Beim 3:1-Auswärtssieg am 3. April zeigten Lex & Co. das bis dato beste Spiel unter Maurizio Jacobacci. Die Machtdemonstration war kurioserweise die Initialzündung dafür, dass der latent abstiegsbedrohte FCI unverzüglich noch einmal den Trainer wechselte – und Köllner auf der Bank installierte.
Trainer-Duell: Der Ex-Löwe überraschte seinen Nachfolger mit einer Flipchart-Botschaft, Jacobacci ihn nun mit der freundlichen Aussage, im Vorgänger eine Art Vorbild zu sehen – wegen der 1179 Tage, die Köllner beim nervösen TSV durchgehalten hat. Bei einem Sponsorentermin lernten sich der Italo-Schweizer und der Oberpfälzer kürzlich persönlich kennen. Man schätzt und respektiert einander – und trotzdem (oder gerade deswegen) möchte keiner am Samstag sportlich das Nachsehen haben.
Ehemalige auf dem Platz: Die ursprüngliche FCI-Idee war, am Mittwoch neben Vizekapitän Simon Lorenz auch Yannick Deichmann, den anderen Ex-1860-Profi, aufs Pressepodium zu setzen. Am Ende wurde es eine Solorunde mit Lorenz. Warum Deichmann nicht mitmachte, kann man nur ahnen: Sein Wechsel im Sommer war begleitet von vielen Emotionen, teilweise auch negativen (seitens einiger Fans).
Dann verletzte sich der Allrounder auch noch, verpasste die gesamte Vorbereitung – und kommt erst jetzt so langsam wieder in Tritt (zwei Assists, zuletzt dreimal durchgespielt). Bei 1860 hat das Nordlicht noch viele Freunde (u.a. Hiller, Lakenmacher), die ihm im Sommer sogar in seine Hamburger Heimat nachgereist sind. Was hätte er da sagen sollen in einem Presseverhör? Lieber will er sportlich Taten sprechen lassen – wie Valmir Sulejmani, der Ex-Ingolstädter im Team der Löwen.
Ergebnisdruck: Beide Rivalen sind seit drei Punktspielen sieglos, hatten aber zumindest im Totopokal Erfolgserlebnisse. Ingolstadt haute Regenburg raus (9:8 n.E.), 1860 feierte einen Kantersieg in Hain (8:0). Pikant: Mit einem Sieg könnte Köllners Team (vier Punkte) in der Tabelle an Jacobaccis Löwen (sechs Punkte) vorbeiziehen.
Kulisse, Wiesn: An der Tageskasse wird es noch Tickets für Heimfans geben – der Gästeblock ist seit vielen Tagen ausverkauft. Wie sagte Fabian Greilinger im Interview? „Der Audi-Sportpark wird wie immer in blauer Hand sein.“ Für die Löwen-Fans wäre ein Sieg definitiv ein Feier-Booster – eine handfeste Kris’n zur Wiesn kann schließlich keiner wollen. (Uli Kellner)