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Mit diesen fünf Eigengewächsen plant Köllner als Löwen-„Fundament“

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Von: Uli Kellner

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Cheftrainer Michael Köllner herzt Torhüter Marco Hiller, den Matchwinner beim 1:0 in Köln.
Hiergeblieben: 1860-Trainer Michael Köllner möchte Marco Hiller langfristig an den Verein binden. © Imago

Hiller, Lang, Greilinger, Neudecker - diese „Local Heroes“ will 1860-Coach Köllner unbedingt halten. Und: Er hat auch Dennis Dressel noch nicht abgeschrieben.

„Heute ist ja Tag des Regenschirms . . .“ Es klang wie ein Spezialwitz von Michael Köllner, aber tatsächlich: In den USA wird am 10. Februar der „Umbrella Day“ gefeiert – in Gedenken an die Schutzheilige Scholastika von Nursia (480-452 n. Chr.). Beachtlich, dass der Löwen-Trainer dieses Datum auf dem, nun ja, Schirm hatte. Es war für ihn die perfekte Überleitung zu Karsten Wettberg, 80, einem Schutzheiligen des TSV 1860, den Köllner seinen Freund nennt und ihm daher auch das jüngste Interview verzieh.

In besagtem Interview hatte der berühmte Regenschirm-Schänder maximalen Druck auf Köllners Löwen ausgeübt. Neun Punkte gegen Meppen (Samstag, 14 Uhr), Türkgücü (Mittwoch) und Halle (21. Februar) seien Pflicht, sagte der Kulttrainer der 90er-Jahre, und Köllner bedankte sich dafür auf seine Weise – mit dem Hinweis auf den eingangs erwähnten Gedenktag und dem Zusatz: „Viele Trainer mit Regenschirm gibt es nicht mehr, aber der Karsten hat ja Recht: Am liebsten würde ich aus den ausstehenden 15 Spielen 45 Punkte holen. Es ist immer meine Zielmarke, dass ich jedes Spiel gewinnen will.“ Beginnend am Samstag in Meppen – bis zum möglichen Aufstieg am Ende dieser noch mal spannend gewordenen Löwen-Saison.

Viele Trainer mit Regenschirm gibt es nicht mehr, aber der Karsten hat ja Recht: Am liebsten würde ich aus den ausstehenden 15 Spielen 45 Punkte holen. Es ist immer meine Zielmarke, dass ich jedes Spiel gewinnen will. 

Reaktion von 1860-Coach Köllner auf ein Wettberg-Interview

Parallel dazu ist Köllner zusammen mit Günther Gorenzel damit beschäftigt, Weichen für eine nachhaltig erfolgreiche 1860-Zukunft zu stellen. Stichwort Leitlöwen. Seit Belek ist ja bekannt, dass Köllner mit Marco Hiller, 24, als langfristige Identifikationsfigur plant. Damals sagte er: „Wenn wir ihm heute einen Vertrag hinlegen, würde er wohl auch bis 2037 unterschreiben.“ In der Praxis scheinen die Verhandlungen mit dem Torwart und Fanliebling zäher zu verlaufen. Auf Nachfrage sagte Köllner am Donnerstag, dass er zeitnah mit einer Vollzugsmeldung rechne („Ich gehe davon aus, dass wir das jetzt zügig hinbekommen“) – und verband es mit seinem Wunsch, dass sich auch andere Eigengewächse zu 1860 bekennen werden.

Hiller, Abwehrtalent Niklas Lang, 19, Zehner Richard Neudecker, 25, und Flügelflitzer Fabian Greilinger, 21 – das ist die Achse, die Köllner als „Fundament“ für das 1860-Team der nächsten Jahre bezeichnet. Ebenso betonte der Trainer, dass er auch ein fünftes Eigengewächs noch nicht abgeschrieben hat: Dennis Dressel, 23, Köllners Juniorchef im Mittelfeld, dem die Bosse vor der Saison nur mühsam einen Wechsel zum Zweitligisten Darmstadt ausreden konnten.

Wie Hiller & Co. bezeichnet Köllner, 52, den Dachauer als „Local Heroe“, für den „andere Regeln gelten als etwa für einen Stephan Salger“ (der in Meppen eine Gelbsperre absitzt). „Dennis ist ein unverzichtbarer Spieler bei mir“, sagte Köllner an die Adresse des Sechsers: „Meine Wertschätzung für ihn sieht man auch jede Woche an der Aufstellung. Ich werde Dennis nicht unter Druck setzen. Er weiß, dass wir alles tun werden, dass seine Zukunft hier weitergeht.“ Generell, betonte er: „Wir haben das Glück, dass in unserem Profikader viele Spieler stehen, die ihre Wurzeln im Verein haben.“ Diese „Bausteine“ hätten bei der Kaderplanung Priorität.

Und was seinen Freund Wettberg betrifft, der wie alle Löwen-Fans auf den Aufstieg hofft: „Ich wünsche ihm, dass möglichst oft die Sonne scheint. Dass er den Regenschirm weglegen kann.“

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