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1860-Präsident Reisinger bei Blickpunkt Sport: So läuft die Kommunikation mit Ismaik

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Von: Ludwig Krammer

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24.08.2019, Fussball 3. Liga : Magdeburg - 1860 München
1860-Präsident Robert Reisinger (l.) und Günther Gorenzel. © MIS / Cathrin Müller /M.i.S.

Wie geht es weiter mit den Löwen? Sportlich gab es zuletzt einen Offenbarungseid. Präsident Robert Reisinger sprach im BR über seine Pläne.

München - Sportlich präsentierten sich die Fremdschäm-Löwen in Mannheim und Magdeburg nicht drittligatauglich, die beiden Spiele in Chemnitz am Freitag um 18 Uhr und daheim gegen Schlusslicht Jena (14. September) werden zeigen, welche Perspektive das Konstrukt in seiner gegenwärtigen Besetzung noch hat.

Reisinger und Ismaik: Mailverkehr statt Anrufe

Finanziell ist die Lage klarer. Ohne Eigenkapital-Zufuhr ist die Profi-KGaA zum langsamen Dahinsiechen verurteilt. „Die Konsolidierung des Präsidiums ist alternativlos“, sagte der von Investor Hasan Ismaik sehr geschätzte KGaA-Aufsichtsrat Karl-Christian Bay bei der Mitgliederversammlung Ende Juni. Mögliche Lösung: Eine Kapitalerhöhung durch den Verkauf von Firmenanteilen an einen neuen Gesellschafter. „Es gibt Leute, die bereit sind, Geld zu geben“, sagte Präsident Robert Reisinger am Sonntagabend bei Blickpunkt Sport im BR. „Damit könnte man der KGaA auch wieder frisches Kapital zuführen, mit dem man auch wieder in die 2. Liga aufsteigen kann. Mit neuen Schulden die alten Schulden zurückzuzahlen – das versteht jeder, dass das nicht funktionieren kann.“

Ein Verweis auf Hauptgesellschafter Ismaik, der die Fortsetzung des Darlehenskurses präferiert und damit weitere DFB-Strafen wegen Verletzung der Eigenkapitalregeln in Kauf nimmt. Reisinger, der sich als „Hafen der Vernunft im unruhigen Wasser“ sieht, hofft weiterhin auf einen Sinneswandel in Abu Dhabi. Man sei „im Mailverkehr“ mit Ismaiks Anwalt Andrew Livingston, der persönliche Kontakt gestalte sich schwierig. „Weil Ismaik nicht immer rangeht ans Telefon und dann habe ich es lieber schriftlich“, so Reisinger im BR.

Owusu wieder Kandidat

Diplomatie? Süffisanz? Vermutlich eine Mischung aus beidem. Die brisante Gemengelage verträgt kein weiteres Gepolter. Reisinger: „Ich bin zwar im internen Kreis immer sehr laut, aber in der Öffentlichkeit gehe ich immer davon aus, was schadet dem Verein und was nutzt dem Verein.“ 

Angesichts der sportlichen Turbulenzen ist ein Waffenstillstand der Gesellschafter wohl nicht die schlechteste Idee. Schließlich soll noch in dieser Woche die Leihe eines Stürmers perfekt gemacht werden. Unter den Kandidaten sind Daniel Hanslik (22) von Holstein Kiel und der gleichaltrige Prince Owusu aus Bielefeld. 

Und womöglich gibt es kurzfristig sogar noch weiteren finanziellen Spielraum für Verstärkungen (Gorenzel sprach nach der Partie auch über Neuzugänge). Sollte Wolfsburgs Ex-Löwe Felix Uduokhai tatsächlich nicht nur verliehen, sondern verkauft werden, stünden 1860 vertraglich vereinbarte zehn Prozent der Ablösesumme zu. Am Montagabend war noch keine Entscheidung gefallen. Uduokhais Vater (und Berater) Randy verwies auf laufende Gespräche. Als Hauptinteressent gilt nach übereinstimmenden Informationen der FC Augsburg mit Manager Stefan Reuter.

Ludwig Krammer

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