Tag der Abschiede beim TSV 1860: Letztes Heimspiel für Lex und Co. – Wer geht noch?

Am Freitagabend steht das letzte Löwen-Heimspiel der Saison gegen Waldhof Mannheim an. Neben den drei feststehenden Abgängen könnte es noch für weitere Spieler ein Abschied werden.
München – Natürlich stand die erste Frage, mit der sich Maurizio Jacobacci auf der Pressekonferenz am gestrigen Donnerstag beschäftigen musste, ganz im Zeichen des Vatertags. „Für alle Väter sicher ein schöner Tag“, befand der Löwen-Trainer lächelnd. „Wir haben auch einen Teil dazu beigetragen, dass Kinder auf die Welt kommen.“ Das Kinderhaben sei das eine, sagte Jacobacci.
Sein Sohn ist Bestatter, seine Tochter Grundschullehrerin, wie schweizerische Medien herausfanden. Das Großziehen aber sei das andere: „Der größte Stolz ist, wenn die Kinder gut aufwachsen, einen eigenen Weg gehen und sie am Schluss nicht nur Töchter oder Söhne sind, sondern sehr große Freunde werden.“
TSV 1860: Kaptän Stefan Lex hört auf – Willsch sucht anderswo sein Glück
Einen solchen Weg haben seine Löwen in den zwei Monaten unter Jacobacci beschritten, sich stabilisiert und entwickelt. Dennoch kommt es vor, dass sich, um im Bilde zu bleiben, die Wege von Vater und Kind zuweilen trennen. Zögling Stefan Lex ist alt genug, um die Höhle der Löwen zu verlassen und wieder zurück in die Heimat zu ziehen. „Ich hab‘ schon ein paar Karten gebraucht“, hatte Lex nach dem vergangenen Heimspiel gegen Freiburg II gesagt. Die vielen Ticketwünsche der Angehörigen und Freunde, die den Kapitän noch ein letztes Mal mit dem Löwen auf der Brust live im Stadion sehen wollen, müssen „natürlich rechtzeitig“ angemeldet werden.
Marius Willsch war zu oft verletzt, sucht sein Glück ebenfalls anderswo. „Der wird im Kader sein“, versicherte Jacobacci. „Wenn es die Möglichkeit gibt, kann es sein, dass er zum Spielen kommt. Es ist eine Möglichkeit von vielen.“ Und „der Bär“ (Zitat Jacobacci), also der Marcel, zieht bekanntlich auch weiter – vielleicht zum Ex-Papa Michael Köllner nach Ingolstadt?
Jacobacci über Vertragsverlängerungen mit Wörl und Co.: „Die Konkurrenz ist groß“
Für alle drei 1860-„Aussteiger“ jedenfalls gibt es beim heutigen Duell mit Mannheim einen emotionalen Abschied. Auch bei anderen Abwanderungswilligen, Raphael Holzhauser zum Beispiel, der erst mal nur für ein Auslandssemester nach Giesing gekommen war, stehen die Zeichen auf Abschied. Möglich, dass auch sie heute verabschiedet werden. „Es wird für viele eine Überraschung sein“, kündigte Jacobacci an, der zwei seiner vielen Sprösslinge, Yannick Deichmann und Marius Wörl, ganz besonders gerne über die Saison hinaus im Familienkreis halten würde. Die zwei Sechser, in der Rückserie dieser Spielzeit oft gemeinsam, manchmal kongenial im zentralen Mittelfeld unterwegs, werden ebenfalls von Köllner in die Ferne gelockt.
Und nicht nur von dem. „Die Konkurrenz ist groß, daher die Situation“, erklärte Jacobacci die bis dato ausbleibenden Meldungen von Verlängerungs-Vollzug. „Wir haben ihnen die Zeit zum Nachdenken gegeben und in der nächsten Zeit werden wir auch Antworten bekommen. Ab diesem Zeitpunkt werden wir definieren, ob es mit ihnen weitergehen kann, oder ob wir uns auf andere orientieren müssen.“
Deshalb beschäftigt sich Jacobacci nach eigener Auskunft „schon mit beidem“: dem Tagesgeschäft mit seinen Löwen, genau wie mit den Planungen für die kommende Saison. Mit der Frage also, wen er im Sommer am liebsten adoptieren würde. (jals)