Der 1860-Aufsichtsrat berät über Darlehen: Im schlimmsten Fall droht Punktabzug

Auf die Löwen kommen entscheidende Tage zu - nicht nur auf dem Platz. Der Aufsichtsrat will die Weichen für die Zukunft stellen. Wenn Investor Hasan Ismaik ihn denn lässt.
- Beim TSV 1860 München tagt am Mittwochabend der Aufsichtsrat.
- Dabei geht es auch um die kurzfristige Zukunft des bilanziell überschuldeten Vereins.
- Investor Hasan Ismaik muss der Umwandlung des Darlehens in Genussscheine zustimmen - sonst droht der Gang vor das Insolvenzgericht.
München - Es ist wieder so weit. Wenn andernorts die staade Zeit beginnt, startet beim TSV 1860 das Rumoren um die Zukunft der teilverkauften Fußballfirma. Konkret geht es um die Wandlung von Darlehen in Genussscheine, die Mehrheitseigner Hasan Ismaik bis Jahresende leisten muss, um die Eigenkapitalquote der Gesellschaft nicht zu verschlechtern.
Die Bildung von Rücklagen für eine mögliche Strafzahlung an den DFB hat die Geschäftsführung bereits im Sommer angekündigt - ob diese ausreichen, um bei Nicht-Wandlung eine positive Fortführungsprognose durch die Wirtschaftsprüfer zu erlangen, ist die Frage. Im schlimmsten Falle droht dem chronisch defizitären und bilanziell überschuldeten Drittligisten ein Insolvenzverfahren, das den Abzug von neun Punkten zur Folge hätte.
Aufsichtsratssitzung bei 1860 steht an: Ismaik muss Darlehen von knapp fünf Millionen Euro umwandeln
Davon geht aktuell zwar niemand aus, für Gewissheit kann aber nur Ismaik sorgen, der dieses Mal Darlehen in Höhe von knapp fünf Millionen Euro umwandeln muss und in diversen Interviews bereits erklärt hat, dass es eine Insolvenz mit ihm nicht geben werde.
Ob die Weichen schon an diesem Mittwochabend bei der Sitzung des sechsköpfigen KGaA-Aufsichtsrats gestellt werden können werden? Dies dürfte auch davon abhängen, ob Ismaik wie in den vergangenen Jahren Bedingungen für eine Wandlung stellt.
Zuletzt hatte sich Ismaik via Facebook zu Wort gemeldet und angekündigt, Sascha Mölders zum Verbleib über die Saison hinaus bewegen zu wollen. Außerdem nahm er einen Bericht im internationalen TV zum Anlass, um das Vorgehen des Vereins bei der Finanzierung des Wintertrainingslagers in Frage zu stellen. Mit einem irren Mauer-Vergleich rief der Investor zudem jüngst Kopfschütteln im Lager der Blauen hervor. Für das Heimspiel gegen Sonnenhof Großaspach müssen die Löwen ohne Stefan Lex planen, der an einer Knieverletzung laboriert. Dagegen meldet sich ein Duo wieder einsatzbereit. Wir sind im Live-Ticker dabei.
Ludwig Krammer