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TSV 1860: Ob mit oder ohne Köllner – 3. Liga verlangt mehr Biss von den Löwen

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Von: Jacob Alschner

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Köllners Hoffnungsträger: Jörg Mikoleit (li.) soll 1860 fit für den Weg aus der Krise machen.
Köllners Hoffnungsträger: Jörg Mikoleit (li.) soll 1860 fit für den Weg aus der Krise machen. © sampics

Das Heimspiel gegen den FSV Zwickau wird zum Endspiel für 1860-Trainer Michael Köllner. Dabei müssen die Löwen im Liga-Alltag deutlich mehr Biss zeigen.

München – „Man muss die Feste feiern, wie sie fallen“, heißt es im Volksmund und das gilt ganz besonders für den TSV 1860. Sportlich hatte der bekanntlich schon lange nichts mehr zu lachen – der letzte Pflichtspiel-Sieg datiert vom 22. Oktober. Seither muss an der Grünwalder Straße mit nebensächlichen Festivitäten vorliebgenommen werden. Mit Geburtstagen zum Beispiel. Gestern war Athletiktrainer Jörg Mikoleit an der Reihe. Der Mann, auf den es nun ankommt, beging seinen 52.

TSV 1860: Hasan Ismaik rettet Köllner den Job – Endspiel am Samstag gegen Zwickau

Ob von wirklicher Partystimmung überhaupt die Rede sein konnte, darf bezweifelt werden. Erstens ist Mikoleit keiner, der für große Torten und Schampus steht. Eher noch stößt der Muskelprotz mit Eiweiß-Shakes an. Zweitens ist die Laune an der Grünwalder Straße 114 nach vier Pleiten aus den letzten fünf Spielen aktuell nicht besonders gut. Und drittens, das resultiert aus Punkt zwei, hat Mikoleit derzeit eine Menge Arbeit. Denn er muss die Mannschaft von Michael Köllner für die nächsten, höchst ungemütlichen Spiele gegen Zwickau, Dynamo Dresden und Oldenburg wappnen, in denen das Team seinem Trainer (vorerst) den Job retten soll.

Noch vor einer Woche hatte Köllner davon gesprochen, dass sich seine Mannschaft über die zweimonatige Winterpause „in der Breite“ und „vor allem defensiv“ enorm verbessert habe. Anzahl und Entstehung der Gegentore, sowie der gesamte Eindruck, den die Löwen dann bei der darauf folgenden 1:3-Pleite in Mannheim vermittelten, sprachen allerdings eine andere Sprache.

Es war die Fortsetzung dessen, was eine nach vorne weitgehend ideenlos, nach hinten zunehmend verunsicherte Löwen-Elf schon im November auf dem Platz gezeigt hatte. Damals wie am vergangenen Sonntag stand anschließend mehr als deutlich die Personalie Köllner zur Debatte – man entschied sich in beiden Fällen, an Köllner festzuhalten. Auch und gerade mit dem Segen der Gesellschafter-Seite um Investor Hasan Ismaik.

Segen ja, mehr aber auch nicht: Um diese Feststellung bemühte sich am Dienstagabend die sportliche Führung des Clubs mit einer öffentlichen „Stellungnahme zur aktuellen sportlichen Situation“. Hierin bekräftigte Sportchef Günther Gorenzel, es sei „festzuhalten, dass alleine die Geschäftsführung des TSV 1860 München […], über die Strukturen der Profi-Mannschaft und die Zusammensetzung des Trainer- und Funktionsteams entscheidet“.

Ob mit oder ohne Köllner: Auch mittelfristig werden robuste Löwen gefragt sein

Die auf dem Fuß folgende, explizite Auskunft, Köllner werde auch am Samstag (14 Uhr, MagentaSport) gegen Zwickau Trainer sein, verleiht der Partie dann doch so etwas wie Endspiel-Charakter. Und hier schließt sich der Kreis zu Mikoleit. Endspiele werden bekanntlich oft durch mehr Willen, mehr Stärke – mental und physisch – gewonnen. Köllner erledigt den mentalen Teil, für den körperlichen Teil ist Mikoleit zuständig.

Auch mittelfristig werden robuste Löwen gefragt sein. Egal, ob der Plan aufgeht, Sechzig gegen Zwickau gewinnt und Köllner Trainer bleibt, oder auch nicht: Nach dem Zwickau-Spiel wartet mit Dynamo Dresden beim offiziellen Rückrundenauftakt nur eine Woche später der nächste harte Brocken. Die Dresdner paaren selbstbewussten, attraktiven Fußball mit einer Menge Zweikampfhärte. Und dann, wieder eine Woche später, steht das Auswärtsspiel in Oldenburg an. Die lange Anreise in den Norden wird den Löwen ebenso viel abverlangen wie der dortige Platz im Marschwegstadion, der allenfalls Regionalliganiveau bietet. Aber erstmal kommt Zwickau, nur ein Sieg zählt.

Damit der Trainer bleibt und es auch mal wieder etwas zu feiern gibt. (Jacob Alschner)

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