1. tz
  2. Sport
  3. 1860 München

„Lasse mich nicht verrückt machen“ – Holzhauser über Chefrolle, Ex-Mentor Fink und Spezl Mölders

Erstellt:

Von: Uli Kellner, Jacob Alschner

Kommentare

Anpassungsfähig: Der weitgereiste Raphael Holzhauser hat sich schnell in der Höhle der Löwen eingelebt.
Anpassungsfähig: Der weitgereiste Raphael Holzhauser hat sich schnell in der Höhle der Löwen eingelebt. © Uli Wagner

Er ist der „Qualitätsspieler“, den sich 1860-Coach Michael Köllner gewünscht hatte – und Raphael Holzhauser, 29, nimmt die ihm zugedachte Chefrolle bereitwillig an.

München – Raphael Holzhauser hat kaum Anlaufprobleme beim TSV 1860 München. Gute erste Halbzeit in Mannheim (1:3), Blitztor beim 3:1 gegen Zwickau – es läuft für den von OH Leuven ausgeliehenen Österreicher. Im Gespräch mit unserer Zeitung äußert sich der neue Löwen-Leader über . . .

 . . . seinen Start in München: „Die erste Woche war ein bisschen hektisch. Am Mittwoch hatte ich mein erstes Training, am Freitag ging’s gleich nach Mannheim. Seither habe ich mich aber gut eingelebt. Wichtig waren die drei Punkte gegen Zwickau – und natürlich tut es einem auch gut, wenn man gleich ein Tor beisteuern kann.“

 . . . die zähe Zeit, bis sein Wechsel fix war: „Für mich war’s keine Hängepartie. Ich bin immer so, dass ich erst was von meinem Berater wissen will, wenn’s ernst wird.“

 . . . den freiwilligen Abstieg aus Belgiens 1. Liga in die deutsche 3. Liga: „Für mich ist 1860 kein normaler Drittligist, sondern ein absoluter Traditionsverein. So wird das auch in Österreich gesehen. Solch einem Verein zu helfen, zurück in die 2. Liga zu kommen – das hat mich gereizt. Ich war vom ersten Moment an überzeugt, dass ich das machen will.“

 . . . die hohen Erwartungen an seine Person: „Ich kann damit gut umgehen. Ich glaube, dass ich jeder Mannschaft helfen konnte, für die ich bisher gespielt habe. Irgendwie mag ich den Druck auch – für mich gehört er zum Fußballgeschäft dazu. Ich bin ja mit 16 alleine nach Deutschland gekommen, war mit 21 Kapitän bei Austria Wien. Voranzugehen liegt mir. Manchmal provoziere ich auch auf dem Spielfeld ein bisschen – das gehört alles zu meiner Persönlichkeit. Ich lasse mich nicht verrückt machen.“

 . . . die Österreicher-Tradition bei 1860: „Michi Liendl hat mir zum Wechsel gratuliert. Er hat geschrieben: Alles richtig gemacht! Und auch Rubin Okotie hat sich gemeldet.“

 . . . die Modalitäten seiner Leihe: „Mein Vertrag in Belgien läuft bis 2024. Was im Sommer ist, wird man sehen. Ich bin da sehr entspannt.“

 . . . seine bisherigen Stationen: „Ich bin zufrieden, wie meine Karriere verlaufen ist, habe immer in schönen Städten gelebt. Stuttgart und Augsburg waren gut, Wien war überragend, Zürich, Antwerpen und Brüssel auch. Jetzt bin ich in München und fühle mich schon nach kurzer Zeit 100 Prozent wohl.“

 . . . Ex-Trainer Torsten Fink: „Ich hatte unter ihm eine überragende Zeit in Wien, war sein Kapitän, zusammen haben wir denkwürdige Europacup-Spiele erlebt: Rom, Mailand, Athen. Vom Trainer Torsten Fink habe ich ganz klar das meiste gelernt.“

 . . . den Kontakt zu Spezl Sascha Mölders: „Wir hatten eine gute Zeit in Augsburg. In den letzten Jahren ist der Kontakt weniger geworden, beschränkte sich mehr auf Instagram. Am Samstag nach dem Spiel haben wir uns aber auf ein Getränk getroffen. Das hat mich gefreut.“

 . . . das Dresden-Heimspiel am Montag: „Wir müssen wieder von der ersten Minute an da sein, selbstbewusst auftreten und hungrig sein. Wir haben eine riesige Qualität in der Mannschaft, viele gute Einzelspieler. Von dem her gehe ich sehr optimistisch in das Spiel rein.“

 . . . Österreich-Klischees: „Ich fahre weder Ski noch Snowboard und bin auch sonst eher der Sonnentyp. Ich habe lieber das schöne Wetter als die Kälte und den Schnee.“

Aufgezeichnet: ulk, ja

Auch interessant

Kommentare