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Köllner sucht Schulterschluss mit den 1860-Fans: „Werden wir in den nächsten Wochen brauchen“

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Von: Jacob Alschner

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Bitte nicht voreilig Party machen! Köllner appelliert an die Löwen-Fans.
Bitte nicht voreilig Party machen! Köllner appelliert an die Löwen-Fans. © Imago Images / kolbert-press

Nach zwei Siegen in Serie hofft Trainer Michael Köllner auf die perfekte englische Woche. Doch der Coach des TSV 1860 warnt vor Übermut und nimmt die Fans in die Pflicht.

München – Mehr als zwei Jahre ist Michael Köllner bereits Trainer des TSV 1860. Nur zu gut kennt er mittlerweile das Umfeld; weiß, wie der Verein tickt. Bereits kurz nach Abpfiff des Überraschungssieges gegen den 1. FC Kaiserslautern, war es dem 52-Jährigen ein Anliegen gewesen, die (mutmaßlich hohen) Erwartungen der Löwen-Fans vor dem Heimspiel gegen den „kleinen“ SC Verl an diesem Freitag (19.00 Uhr, MagentaSport) zu bremsen.

Doch auch auf der Presserunde am Donnerstag war Köllners Sorge, in Giesing würde man schon wieder vom Aufstieg träumen, wenn man doch gerade den zuvor über 13 Spiele ungeschlagenen Tabellenzweiten besiegt hat, noch so groß, dass er erneut eine Botschaft an die weiß-blauen Anhänger loswerden wollte.

„Dann ist die Enttäuschung sehr groß, wenn die Mannschaft zu einer Art Partycrasher wird.“

Michael Köllner.

„Ich habe über die letzten Wochen immer wieder festgestellt, dass die Fans das Gefühl hatten, das Spiel würden wir auf jeden Fall gewinnen. Und die Party steigt schon, bevor das Spiel aus ist. Und dann ist die Enttäuschung sehr groß, wenn die Mannschaft zu einer Art Partycrasher wird“, sagte Köllner – und betonte, wie viel das Duell mit dem westfälischen Dorfclub Verl seiner Mannschaft abverlangen werde. Der Löwen-Coach erwartet offensive Gäste. „Sie haben eine Offensiv-Reihe, die sicherlich mit zu den stärksten der Liga gehört.“ Von daher brauche es „ein starkes Pressing und müssen extrem zweikampfstark sein, damit die Verler nicht in Schwung kommen“.

Unter diesen Gesichtspunkten ermahnte Köllner die Löwen-Fans, „nicht mit der Haltung ins Stadion zu gehen, wir hätten vor dem Spiel schon gewonnen oder nach zehn Minuten gewonnen“. Und der Coach scheute auch nicht davor zurück, ganz tief in die alte Truhe der Fußballphrasen zu greifen. „Ein Spiel ist erst aus, wenn der Schiedsrichter abpfeift.“

TSV 1860 München: Michael Köllner kann wieder auf Neudecker und Lang zurückgreifen

Obwohl andernorts in der 3. Liga an diesem Wochenende schon wieder unter Vollauslastung gespielt wird, greift die ab diesen Freitag geltende Verordnung, die 75 Prozent Stadion-Auslastung ermöglichen sollte, an der Grünwalder Straße noch nicht – die Zeit zur Genehmigung eines neuen Hygienekonzepts durch die Stadt war zu knapp. Was Köllner bedauert, aber nicht verzweifeln lässt: „Man hat gegen Kaiserslautern gesehen, wenn die Mannschaft in Vorleistung geht, wozu das Stadion dann in der Lage ist. Dass es, auch mit nur 7500 Zuschauern ein richtiger Hexenkessel ist. Und das werden wir auch in den nächsten Wochen brauchen“, war er sich sicher.

Apropos. Während hinter der Rückkehr von Niklas Lang nach seiner Verletzung aus dem Zwickau-Spiel noch ein Fragezeichen steht, ist zumindest eines sicher. Der gegen Kaiserslautern offiziell gesperrte Richard Neudecker wird gegen Verl in den Kader zurückkehren und auch von Anfang an auflaufen. „Die Frage, ob Richy wieder spielt, stellt sich für mich nicht“, prophezeite sein Trainer. „Sondern eher, wo.“ (Jacob Alschner)

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