dinge, dass es heuer hinhaut mit dem Aufstieg.

Markus Weihrauch, Vorstand der Burgstall-Löwen, über den bevorstehenden Besuch von 1860-Coach Michael Köllner.

Zu essen gibt’s nichts?

Weihrauch: Doch, selbstverständlich. Es gibt eine kleine Karte, die unser Wirt zusammenstellt. Oben steht traditionell das Schnitzel – zu 13,90 Euro. Bei uns halten sich die Preise noch in Grenzen. Hirschgulasch gibt’s, natürlich auch etwas Vegetarisches. Wir werden gut versorgt. Und nach dem Abendessen lassen wir’s schon langsam ausklingen. Ewig wird der Trainer ja nicht bleiben können, wenn tags drauf das erste Training angesetzt ist.

Vor der WM-Pause lief es ja sportlich nicht mehr optimal bei den Löwen. Kritische Fragen sind aber eher nicht zu erwarten, oder?

Weihrauch: Die eine oder andere Frage wird vielleicht auch ein bisserl kritisch sein, aber mei: Kleine Hänger sind normal im Fußball. Man kann doch nicht immer alles auf den Trainer schieben, die Mannschaft gehört genauso dazu. Die meisten bei uns sind aber weiterhin guter Dinge, dass es heuer hinhaut mit dem Aufstieg.

Was wäre Ihr Vorschlag, damit es nach der Winterpause wieder besser läuft? Ein Zugang vielleicht?

Weihrauch: Wenn die Option besteht und das Geld da ist . . . Ein zusätzlicher Mann im Sturm würde sicher nicht schaden.

Sind in der Oberpfalz eigentlich alle so tiefblau wie Ihre Burgstall-Löwen?

Weihrauch: Ja, schon. Der Landkreis Cham besteht eigentlich nur aus Löwen. Es gibt hier nichts anderes. Man wächst schon als Jugendlicher damit auf. Rote Anhänger gibt es nur ganz, ganz wenige.

Deswegen kommen die Löwen auch immer wieder in die Oberpfalz. Zu Lorants Zeiten in den 90ern gab es ein Trainingslager in Lam, später häufiger mal in Bodenmais . . .

Weihrauch: Genau, da sind wir natürlich auch hingefahren. Und, ganz wichtig: Vor gut 20 Jahren war mal der Wildmoser mal bei uns zu Besuch.

Mit wie vielen Fans rechnen Sie am Sonntag?

Weihrauch: Heute sind wieder drei Anmeldungen eingetroffen – wir sind jetzt 71.

Und wie viele passen rein?

Weihrauch: 70 (lacht). Ich hab aber schon mit unserem Wirt gesprochen. Es gibt ja auch einen Nebenraum. Heimgeschickt wird keiner, zumindest nicht von unseren eigenen Mitgliedern.

Auch interessant

Kommentare