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Verflixtes sechste Spiel: TSV 1860 steht vor brisantem Duell beim FCI

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Körperspannung, Löwen! Maurizio Jacobacci bei einer Trainingseinheit vor dem Derby beim FC Ingolstadt (auf Abwehrtalent Michael Glück einredend).
Körperspannung, Löwen! Maurizio Jacobacci bei einer Trainingseinheit vor dem Derby beim FC Ingolstadt (auf Abwehrtalent Michael Glück einredend). Foto: Imago © Imago

Verlieren verboten, heißt es, wenn der TSV 1860 München in der 3. Liga auf den FC Ingolstadt trifft. Im Duell gegen Michael Köllner will man die Trendwende schaffen.

München – Die Traumstarter vom TSV 1860 schwebten auf einer Euphoriewolke nach Köln, wo es galt, bei der heimstarken Viktoria eine weitere Bestmarke zu setzen: Sechs Siege in Folge – das hatte in der 3. Liga noch kein Team geschafft. Auch die Löwen verfehlten dieses Ziel im Sommer 2022, hatten sogar noch Glück, dass ein später Verlaat-Kopfball die verdiente Viktoria-Führung aus der 24. Minute egalisierte.

3. Liga: TSV 1860 München hofft gegen Kölner auf Trendwende

Dieses 1:1 am sechsten Spieltag war zwar noch nicht das Ende des Giesinger Höhenfluges, aber mindestens ein Vorbote. Die nächsten beiden Heimspiele wurden noch gewonnen, dazwischen lag der Grusel-Auftritt von Elversberg (1:4) – nach der Wiesn folgte dann schleichend das Ende der weißblauen Aufstiegsträume.

Und dieses Mal? Vom Aufstieg redet offiziell keiner, doch jedem im Löwen-Lager ist klar, dass den drei Niederlagen, die dem Zwei-Siege-Start folgten, eine Ergebnis-Trendwende folgen sollte. Gegner im verflixten sechsten Spiel ist ausgerechnet der Trainer, der 1860 vor einem Jahr schweben ließ: Michael Köllner.

Der geschasste „Ex“ hätte sicherlich Spaß dabei, den Löwen mit dem FC Ingolstadt in die erste Wiesn-Mass zu spucken. Es ist ein Duell, gespickt mit Brisanz und Emotionen, die im Vorfeld hier wie dort kleingeredet werden. Warum am Samstag (16.30 Uhr) eigentlich keiner verlieren darf, will und sollte.

TSV 1860 München gegen FC Ingolstadt: Jacobacci trifft auf Köllner

Vorgeschichte: Immer wieder Ingolstadt. Wenn es um was ging, hatten die Schanzer meistens das bessere Ende. Zweimal machte der FCI den Löwen (theoretische) Aufstiegschancen zunichte – an den Schlussspieltagen 2020 (0:2 daheim) und 2021 (1:3 auswärts). Zwischendurch siegten die Giesinger einmal im Halbfinale des Totopokals (5:4 n.E.) – und auch beim letzten Aufeinandertreffen in der 3. Liga.
Beim 3:1-Auswärtssieg am 3. April zeigten Lex & Co. das bis dato beste Spiel unter Maurizio Jacobacci. Die Machtdemonstration war kurioserweise die Initialzündung dafür, dass der latent abstiegsbedrohte FCI unverzüglich noch einmal den Trainer wechselte – und Köllner auf der Bank installierte.

Trainer-Duell: Der Ex-Löwe überraschte seinen Nachfolger mit einer Flipchart-Botschaft, Jacobacci ihn nun mit der freundlichen Aussage, im Vorgänger eine Art Vorbild zu sehen – wegen der 1179 Tage, die Köllner beim nervösen TSV durchgehalten hat. Bei einem Sponsorentermin lernten sich der Italo-Schweizer und der Oberpfälzer kürzlich persönlich kennen. Man schätzt und respektiert einander – und trotzdem (oder gerade deswegen) möchte keiner am Samstag sportlich das Nachsehen haben.

Sieglosserie in der 3. Liga stoppen: Löwen und Schanzer wollen zurück in die Spur

Ehemalige auf dem Platz: Die ursprüngliche FCI-Idee war, am Mittwoch neben Vizekapitän Simon Lorenz auch Yannick Deichmann, den anderen Ex-1860-Profi, aufs Pressepodium zu setzen. Am Ende wurde es eine Solorunde mit Lorenz. Warum Deichmann nicht mitmachte, kann man nur ahnen: Sein Wechsel im Sommer war begleitet von vielen Emotionen, teilweise auch negativen (seitens einiger Fans).
Dann verletzte sich der Allrounder auch noch, verpasste die gesamte Vorbereitung – und kommt erst jetzt so langsam wieder in Tritt (zwei Assists, zuletzt dreimal durchgespielt). Bei 1860 hat das Nordlicht noch viele Freunde (u.a. Hiller, Lakenmacher), die ihm im Sommer sogar in seine Hamburger Heimat nachgereist sind. Was hätte er da sagen sollen in einem Presseverhör? Lieber will er sportlich Taten sprechen lassen – wie Valmir Sulejmani, der Ex-Ingolstädter im Team der Löwen.

Ergebnisdruck: Beide Rivalen sind seit drei Punktspielen sieglos, hatten aber zumindest im Totopokal Erfolgserlebnisse. Ingolstadt haute Regenburg raus (9:8 n.E.), 1860 feierte einen Kantersieg in Hain (8:0). Pikant: Mit einem Sieg könnte Köllners Team (vier Punkte) in der Tabelle an Jacobaccis Löwen (sechs Punkte) vorbeiziehen.

Kulisse, Wiesn: An der Tageskasse wird es noch Tickets für Heimfans geben – der Gästeblock ist seit vielen Tagen ausverkauft. Wie sagte Fabian Greilinger im Interview? „Der Audi-Sportpark wird wie immer in blauer Hand sein.“ Für die Löwen-Fans wäre ein Sieg definitiv ein Feier-Booster – eine handfeste Kris’n zur Wiesn kann schließlich keiner wollen. (Uli Kellner)

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