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Sportchef entlassen: Das sagt Kreuzer zum Löwen-Beben

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München - Löwen-Hammer am späten Mittwochnachmittag: Der TSV 1860 und Oliver Kreuzer gehen getrennte Wege.

Sechs Zeilen für siebeneinhalb Monate – das war's für Oliver Kreuzer als Sportchef des TSV 1860. Gestern um 17.22 Uhr verschickten die Löwen die dürre Pressemitteilung, die das Ende des 50-jährigen Ex-Profis bei Münchens großer Liebe besiegelte.

Der Originalwortlaut: Der TSV 1860 München und Oliver Kreuzer gehen getrennte Wege. „Wir danken Oliver Kreuzer ganz herzlich für seinen Einsatz und wünschen ihm für seine Zukunft alles Gute“, erklärt 1860-Präsident Peter Cassalette stellvertretend für den TSV 1860 München. Der Nachfolger für die Position des Sportdirektors steht bereits fest und wird in den nächsten Tagen bekannt gegeben.“

Um wen es sich bei diesem Nachfolger handelt, war bereits am Vormittag durchgesickert. Die Kreiszeitung Syke, das Schwesterblatt der tz aus dem hohen Norden, hatte exklusiv vermeldet, dass der im Mai bei Werder Bremen beurlaubte Geschäftsführer Thomas Eichin (49) die Nachfolge der bei Ismaik in Ungnade gefallenen Markus Rejek und Noor Basha antreten werde. Die fehlende Bestätigung ist damit zu erklären, dass Eichins (mit 500 000 Euro versüßte) Vertragsauflösung in Bremen erst zum 1. Juli wirksam wird. Eichin sagte gestern lediglich, dass durchaus schnell etwas passieren könnte: „Ich brauche keine lange ­Pause.“

Das Thema Bremen hat er abgehakt. „Es war eine interessante, eine besondere Zeit.“ Kein böses Wort, obwohl ihn der Aufsichtsrat vor wenigen Wochen regelrecht rasiert und sich für eine Zukunft mit Trainer Viktor Skripnik entschieden hatte.

Bei 1860

Oliver Kreuzer
Oliver Kreuzer ist kein Löwe mehr. © MIS

soll sich Eichin als Geschäftsführer um den Sport und die Finanzen kümmern. Die unter Ex-Präsident Gerhard Mayrhofer vorgenommene Aufteilung der Bereiche wird wieder rückgängig gemacht. Ein anspruchsvoller Job, den Eichin aus seiner Zeit beim Eishockey-Klub Kölner Haie kennt. Auch beim SV Werder musste er immer sein Spielerbudget im Blick haben. Eichins Transferpolitik in Bremen war mit den lukrativen  Weiterverkäufen von Davie Selke, Franco di Santo und zuletzt Jannik Vestergaard nicht die Schlechteste angesichts der angespannten Finanzlage an der Weser.

Dass für Kreuzer in dieser neuen Konstellation bei 1860 kein Platz mehr sein würde, war anzunehmen, auch die Art und Weise der Kommunikation dürfte 1860-Kenner nicht überraschen. Kreuzer hielt sich auf tz-Nachfrage gestern Abend aus verständlichen Gründen zurück: „Ich möchte dazu nichts sagen.“ Alles gesagt.

Festzuhalten bleibt: Mit Eichin und Trainer Kosta Runjaic hat Hasan Ismaik seine Wunschpersonalien durchgesetzt, bei etwaigen künftigen Schuldzuweisungen sollte der frankierte Rückumschlag nicht fehlen.

Wie der Münchner Merkur erfahren hat, wurde Kreuzer von den Löwen entlassen. Kreuzer äußerte sich persönlich dazu: "Ich wurde freigestellt. Mehr möchte ich dazu nicht sagen."

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