Irre Aufholjagd des TSV 1860: Löwen-Trainer Köllner macht DFB-Pokal-Ansage an den KSC

Der TSV 1860 München tankt Selbstvertrauen für das DFB-Pokal-Achtelfinale gegen den Karlsruher SC. Löwen-Trainer Michael Köllner macht eine Ansage an den Zweitligisten.
München - In der ersten halben Stunde sah es für den TSV 1860 München in der 3. Liga überhaupt nicht nach einem gelungenen Auftakt ins Jahr 2022 aus. Der SV Wehen Wiesbaden hatte zu diesem Zeitpunkt fast das Maximum herausgeholt. 2:0 führten die Gäste aus Hessen durch die Treffer von Florian Carstens und Dominik Prokop. Beim zweiten Gegentor hätte der Unparteiische auf Abseits entscheiden können, tat er aber nicht. In der 29. Minute verletzte sich dann auch noch Marius Willsch. Michael Köllner musste umstellen. Ergo: Die Löwen hatten in der ersten Halbzeit reichlich Mühe. Am Ende stand nach einer irren Aufholjagd jedoch ein 3:2 (1:2) für die Heimmannschaft „auf Giesings Höhen“.
TSV 1860 München dreht das Spiel in Giesing gegen Wehen Wiesbaden
„Heute war es vor allem eine Willensleistung. Die Mannschaft war auch nach dem 0:2 gut im Spiel. Wir sind zweimal kalt erwischt worden und haben trotzdem an uns geglaubt“, sagte ein sichtlich erleichterter Köllner hinterher im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk (BR): „Wenn man sich heute die drei Tore anschaut, ist viel davon in Belek entstanden. Wir haben drei Standard-Tore gemacht. Das haben wir uns als Hauptpunkt auf die Agenda gesetzt.“
„Wir haben uns in der Halbzeit gesagt, dass wir das Ding wirklich noch drehen können.“
Bemerkenswert: Die Sechzger bissen sich trotz Doppelschlag zurück ins Spiel. Auch, wenn spielerisch in beiden Halbzeiten noch viel Luft nach oben war, entwickelte die Mannschaft in der Ära nach Sascha Mölders reichlich Torgefahr. Eine dieser Möglichkeiten köpfte Abwehr-Youngster Sami Belkahia vor der Pause zum 1:2 ins Netz - es keimte neue Hoffnung auf. „Das hat uns den Glauben zurückgebracht. Wir haben uns in der Halbzeit gesagt, dass wir das Ding wirklich noch drehen können, weil wir nicht so viel falsch gemacht haben“, sagte Kapitän Stefan Lex nach dem Spiel dem BR.
TSV 1860 München: Löwen zeigen gegen Wehen Wiesbaden eine Riesen-Moral
Im zweiten Durchgang gab es zuerst einige wilde Aktionen von beiden Teams, doch Sechzig verdiente sich den Dreier und brachte sich durch zwei weitere Standardtreffer auf die Siegerstraße. Stefan Salger läutete nach einer Ecke zu Beginn der zweiten Halbzeit die endgültige Wende ein. Richard Neudecker krönte seine starke Leistung schließlich mit etwas Glück - und einer Mischung aus Rücken und Schulter von Lex. „Mit dem 2:2 waren wir wieder voll da und haben gesagt, wenn wir hier den Ausgleich machen, dann gewinnen wir das Ding auch“, erzählte der glücklich abfälschende Kapitän nach dem hart erkämpften 3:2-Sieg. „Für uns war wichtig, dass wir auch über die Standards kommen müssen. Das ist uns heute auch gelungen“, meinte Köllner.
„Es ist ein geiles Spiel für uns. Wir können am Ende nur gewinnen.“
Dass sich die Treffer auf zwei Innenverteidiger und Wirbelwind Neudecker verteilt haben, bewertete der Löwen-Trainer aus der Oberpfalz im Nachhinein als Vorteil, „weil wir dadurch etwas unberechenbarer werden und die Spieler Selbstvertrauen tanken können. Neudecker, der schon einen sehr guten Fuß hat bei ruhenden Bällen, hat heute auch mal wieder einen Treffer erzielt. Das ist für uns wichtig.“
TSV 1860 München: Ansage von Michael Köllner vor DFB-Pokal-Achtelfinale gegen den KSC
Der 52-Jährige hofft nun, dass sich seine Spieler bis Dienstag gut erholen, wenn es im DFB-Pokal für den TSV 1860 München gegen den Karlsruher SC um den Einzug ins Viertelfinale geht. „Es ist ein geiles Spiel für uns. Wir können am Ende nur gewinnen“, sagte Köllner mit Blick auf das Flutlichtspiel (ab 18.30 Uhr, bei tz.de im Live-Ticker) im Grünwalder Stadion. Leider ohne Fans, aber der Löwen-Dompteur kündigte dem Kontrahenten aus der 2. Bundesliga einen heißen Fight an: „Wir wollen es dem KSC so schwer wie möglich machen und vielleicht die große Überraschung schaffen und unter die letzten Acht einziehen. Das ist unser Ziel.“ (Jörg Bullinger)
Verfolgen Sie das DFB-Pokal-Achtelfinale des TSV 1860 München gegen den Karlsruher SC am Dienstagabend (18.30 Uhr) im Live-Ticker von tz.de.